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Mafiakiller, Burkhalter-Geheimnis und Post-Schliessungen: Das schreibt die Sonntagspresse

Mafiakiller, Burkhalter-Geheimnis und Post-Schliessungen: Das schreibt die Sonntagspresse

25.06.2017, 06:1625.06.2017, 06:40
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Die Schweizer Sonntagszeitungen NZZ am Sonntag, SonntagsZeitung, Schweiz am Sonntag, Zentralschweiz am Sonntag und SonntagsBlick liegen auf einem Tisch, aufgenommen am 5. Mai 2015 in Zuerich. (KEYSTON ...
Die spannendstens Geschichten aus der Sonntagpresse. Bild: KEYSTONE

Mafiakiller tauchte im Kanton Luzern unter

Der 38-jährige Mafiosi Gennaro Pulice tauchte laut einer Meldung des «SonntagsBlicks» von 2014 bis zu seiner Verhaftung im Frühling 2015 in der Luzerner Gemeinde Ruswil unter. Der im Auftrag der italienischen Mafia arbeitende, aber mittlerweile geständige Mehrfachmörder wurde im Februar von einem italienischen Gericht zu acht Jahren Haft verurteilt. Gegenüber dem «SonntagsBlick» sagte ein Ex-Nachbar Pulices, dass die Person immer einen komischen Eindruck gemacht habe. Der Gemeindepräsident von Ruswil, CVP-Nationalrat Leo Müller, sei durch die Medien auf den Mafioso in seiner Gemeinde aufmerksam gemacht worden. Der Mann habe aber eine Aufenthaltsbewilligung aus dem Kanton Tessin gehabt und daher hatte die Gemeinde laut Müller keine Handhabe gegen den Profikiller.

Das Geheimnis hinter dem Burkhalter-Rücktritt

Es gab nicht nur politische, sondern auch persönliche Gründe, die zum Rücktritt von Didier Burkhalter führten. Das zeigen Recherchen von «SonntagsBlick». Burkhalter litt laut dem Blatt in den letzten Monaten stark unter Problemen in seiner Familie. Wie mehrere Parlamentarier unabhängig voneinander berichten, soll einer seiner Söhne erkrankt sein, von einem Burnout ist die Rede: «Didier wird jetzt zu Hause gebraucht», so ein Parlamentarier zu SonntagsBlick. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) wollte dazu nicht Stellung beziehen.

Post gibt keine Jobgarantie

Die Chefin der Schweizerischen Post, Susanne Ruoff, verteidigt in einem Interview mit der «SonntagsZeitung» ihre Pläne zum Abbau von Postfilialen und von zahlreichen Mitarbeiterstellen. So sei beispielsweise eine 100-prozentige Postzustellung eine Frage der Verhältnismässigkeit. «Von 1'729'439 ganzjährig bewohnten Häusern werden einzig 1133 Häuser oder 0.07 Prozent nicht über die ordentliche Zustellung bedient», sagte Ruoff relativierend. Zudem seien Bareinzahlungen in den ersten drei Monaten dieses Jahres so stark wie noch nie zurückgegangen. Und die Kundschaft verschicke ohnehin als langfristiger Trend immer weniger Briefe, weil es ja E-Mails als Alternative gibt. Für die rund 1200 vom Stellenabbau betroffenen Mitarbeiter könne Ruoff zwar keine Kündigungen ausschliessen, die Post werde ihnen jedoch helfen, intern wie extern eine neue Stelle zu finden. Wachstumsmöglichkeiten böten sich für den Konzern etwa bei der maschinengesteuerten Zustellung von Sendungen mittels Drohnen.

