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Pizzeria Toscana in Greifensee: Nach 3000 Gratis-Essen ist Schluss

Das Wirtepaar Gino und Elvira Ramadani verkauft die Pizzeria Toscana nach 3000 Gratis-Essen.
Das Wirtepaar Gino und Elvira Ramadani verkauft die Pizzeria Toscana nach 3000 Gratis-Essen.bild:zvg

Pizzeria Toscana in Greifensee: Nach 3000 Gratis-Essen ist Schluss für das Wirtepaar

16.05.2017, 08:3216.05.2017, 15:54
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Vor rund einem Jahr kannte die Pizzeria Toscana in Greifensee ZH kaum jemand. Doch dann ging es rasant bergauf mit dem Bekanntheitsgrad. Der Grund: Der Wirt Gino Ramadani und seine Frau Elvira offerierten Gratis-Mahlzeiten an Bedürftige. 

Ramadani wuchs in Mazedonien in eher ärmlichen Verhältnissen auf, bevor er in die Schweiz kam. Er wollte Bedürftigen etwas zurückgeben. 

Nach 3000 Gratis-Essen ist Schluss

Nun, knapp ein Jahr später, verkauft das Wirtepaar das Lokal. Nach 3000 Gratis-Essen muss Ramadani die Notbremse ziehen. Der Einnahmeverlust belaufe sich auf rund 60'000 Franken.

Obwohl Ramadani an die Gäste appellierte, «die Gutmütigkeit nicht auszunutzen», kamen viele «Nicht-Bedürftige», um von einer kostenlosen Mahlzeit zu profitieren. Gegenüber dem Blick bestätigte Ramadani: «Viele Leute haben unsere Aktion leider missbraucht. Einige wurden sogar frech. Es gab Leute, die das eigentlich nicht brauchten, aber auf einem Gratis-Dessert oder einen Gratis-Schnaps bestanden.»

Die Pizzeria Toscana

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Die Pizzeria Toscana ist eine Quartier-Beiz in Greifensee ZH.
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Trotz des Verkaufs bereuen Ramadani und seine Frau die Aktion keineswegs. Das Paar hat die Bekanntschaft mit vielen bedürftigen Menschen und deren Schicksalen gemacht: Alleinerziehende Mütter, die mit 3200 Franken über die Runden kommen müssen, Familienväter, die die Krankenkasse nicht bezahlen können. «Dass sie mir ihre Sorgen bei unserer ersten Begegnung erzählen, das ist eindrücklich», so Ramadani. Das brauche viel Mut.

Wie es nun für das Wirtepaar weitergeht, ist noch nicht klar. Die Pizzeria Toscana sei jedoch in «guten Händen» und ein Pächter gefunden. (ohe)

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44 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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wydy
16.05.2017 10:15registriert Februar 2016
Liebes Watson Team,
lasst uns doch gemeinsam ein Crowdfunding Projekt auf die Beine stellen und Geld sammeln für das Wirtepaar. Zeigen wir Ihnen, dass die Schweiz nicht nur aus Schmarotzern besteht. Ihr erreicht viel mehr Menschen über eure Seite und auch wenn nur ein paar Franken zusammen kommen, zeigen wir dem Paar doch, dass ihre Aktion nicht sinnlos war.
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MacB
16.05.2017 09:09registriert Oktober 2015
Ekelhaft, wer diese Gutmütigkeit auch noch ausnutzt und einen Schnaps oder ein Dessert kostenlos verlangt. Solche Menschen sind der Abschaum unserer Gesellschaft.
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spiox123
16.05.2017 09:22registriert Februar 2014
Schade ist unsere Welt so, dass so etwas gandenlos ausgenützt wird.
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