Schweiz

Seit heute gibt es eine Schweizer-Plattform zur anonymen Meldung von Korruptionsfällen

Die Plattform befindet sich auf einem Server ausserhalb der Bundesverwaltung.
Die Plattform befindet sich auf einem Server ausserhalb der Bundesverwaltung.
screenshot: korruptionsbekaempfung.ch

Seit heute gibt es eine Schweizer-Plattform zur anonymen Meldung von Korruptionsfällen

15.09.2015, 11:1915.09.2015, 11:51
Mehr «Schweiz»

Wer nationale oder internationale Korruptionsfälle anonym melden will, kann das künftig bei einer neuen Anlaufstelle des Bundesamtes für Polizei (Fedpol) tun. Das Fedpol hat am Dienstag die anonyme Meldeplattform aufgeschaltet.

Die strafrechtliche Verfolgung von Korruption sei ebenso wichtig wie der Schutz von Zeugen und Hinweisgebern, schreibt das Fedpol in seiner Mitteilung. Die neue Meldeplattform garantiere Anonymität – und könne dadurch Repressalien beispielsweise durch den Arbeitgeber verhindern.

Plattform auf externem Server

Über die Plattform könne das Fedpol zwar Kontakt zur meldenden Person aufnehmen. Ohne deren Einwilligung könne ihre Identität jedoch nicht ermittelt werden. Zudem befinde sich die Plattform auf einem Server ausserhalb der Bundesverwaltung. Die Anonymität setze die Hemmschwelle zur Meldung für Korruptionsfälle herunter, schreibt das Fedpol.

Bundesanwaltschaft (BA) und Fedpol erhoffen sich dank der Plattform neue Ermittlungsansätze in der nationalen und internationalen Korruptionsbekämpfung. Dafür sei das Wissen von Insidern ein entscheidender Faktor – mittels der Plattform wollen die Strafverfolgungsbehörden genau dazu Zugang erhalten.

Die Meldungen, welche auf der Plattform unter der Adresse korruptionsbekaempfung.ch eingehen, werden vom Fedpol überprüft und an die zuständigen Behörden übergeben.

Die Meldestelle sei die erste ihrer Art in der Schweiz, hiess es weiter. In Deutschland und Österreich seien mit ähnlichen anonymen Anlaufstellen bereits gute Erfahrungen gemacht worden. (whr/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Themen
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Streit um Herzchirurgie in St.Gallen: Jetzt ziehen die Krankenkassen vor Gericht
Die Pläne für Herzchirurgie am Kantonsspital St.Gallen stossen auf Widerstand. Die Krankenversicherer wollen sie verhindern, weil sie um um die Behandlungsqualität fürchten und vor steigenden Kosten warnen.

Die St.Galler Spitäler kommen nicht zur Ruhe. Nach der Massenentlassung von 440 Stellen im letzten Herbst ist nun ein Streit um der geplante Leistungsauftrag für Herzchirurgie am Kantonsspital entbrannt. Anfang März hatten die drei Kantone St.Gallen und beider Appenzell entschieden, bei der Spitalplanung zusammenzuspannen. Ihr Ziel: Sie wollen teure Doppelspurigkeiten vermeiden.

Zur Story