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Gesellschaft & Politik

Eklat in der SVP wegen Sexismus-Debatte: Nationalrätin Amaudruz verlässt weinend den Saal

Eklat in der SVP wegen Sexismus-Debatte: Nationalrätin Amaudruz verlässt weinend den Saal

10.12.2017, 11:2210.12.2017, 14:47
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An der Aussprache in der SVP-Fraktion am letzten Dienstag zum Fall Yannick Buttet kam es laut «Sonntagsblick» zu einem Eklat.

Der Berner Nationalrat Adrian Amstutz soll seine Genfer Kollegin Céline Amaudruz attackiert haben – sie hätte sich nicht öffentlich über Angelegenheiten des Walliser CVP-Nationalrates äussern dürfen, das schade der SVP. Seine Kritik zielte offenbar besonders darauf ab, dass Amaudruz keine Namen genannt hatte. «Es geht nicht, dass mit anonymisierten öffentlichen Beschuldigungen einfach alle, die sich im Bundeshaus bewegen, unter Generalverdacht gestellt werden», sagt er zur Zeitung. 

Amaudruz habe entsetzt auf diese Rüge des Berners reagiert und weinend den Saal verlassen. Die Juristin hatte in Interviews erklärt, dass Frauen auch im Bundeshaus belästigt würden, ein Ratskollege habe ihr gegenüber «eine unangemessene Bewegung» gemacht. Weiter sagte die SVP-Vizepräsidentin, sie steige «mit gewissen Leuten nicht mehr in den Lift».

Der Freiburger SVP-Nationalrat Jean-François Rime verteidigt die Westschweizerin: Rime sagte zum SonntagsBlick: «Diese Aussagen waren inakzeptabel. Ich musste mich für Céline wehren!» Céline Amaudruz sei eine hoch anständige, geschätzte Kollegin und ein wichtiges Aushängeschild der SVP – gerade in der Romandie. «Wenn sie im Bundeshaus belästigt wird, ist das nicht ihr Fehler, sondern der von jener Person, die aufdringlich wird.» Es sei das Recht von Amaudruz, auf Missstände aufmerksam zu machen – auch gegenüber der Öffentlichkeit. (kün)

So poetisch zerstört diese Inderin sexistische Kackscheisse

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55 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Eidg. dipl. Kommentarspalter
10.12.2017 11:59registriert Dezember 2015
Herr Amstutz, Sie haben Recht: Ihr Verhalten und jenes vieler der SVP-Elite zeigt glasklar, dass wir dringend die Werte- und Kulturdebatte in der Gesellschaft führen müssen. Und da wäre es angezeigt, zuerst mal vor der eigenen Haustüre zu wischen, bevor Sie mit moralinsauren Fingern auf jene zeigen, die "unsere Werte" nicht teilen.
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Knety
10.12.2017 12:13registriert Mai 2016
Er hat im Grunde recht. Sie soll Anzeige erstatten und Namen nennen. Sonst wird sich nichts ändern.
Und wieso wird Köppels Reaktion hier nicht erwähnt? Das ist ein Skandal und eine absolute Frechheit (siehe Tagi)!!!
Ich hoffe sie geht jetzt zur Polizei.
Und warum ist dieser Artikel eigentlich anonym verfasst?
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Angelo C.
10.12.2017 12:08registriert Oktober 2014
Amstutz : "Es geht nicht, dass mit anonymisierten öffentlichen Beschuldigungen einfach alle, die sich im Bundeshaus bewegen, unter Generalverdacht gestellt werden", sagt er zur Zeitung.

Damit hat er völlig recht und es gibt auch keinen Grund, auf diese Aussage hin "weinend den Saal zu verlassen", die Dame scheint tatsächlich etwas dünnhäutig zu sein.

Man kann nicht einfach zu einem generalisierten Rundumschlag ausholen, ohne Fakten beim Namen zu nennen und dadurch das Parlament in toto zu einem Sauhaufen herabzuwürdigen.

Linke sagen sonst auch stets, dass Verallgemeinerungen tabu seien.
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