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Bieler Dschihadist kritisiert IS – und wird brutal hingerichtet

Bieler Dschihadist kritisiert IS – und wird brutal hingerichtet

28.06.2015, 15:0528.06.2015, 15:13
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2012 sass Majd. N. wegen seiner Nähe zu den Islamisten in Kenya vor Gericht.
2012 sass Majd. N. wegen seiner Nähe zu den Islamisten in Kenya vor Gericht.Bild: Keystone

Vier Jahre war der Bieler Majd N. im Namen des Dschihad unterwegs – nun hat seine Reise in Syrien ein brutales Ende gefunden. Kämpfer des Islamischen Staates (IS) haben den 24-Jährigen hingerichtet, berichtet die «SonntagsZeitung» in Berufung auf arabische Medien.

Drei Monate ist Majd N. für den IS tätig, zeitweise als Scharia-Richter. Doch nach drei Monaten bricht er mit der Terrormiliz. In einer Audiobotschaft, welche die «SonntagsZeitung» übersetzen liess, lästert er über das Kalifat: Die Kämpfer seien schlecht organisiert, die Kriegsbeute würde ungerecht verteilt und Muslime bestohlen.

Nachdem er seine Kritik über soziale Medien verbreitet, müssen er und seine Frau abseits der anderen IS-Mitglieder hausen. Eines Tages stürmen Kämpfer ihr Zelt und schiessen Majd N. drei Kugeln in seine Füsse und bezeichnen ihn als «Murtad» – einen vom Glauben abgefallenen. Der Bieler überlebt drei Tage – dann stirbt er, je nach Quelle, an seinen Verletzungen oder durch einen Schuss in die Brust.

Die Reise des gebürtigen Jordaniers mit Schweizer C-Ausweis führte über Somalia, Kenia und Jordanien schliesslich nach Syrien. Er hatte ein Einreiseverbot in die Schweiz, da er eine Gefahr für die innere Sicherheit darstelle, so das Bundesamt für Polizei. (rey)

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Angelo Hediger
28.06.2015 18:56registriert Januar 2015
Ist doch gut wenn die sich selbst dezimieren.
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LubiM
28.06.2015 16:53registriert Mai 2014
Interessanterweise wollte er ja zurück in die Schweiz, was ihm aber Versagt wurde. Jetzt ein Jahr später ist er in Syrien am kämpfen. Für einmal die richtige Entscheidung getroffen und ihn nicht solidarisch wieder aufgenommen!
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Señor V
28.06.2015 18:46registriert März 2015
Er persönlich tut mir nicht Leid. Einzig seine Familie, die mit dem Verlust zurechtkommen muss.
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