Den ganzen Sommer über strampelte ich während vier Monaten die Schweiz ab. Jede der 2324 Gemeinden besuchte ich auf den fast 11’000 Kilometern. Würde ich die Tour 2016 machen, ich müsste einige Schleifen weniger einlegen und könnte mir so manchen Höhenmeter sparen.
44 Gemeinden schliessen sich per 1. Januar 2016 zu 14 grösseren Kommunen zusammen. Damit bleiben noch 2294 Gemeinden. Auf das laufende Jahr hin war der Gemeindebestand unter dem Strich um 28 Einheiten zurückgegangen, auf 2014 um 56.
Besonders viele Fusionen gibt's im Kanton Freiburg. Und da kann ich nur sagen: Das macht unfassbar viel Sinn. Genauso wie beispielsweise die Fusion von Bangerten und Rapperswil im Kanton Bern. Denn Bangerten sind diese paar Häuschen da auf dem Hügel.
Die grösste Fusion gibts im Oberhalbstein (Surses) im Kanton Graubünden. Die neun Gemeinden im Tal von Tiefencastel hoch zum Julierpass werden zur Kommune Surses. Speziell ist dabei Marmorera. Der Ort war bisher eine von drei Schweizer Gemeinden, die kein Ortschild besass (das alte Schild vom Dorf, das jetzt im Stausee verschwunden ist, ist an dieser Scheune montiert):
Damit bleiben Villarsel-sur-Marly FR und Seehof BE die einzigen zwei Schweizer Gemeinden ohne Ortstafel.
Seit 1860, als die Schweiz noch über 3200 Gemeinden zählte, sinkt die Zahl dieser Verwaltungseinheiten stetig. In den letzten 20 Jahren hat sich der Trend noch beschleunigt. Nachdem der Bestand von 1990 bis 2000 bereits um 122 Einheiten zurückgegangen war, verschwanden seither über 600 weitere Gemeinden, also fast 40 pro Jahr.
Überdurchschnittlich viele Gemeinden entschieden sich in den Kantonen Tessin, Freiburg und Graubünden zu Zusammenlegungen. Anteilsmässig die grösste Gemeindereform gab es Anfang 2011 im Kanton Glarus, als 25 Gemeinden zu 3 verschmolzen. (sda/fox)