Zwar verdanken zahllose Schweizer Promis ihren Aufstieg der SRG. Doch im Abstimmungskampf um die No-Billag-Initiative gehen viele auf Tauchstation. Nicht äussern wollten sich laut «SonntagsZeitung» und «SonntagsBlick» folgende Promis:
Oesch's die Dritten ducken sich weg. Man wolle sich politisch nicht äussern. «No comment» heisst es bei Kliby, Florian Ast oder DJ Bobo. Das verbreitete Schweigen scheint symptomatisch für das Showgeschäft. Die Künstler wollen es sich weder mit dem Publikum noch mit dem SRF verscherzen. Aus Feigheit oder aus geschäftlichen Gründen.
Andere wie Gölä oder Marc Sway unterschrieben zumindest einen Appell der Musikverwertungsgesellschaft Suisa. Kuno Lauener von Züri West oder Baschi meldeten sich laut «Sonntagszeitung» erst nach Tagen des Schweigens mit einem zaghaften Statement gegen No Billag. Bei den Musik- und Unterhaltungsredaktionen von SRF ist die Enttäuschung gross.
«Wir gaben ihnen eine Bühne und verschafften ihnen eine Existenz – und jetzt, wo es um unsere Existenz geht, bleiben sie stumm», heisst es. Tatsächlich würden die Schweizer Musiker bei einer Annahme der Initiative nicht nur ihre national grösste Bühne verlieren – allein die SRF-Radiosender erreichen täglich rund drei Millionen. Sie würden auch einen Grossteil der Suisa-Vergütungen verlieren, die sie pro gespieltem Song einnehmen.
So spaltet die No-Billag-Initiative die Schweizer Showszene. Denn wie der «SonntagBlick» weiter schreibt, kämpfen Berühmtheiten wie Victor Giaccobo oder Paola Felix gegen den SRG-Sparhammer: «Der Kampf für die SRG ist eine Herzensangelegenheit», so Felix.
Es brauche auch in der Schweiz ein offizielles Radio und Fernsehen, meint Rocker Chris von Rohr.
So richtig für die SRG ins Zeug gelegt hat sich kürzlich Büne Huber, Frontsänger von Patent Ochsner. Die Befürworter nennt der Künstler «Füdlibürger». Bei einer Annahme würde das Land «noch einmal auf die Künstler pissen». Die Schweiz sei nicht würdig, so etwas zu erleben, so Huber.
(amü)