Vom Lenzburger Jugendfest über die St.Galler Olma zur Basler Herbstmesse bis zum Marché de Noël in Montreux – an zwölf Chilbis in der ganzen Schweiz hat das Stapferhaus die Schweiz getroffen und auf dem Riesenrad zum Gespräch geladen: Einheimische und Fremde, Alteingesessene und Weltenbummler, Traditionsbewusste und Kosmopolitinnen, Patriotinnen und Schweiz-Kritiker.
Im Hinblick auf die am 11. März im Zeughaus startende Ausstellung zum Thema «Heimat. Eine Grenzerfahrung» hat das Stapferhaus 1000 Menschen befragt und gibt nun erste Einblicke in die statistischen Auswertungen.
Haben die Ergebnisse der Umfrage die Stapferhaus-Verantwortlichen überrascht? «Es ist beeindruckend, wie breit gefasst der Begriff Heimat verstanden wird», sagt Damian Griffel, Medienbeauftragter beim Stapferhaus.
Die finale Auswertung weist tatsächlich auf ein sehr unterschiedliches Heimatverständnis hin. Für die meisten Menschen ist Heimat nicht so sehr mit einem Ort oder einer Nation verbunden, wie man allgemein annehmen könnte. Für 95 Prozent der Befragten bedeuten nämlich Menschen Heimat – insbesondere die Familie.
Bei 94 Prozent lösen Landschaften Heimatgefühle aus, meistens sind es Berge. In den Traditionen finden 91 Prozent der Befragten eine Heimat. Im Vordergrund stehen dabei die individuellen Rituale in der eigenen Familie.
Etwas überrascht ist man beim Stapferhaus darüber, dass die Heimatverbundenheit mit einem Ort auf der Landkarte erst an vierter Stelle kommt: 67 Prozent machten diese Angabe, die Hälfte verbindet den Begriff Heimat mit der Schweiz.
Dabei gibt der Blick auf die Altersskala einen weiteren interessanten Aufschluss. Bei den über 55-Jährigen hat die Schweiz einen deutlich höheren Stellenwert als bei den unter 18-Jährigen.
Die Frage, ob sie ihre Heimat bedroht sehen, haben 32 Prozent der Jungen bejaht, bei den über 55-Jährigen sind es sogar 62 Prozent. Als grösste Gefahr gelten die Naturzerstörung und die Überbauung der Landschaft, gefolgt von Terrorismus, von fremden Kulturen und von Krieg.