Schweiz
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Messie-Drama in Balsthal

«Es roch bestialisch»: In Balsthal ereignete sich ein fast unglaubliches Messie-Drama

In Balsthal sorgt ein Messie-Fall für Aufruhr. Seit Jahren türmt sich in der Wohnung einer Frau Abfall und Dreck. Nachbarn berichten von bestialischem Geruch. Fotos zeigen auch Katzen- und Rattenkadaver.
01.09.2017, 21:3202.09.2017, 16:31
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Liegende Türen, einzelne Schuhe, Säcke mit Katzenfutter und überall Abfall, Dreck und Tierkot. Alles liegt herum, und überall im Haus. An den Wänden wachsen Schimmelpilze. Dazwischen sind Katzenkisten zu erkennen. In dieser Wohnung in Balsthal sieht es alles andere als gemütlich aus, wie Bilder zeigen, welche dem Sender «TeleM1» anonym zugeschickt wurden. Es ist eindeutig: Hier lebt ein Messie, jemand der keine Ordnung haben kann.  

Zwischen toten Ratten und Katzen-Skeletten

In Balsthal lebte ein Katzen-Messie jahrelang in absolut ungeheuerlichen Verhältnissen. Bis nun die Polizei eingriff. Video: © TeleM1

Heinz Fankhauser, der in der Nachbarschaft wohnt, berichtet von einem penetranten Geruch. «Vor allem, wenn die Nachbarin die Haustüre öffnete, roch es bestialisch; richtig süsslich», sagt er gegenüber «TeleM1». Er schlug wegen starkem Verwesungsgeruch bei der Polizei Alarm.

Diese fuhr Mitte August in Begleitung des Veterinärdienstes beim Haus vor und schaute sich herum. «Der Veterinärdienst hat in diesem Haus fünf Katzen gefunden und rausgeholt», wie Andrea Affolter, Medienbeauftragte des Regierungsrates, erklärt. Im Haus hätte es «keine optimalen Bedingungen» für Katzen gegeben, deswegen seien sie «an einen guten Platz» gebracht worden. Tote Tiere habe man keine gefunden, so Affolter. «Den Katzen, die man mitgenommen hatte, ging es gut.»

Jetzt auf

160 Ratten gefangen

Laut Kanton wurden keine toten Tiere gefunden. Auf den Fotos sind jedoch auch Katzenskelette und tote Ratten erkennbar. Offenbar lebte die Frau gar nicht mehr im Haus, sie soll vor der Türe geschlafen und ihr Geschäft im Garten verrichtet haben. Heinz Fankhauser berichtet von einer richtiggehenden Rattenplage auf seinem Grundstück. Zwischen dem Frühling 2016 und Juni 2017 habe er 160 Ratten gefangen.

Die Rattenplage kam zwar erst im letzten Jahr, die Situation im Haus soll aber bereits seit drei Jahren andauern – und ausser den Nachbarn will niemand davon Wind bekommen haben. Nachbarn hatten sich wegen der psychisch angeschlagenen Frau auch schon auf der Gemeindeverwaltung gemeldet. Dort arbeitet eine enge Verwandte der Messie-Frau.

Geschehen ist deswegen trotzdem nichts. Der Balsthaler Gemeindepräsident will sich nicht zum Fall äussern. «Zurzeit befindet man sich in einem laufenden Verfahren. Daher gibt es seitens der Gemeinde aktuell und generell nichts zu sagen», schreibt Pierino Menna dem Fernsehsender. (ldu)   (aargauerzeitung.ch)

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25 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Denk-mal
02.09.2017 08:34registriert August 2015
Es gibt dubelis im Net, wenn ich da gewisse Reaktionen lese, welche nicht wissen, was es bedeutet seelisch krank zu werden und die Kontrolle über das Leben zu verlieren!
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Pana
01.09.2017 22:44registriert Juni 2015
"Laut Kanton wurden keine toten Tiere gefunden. Auf den Fotos sind jedoch auch Katzenskelette und tote Ratten erkennbar. "

Alles eine Frage der Interpretation. Tote Tiere hat es auch in meinem Kühlschrank.
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Nuka Cola
01.09.2017 22:15registriert September 2016
Mir tut die Verwandte irgendwie Leid, ich mein, wie soll eine Person alleine eine andere Person, die offenbar nen geistigen Totalschaden hat, haushalten?
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