Schweiz

Strafanzeige gegen Asyl suchenden Ex-Minister aus Gambia in Biel eingereicht

Strafanzeige gegen Asyl suchenden Ex-Minister aus Gambia in Biel eingereicht

26.01.2017, 11:2226.01.2017, 13:54
Mehr «Schweiz»

Der Staatsanwaltschaft Berner Jura-Seeland in Biel liegt eine Strafanzeige gegen den Asyl suchenden gambischen Ex-Minister Ousman Sonko vor. Sie prüft diese nun und leitet gleichzeitig die nötigen Sofortmassnahmen ein.

Das gab am Donnerstag auf Anfrage Christof Scheurer bekannt, der Informationsbeauftragte der bernischen Generalstaatsanwaltschaft. Scheurer bestätigte damit Aussagen des Direktors der Organisation Trial, Philip Grant, die dieser am Mittwochabend in der Sendung «Rundschau» des Schweizer Fernsehens SRF gemacht hatte.

Umfangreiche Strafanzeige

Grant sagte in dieser Einspielung, Trial wolle mit der Strafanzeige verhindern, dass Ousman Sonko untertauchen könne. Trial ist eine Nichtregierungsorganisation, welche sich gegen die Straffreiheit von schweren Verbrechen einsetzt und den Opfern hilft. Sie hat ihren Sitz in Genf.

Die Strafanzeige sei sehr umfangreich, sagte Scheurer weiter. Welcher Art die Sofortmassnahmen seien, wollte er nicht weiter ausführen.

Menschenrechtsverletzungen

Am Mittwoch hatte die «Rundschau» aufgedeckt, dass ein ehemaliges gambisches Regierungsmitglied - ihr zufolge Ousman Sonko - im Herbst in der Schweiz ein Asylgesuch gestellt hat. Bis Dienstag lebte Sonko seither in einer Asylunterkunft im Berner Seeland. Inzwischen ist er verlegt worden.

Der bernische Polizei- und Militärdirektor Hans-Jürg Käser bestätigte am Donnerstagmittag eine entsprechende Meldung der Internet-Ausgabe der «Berner Zeitung». Wohin der Gambier verlegt wurde, sagte er nicht.

Gegner des kürzlich zurückgetretenen und ins Exil gegangenen gambischen Langzeitherrschers Yahya Jammeh werfen Sonko vor, als Innenminister eine Schlüsselfigur des repressiven Jammeh-Regimes gewesen zu sein. Sonko solle persönlich verantwortlich sein für Menschenrechtsverletzungen. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Themen
Das könnte dich auch noch interessieren:
12 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
atomschlaf
26.01.2017 14:03registriert Juli 2015
Anderen Medienberichten kann man entnehmen, dass der Herr zuvor in Schweden (Schengen/Dublin-Mitglied!) ein Asylgesuch stellte, das abgelehnt wurde.
Weshalb wird in so einem Fall das Gesuch überhaupt noch geprüft?
280
Melden
Zum Kommentar
avatar
G. Nötzli
26.01.2017 13:36registriert Juni 2015
Lieber sofort ausschaffen statt noch ins Gefängnis zu stecken...

Schweden hat sein Asylgesuch auch abgelehnt, somit gemäss Dublin-Verfahren kein Anrecht hier noch ein Gesuch zu stellen.
222
Melden
Zum Kommentar
avatar
Wilhelm Dingo
26.01.2017 12:11registriert Dezember 2014
Er erhält sicher Asyl weil er in seiner Heimat an Leib und Leben bedroht ist. Verkehrte Welt.
268
Melden
Zum Kommentar
12
Freispruch für Ex-Herzchirurg des Unispitals Zürich

Das Bezirksgericht Zürich hat den Ex-Chef der Herzchirurgie des Universitätsspitals am Freitag freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte ihm Urkundenfälschung im Amt vorgeworfen.

Zur Story