Schweiz

In der Online-Datenbank sind 876'000 Pistolen und Gewehre registriert – ohne Armeewaffen

In der Online-Datenbank sind 876'000 Pistolen und Gewehre registriert – ohne Armeewaffen

18.08.2017, 10:2418.08.2017, 10:34
Mehr «Schweiz»

Im Online-Abfrage-Waffenregister (OAWR) der Schweiz sind derzeit rund 876'000 Pistolen und Gewehre registriert. Die Einträge verteilen sich auf rund 279'000 Waffenbesitzer.

Diese Zahlen nannte am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda Markus Röösli, Programmleiter des Projektes «Harmonisierung der Schweizer Polizeiinformatik». Er bestätigte damit einen Bericht der «Neuen Zürcher Zeitung».

Zahlen geben kein genaues Bild

Die Zahlen geben allerdings kein genaues Bild über die Waffen in Privatbesitz ab. So sind beispielsweise die Armeewaffen nicht in diesen Zahlen enthalten. Auch Waffen, die vor Einführung der Meldepflicht im Jahr 2008 gekauft wurden oder den Besitzer wechselten, sind nicht erfasst. Eine rückwirkende Meldepflicht war vom Parlament abgelehnt worden.

Schliesslich dürfte es laut Röösli auch Mehrfachnennungen im Register geben. Denn wenn beispielsweise eine Waffe mehrmals den Besitzer wechsle und das von einem Kanton in den anderen, so werde sie jedes Mal wieder registriert.

Zwei Millionen Waffen in Privathaushalten

Immerhin gibt die seit Anfang Oktober 2016 in Betrieb stehende Online-Abfrage der Polizei die Möglichkeit, mit einer einzigen Abfrage Informationen zu Erwerb, Besitz oder Verbleib von Feuerwaffen aus den verschiedenen kantonalen Registern zu erhalten.

Das Schweizer Stimmvolk hatte 2011 die sogenannte Waffenschutzinitiative und damit ein nationales Waffenregister abgelehnt. Im Rahmen der anschliessenden Revision des Waffenrechts war aufgrund von Schätzungen die Zahl von etwa zwei Millionen Feuerwaffen in Privathaushalten genannt worden. (whr/sda)

Aktuelle Polizeibilder

1 / 95
Aktuelle Polizeibilder: Lagergebäude durch Brand beschädigt
2.3.2020, Bremgarten (AG): Mehrere Feuerwehren rückten nach Bremgarten aus, nachdem ein Brand in einer Liegenschaft ausgebrochen war. Personen wurden keine verletzt. Die Kantonspolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
bild: kapo Aargau
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Themen
Das könnte dich auch noch interessieren:
10 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Ökonometriker
18.08.2017 11:51registriert Januar 2017
Bei der Datenqualität kann man das Register ja gleich schliessen.

Warum einerseits DNA Analysen so stark einschränken dass man nicht einmal mehr Verwandtschaftstest mit freiwillig abgegebenen DNA Proben machen darf und andererseits eine riesige Bürokratie um schlechte Waffenregister aufbauen?
320
Melden
Zum Kommentar
avatar
Thinktank
18.08.2017 12:42registriert Oktober 2016
Was genau bringt dieses Register? Das ist so sinnvoll, wie wenn man ein Muslimeregister anlegen würde. Jeder kann potentiell über eine Waffe verfügen.
292
Melden
Zum Kommentar
avatar
derEchteElch
18.08.2017 12:44registriert Juni 2017
Eine schleichende Einführung eines Waffenregisters, welche2011 vom Stimmvolk abgelehnt wurde. So wird das Volk von der Regierung hintergangen.

Und nein, mit einem nationalen Waffenregister werden KEINE Straftaten verhindert. Nur der snständige Bürger wird bestraft!

Freie Waffen für freie Bürger!
4114
Melden
Zum Kommentar
10
Ex-«Tagesschau»-Moderator Franz Fischlin ist zurück – auf einer ganz anderen Bühne
Franz Fischlin, dem Fernsehpublikum unter anderem bekannt von «Tagesschau» und «Medienclub», lanciert ein neues Projekt: Er will Jugendliche für Fake News sensibilisieren.

Franz Fischlin war schon vieles: Radio- und Fernsehjournalist, Produzent und Mitgründer der Stiftung «investigate!». Schon seit mehreren Jahren engagiert er sich aber auch für die Medienkompetenz von Jugendlichen: 2017 rief er mit anderen beispielsweise die Jugendmedienwoche ins Leben.

Zur Story