Parteien erhöhen den Druck auf die Ärzte

Die geplante Korrektur der Tarife bei Ärzten findet in politischen Kreisen zwar weitestgehenden Anklang, wie die Eingaben aus der Vernehmlassung zeigen. Allerdings schlägt die Ärzteschaft nun in der «NZZ am Sonntag» zurück. So wehrt sich der oberste Schweizer Arzt, Jürg Schlup, in einem Interview mit der Zeitung. Er habe das Gefühl, den Medizinern werde nunmehr die Rolle des Schwarzen Peters im Gesundheitswesen zugeschoben, sagte der Präsident der Ärztevereinigung FMH. Es liessen sich anderenorts viel effektiver Gelder sparen, so etwa, falls die ambulante und die stationäre Behandlung endlich einheitlich finanziert werden würden.

Fall Pauli: Gericht gibt Ermächtigung für Strafverfahren

Der Zürcher Stadtrat Filippo Leutenegger stellte seinen Kadermann Urs Pauli, den Direktor von Entsorgung und Recycling Zürich (ERZ), vor einem Monat frei und zeigte ihn wegen mangelnder Amtsführung an. Nun ermächtigte das Zürcher Obergericht laut einer Meldung der «NZZ am Sonntag» die Staatsanwaltschaft, ein entsprechendes Strafverfahren einzuleiten. Ein sogenannter Ermächtigungsentscheid war nötig geworden, weil Urs Pauli Chefbeamter war. Mit Ermächtigungsverfahren soll grundsätzlich verhindert werden, dass unbegründete Strafanzeigen gegen Beamte zu Strafverfahren führen.

Bund will Pflanzenschutzmittel für Hobbygärtner regulieren

Der Bund will laut einer Meldung der «Zentralschweiz am Sonntag» eine Liste mit Pflanzenschutzmitteln führen, die für den Heimgebrauch zugelassen sind. Es existierten derzeit zwar schon jede Menge Verbote für giftige Stoffe - eine Liste mit erlaubten Substanzen fehle allerdings bisher. Zudem solle die Zulassung von Giften für Hobbygärtner weiter verschärft werden. Hintergrund dieser Massnahmen ist, dass es Spuren giftiger Chemikalien in vielen Schweizer Gewässern gibt. Und der Bund eruiere im Umgang von Privaten mit Pflanzenschutzmitteln noch deutliches Verbesserungspotenzial, um diese Verunreinigungen zu mindern.

Ticketcorner kämpft gegen Weko-Entscheid

Ticketcorner, ein Anbieter für die Vermarktung von Veranstaltungen, will Rekurs gegen einen Entscheid der Wettbewerbskommission (Weko) einlegen. Die Behörde hatte die geplante Fusion von Ticketcorner mit Starticket ablehnt. Seine Absicht, Rekurs einzulegen, erklärte Firmenchef Andreas Angehrn in der «NZZ am Sonntag». Der Manager wirft der Wettbewerbsbehörde vor, sie habe bei ihren Untersuchungen zu enge Marktgrenzen gezogen und damit fälschlicherweise eine marktbeherrschende Stellung vermutet. Angehrn erwartet zudem in der zweiten Hälfte 2017 den Markteintritt des international agierenden Vertriebsriesen Ticketmaster in der Schweiz, was den Wettbewerb hierzulande ohnehin anheizen und die Ticketpreise unter Druck bringen dürfte.

NZZ expandiert nach Deutschland

Die NZZ-Mediengruppe will nach einem gescheiterten Expansionsversuch nach Österreich nunmehr Leser auf dem Markt in Deutschland gewinnen. Das Zürcher Blatt plane laut einer Meldung des «SonntagsBlicks» eine E-Paper-Version für den deutschen Markt. Vom Design her soll die elektronische Zeitung wie das Original aussehen - allerdings ohne Schweizer Inhalte. NZZ-intern würden bereits Probeversionen herumgeistern und der Personalbestand sei aufgestockt worden. Die NZZ bestätigte die Informationen gegenüber dem «SonntagsBlick», nannte aber noch keinen Starttermin für das neue Produkt im «grossen Kanton im Norden».

(sda/amü)

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