Noch heute waren Einsatzkräfte in Bosnien-Herzegowina, Serbien und Kroatien damit beschäftigt, eine Reihe angeschwollener Flüsse unter Kontrolle zu behalten. Auch der Katastrophenschutz blieb in Alarmbereitschaft. Dennoch ist Besserung in Sicht: An einigen Orten ist das Hochwasser zurückgegangen.
Nach den tagelangen schweren Unwettern mit 48 Toten bereitet sich die Region deshalb nun auf die Aufräumarbeiten vor. Dabei richtet sich der Fokus auf die Beseitigung der Schlammmassen sowie der Tierkadaver. Ziel ist es zudem, in den betroffenen Gebieten möglichst schnell wieder die Versorgung mit Trinkwasser sicherzustellen.
In der Schweiz werden weitere Gelder für die Opfer der Flutkatastrophe auf dem Balkan bereitgestellt. Bis Mittwoch waren es über drei Millionen, die für diverse Hilfsprojekte in den Katastrophengebieten gespendet wurden.
Die drei Hilfswerke Schweizerisches Rotes Kreuz (SRK), Caritas Schweiz und Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz (HEKS) stellten zwei Millionen Franken zur Verfügung.
Die Glückskette hatte bis Mittwoch rund 667'000 Franken gesammelt. Davon kommen 500'000 Franken von der Swisscom. Der Telekommunikationsriese ist zudem im Gespräch mit Telekom-Anbietern vor Ort, um technischen Support anzubieten, wie es in einer Medienmitteilung vom Mittwoch heisst.
Man wolle sich mit den vom Unwetter betroffenen Menschen auf dem Balkan solidarisch zeigen, wird Stefan Nünlist, Leiter Unternehmenskommunikation bei der Swisscom, in der Mitteilung zitiert. «Viele Kolleginnen und Kollegen bei Swisscom stammen aus dieser Region.»
Caritas mit seinem Beitrag von 500'000 Franken setzt das Geld für Nothilfe und den Wiederaufbau in Bosnien-Herzegowina und Serbien ein. Zusammen mit Partnerorganisationen würden vor Ort Lebensmittel und Hygieneartikel verteilt, heisst es in einer Medienmitteilung vom Mittwoch.
HEKS, welches 250'000 Franken bereitstellte, konzentriert sich derweil darauf, überfluteten Häuser in ländlichen Gemeinden Westserbiens wieder bewohnbar zu machen. Die Dorfbewohner würden mit technischen Hilfsmitteln wie Trocknungsgeräten oder Baumaterial unterstützt, heisst es in einer Medienmitteilung.
Am Dienstag hatte der Bund mitgeteilt, für die humanitäre Hilfe vor Ort ein Budget von einer halben Million Franken bereitzustellen. Zudem werden acht Fachleute in die Region geschickt, um die Helfer vor Ort zu unterstützen. Ein Schweizer Helikopter der Kosovo Force (KFOR) wurde am Dienstag ebenfalls ins Überschwemmungsgebiet entsandt.
Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) stellte bereits zuvor 1,3 Millionen Franken zur Verfügung. Übers Wochenende seien unter anderem 9000 Essenkonserven, 2000 Liter Trinkwasser, Gummistiefel, Decken und Matratzen verteilt worden, heisst es in einer Mitteilung vom Montag. Zum Trocknen der Räume habe das SRK 20 Entfeuchtungsmaschinen zur Verfügung gestellt. (oku/sda)