Schweiz

Krankenkassenprämien steigen 2017 im Schnitt um 4,5 Prozent

Krankenkassenprämien steigen 2017 im Schnitt um 4,5 Prozent

26.09.2016, 10:0226.09.2016, 11:34
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Die Krankenkassenprämien für Erwachsene steigen im nächsten Jahr um durchschnittlich 4,5 Prozent. Am grössten ist der Anstieg mit 6,6 Prozent bei den Kinderprämien. Grund dafür sei, dass die Prämien bei den Kindern in den letzten Jahren die Kosten nicht mehr zu decken vermochten, schreibt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in einer Mitteilung vom Montag.

Zwar müssen die Krankenkassen für Kinder tiefere Prämien festsetzen als für Erwachsene. Die Höhe des Rabatts ist aber nicht vorgeschrieben. Auch die jungen Erwachsenen werden 2017 stärker zur Kasse gebeten: Ihre Prämien steigen im Schnitt um 5,4 Prozent.

Prämien-Entwicklung seit 1996 (in CHF)

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quelle: sda

Die Prämienerhöhung um 4,5 Prozent gilt für sogenannte Standardprämien - die Grundversicherung einer erwachsenen Person mit 300 Franken Franchise und Unfalldeckung. Je nach Kanton variieren die Zahlen stark.

Kantonale Durchschnittsprämien für junge Erwachsene (19-25 Jahre)

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In sieben Kantonen (AG, BE, LU, SH, TG, ZG, ZH) liegen die durchschnittlichen Anpassungen der Standardprämien unter 4 Prozent. Personen in elf Kantonen (AI, BL, FR, GE, GL, GR, JU, NE, SO, TI, VS) müssen mit einem Anstieg von über 5 Prozent rechnen. 

Am höchsten sind die Prämien für Erwachsene weiterhin in Basel und Genf mit 567 respektive 554 Franken. Die günstigsten Prämien bezahlen Erwachsene in Appenzell Innerrhoden mit 347 Franken und in Nidwalden mit 360 Franken.

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Einen Einfluss auf die nächstjährigen Prämienanstiege hat auch der sogenannte verfeinerte Risikoausgleich. Kassen mit vielen gesunden Versicherten müssen ab 2017 mehr Geld in den Ausgleich einzahlen, ihre Prämien dürften stärker ansteigen. Krankenkassen mit Versicherten, die viele medizinische Leistungen benötigen, erhalten mehr Geld aus dem Ausgleichstopf. Diese Kassen dürften die Prämien moderater nach oben anpassen.

Kantonale Durchschnittsprämien für Kinder (0-18 Jahre)

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Die Krankenkassen müssen ihre Versicherten bis Ende Oktober über die Prämien für das kommende Jahr informieren. Ein Wechsel der Krankenkasse oder des Versicherungsmodells ist dann bis Ende November möglich.

Kantonale Durchschnittsprämien für Erwachsene (ab 26 Jahren)

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Die Krankenkassenprämien sind seit der Einführung der obligatorischen Krankenpflegeversicherung im Jahr 1996 jedes Jahr angestiegen, in den letzten zehn Jahren im Schnitt um 3,6 Prozent. Lag die Durchschnittsprämie bei der Einführung noch bei 173 Franken pro Monat, sind es im nächsten Jahr bereits 447 Franken. Das BAG begründet dies mit der demographischen Entwicklung, dem medizinisch-technischen Fortschritt und Mengenwachstum. (kri/sda)

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182 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Scaros_2
26.09.2016 11:19registriert Juni 2015
Das BAG sollte das Volk endlich mal aufklären. Ich habe 1 Jahr in Zürich im Notfall gearbeitet als Praktikant. Was da Leute in den Spital kommen. So viele Menschen haben kein Hausarztmodell oder Telefon oder was es gibt. Die haben keinen bestimmten Artzt. Nein die gehen wegen Kopfschmerzen in den Notfall und brauchen 1 Platz und was verrechnet das Spital? In der Buchhaltung dann 1 Patient zu diesem Kostensatz etc. und was gibt man ihm? Dafalgan welches man auch für 5 Fr. in de apotheke kaufen kann. So viel unnötige Kosten weil Mensch nicht denkt und panisch ist.
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Mr.CoJones aka Philodog
26.09.2016 14:29registriert September 2015
Wo ist denn nun die selbsternannte "Büezer"-Partei..? Wie soll dieser Büezer mit seiner Kleinfamily mit 4500 Nettolohn überleben, wenn er 1/4 davon in die Krankenkasse steckt? Ach ja stimmt, die Frau soll auch gefälligst arbeiten und nicht blöd herumhängen (obwohl dies der konservativen SVP-Hausfrau-muss-zuhause-bleiben-Haltung widerspricht)... Also gut, wohin mit den Kids? In die Krippe, welche pro Tag mind. 100 Stutz kostet? Ach ja stimmt, keine Kinder zur Welt setzen wenn man es sich nicht leisten kann usw.. Die Liste könnte beliebig erweitert werden... :P
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Domimar
26.09.2016 12:29registriert August 2016
Die generelle Prämienerhöhung ist das Eine, darüber möchte ich mich nicht auch noch auslassen, aber dass die Prämien für Personen mit hoher Franchise mehr belastet werden, das geht bei mir nicht runter. Ich bin praktisch nie beim Arzt (dieses Jahr bisher kein einziges Mal, letztes Jahr wegen einer Impfung für eine Reise). Grundsätzlich ein gesunder Mensch, obwohl ich nicht wirklich gesund lebe. Meine Franchise habe ich entsprechend auf 2'500. Warum werde ich jetzt dafür noch bestraft? Da hört bei mir das Verständnis auf.
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