Anschnallen, denn hier folgt eine automobile Aufzählung des Grauens! Hier lassen wir die Missgriffe und Fehlentscheide der Automobilgeschichte Revue passieren. Die Liste ist selbstverständlich ebenso unvollständig wie die Diskussionen darüber, welche Autos ebenfalls auf diese Liste gehören, endlos sein dürften. Doch dass die hier Aufgezählten dabei sein sollten, steht ausser Zweifel.
Einige der grossartigsten Fahrzeuge der Automobilgeschichte entstammen dem Hause Chevrolet ... doch der Chevette ist keines davon. Eigentlich war es ein Opel Kadett II, nur mit schlechterem Styling und einer Ausstattung, die im amerikanischen Markt von vornherein zum Scheitern verurteilt war (51 PS – hallooo?).
Der arme New Beetle versuchte stets, Hässlichkeit mit Putzigkeit zu kaschieren, scheiterte dabei aber kläglich. Das wollte Volkswagen mit der kerligen RSi-Sportversion offenbar richtigstellen und ... öh ... ihr merkt schon das Problem: «New Beetle» und «kerlig»? Dann kam noch das Handling from Hell dazu und fertig ist das förige Auto.
Der ursprüngliche Ford Mustang ist eines der grossartigsten Gefährte aller Zeiten. Und sein Nachfolger eines der grauenvollsten. Aus einem schönen, schnellen Muscle Car wurde ein schwabbeliges, untermotorisiertes Rentnermobil.
Hey, das kommunistische Jugoslawien kann doch selbstverständlich auch Autos bauen, die sich auf dem internationalen Markt behaupten können ... not! Ach, wo soll man hier beginnen? Bei der Pannen- und Rost-Anfälligkeit? Bei der schlechten Fertigung. Beim im damaligen Jugoslawien beliebten Witz, dass die Heckscheibenheizung einzig dazu da sei, um die Hände beim Anschieben warm zu halten?
Hmm ... hier ist man etwas hin- und hergerissen, denn einerseits ist es ein Fakt, dass das dreirädrige Design schlicht katastrophal ist, andererseits hat just diese nordenglische Ikone uns nicht nur einen Running Gag in der Mr.-Bean-Serie beschert, sondern mit dem «Top Gear» Reliant Robin Special auch einen der besten TV-Beiträge der Weltgeschichte:
GMs Obersegment-Marke Cadillac stand zeitlebens für Luxus und Leistung – weshalb man Anfang der Achtziger beschloss, in Europa die Marktführer Mercedes und BMW anzugreifen. Das Resultat war der Cimarron und er war auf allen Ebenen eine Niete. Weder punkto Qualität noch Leistung konnte er mit den Europäern mithalten. Und für den heimischen US-Markt war er schlicht zu klein und zu eng und zu sehr mit einem Spielzeugmotor ausgestattet.
Häschmer Füür? Der Pinto hat die unrühmliche Ehre, das einzige Fahrzeug der Weltgeschichte zu sein, das explizit aufgrund akuter Explosionsgefahr seinen Weg in die Populärkultur gefunden hat.
Als Symbol des Mauerfalls und der Wiedervereinigung geniesst der ostdeutsche Trabbi zu Unrecht ein positives Image. Leute, das Teil war stets ein grauenvolles Auto. Selten hat ein derart umweltvernichtendes Gefährt eine Strassenzulassung bekommen. Im Winter musste man nolens volens (fast) ohne Heizung fahren. Der Musik musste man sich ebenfalls enthalten, da das Geräusch des Motors das Autoradio zu sehr dämpfte. Langsam war das Teil auch noch und die Duroplastkarosserie zudem hochgiftig. Ach ja, prospektive Käufer mussten einen überhöhten Preis für ihr Wrack bezahlen und nach Bestellung erst noch 15 Jahre darauf warten. Zum Glück ist damit Schluss!
Eine italienisch-japanische Zusammenarbeit. Das hörte sich nach einer ordentlich guten Idee an: italienisches Styling und Fahrverhalten mit japanischer Technik und Zuverlässigkeit, oder? Öh ... nein: Man wählte japanisches Styling und italienische Zuverlässigkeit. Ein Nissan Cherry mit Alfasud-Elektrik, gewissermassen.
Ein Klotz von einem Vehikel, das den ganzen Charme imperialer Sturmtruppen und ihres Todessterns ausstrahlt. Ein 4x4-Ungetüm, das die Offroad-Tauglichkeit eines Gummiboots besitzt und dessen einzige Daseinsfunktion offenbar darin besteht, dem betuchten Fahrer ein Gefühl der Überlegenheit über das plebejische Gesindel zu geben, das er unweigerlich überfahren wird.
Es ist immer eine schlechte Idee, ein viersitziges Cockpit in ein kurzes Mittelmotor-Chassis zu zwängen. Dann war die 1980er-Elektronik störungsanfällig. Dies selbstredend kombiniert mit einem stattlichen Ferrari-Kaufpreis, versteht sich. Kommt noch – vergleichsweise – schwache Leistung dazu, hat man am Ende einen Supercar, der sich regelmässig von getunten GTIs geschlagen geben muss. Fail.
Eine Tragödie, denn der Fiat 124, auf dem der Lada basierte, war ein grossartiges Auto – eine der erfolgreichsten Massenproduktionen der Geschichte. Keine schlechten Voraussetzungen, sollte man meinen, um im Arbeiterparadies UdSSR eine fähige Abwandlung herzustellen. Bloss schickten sich die Russen an, alles, was am Italiener gut war, zu verändern: die Scheibenbremsen wurden mit Trommeln ersetzt, etwa. Bremstrommeln aus Aluminium, wohlgemerkt. Dann bekam das Auto eine manuelle Benzinpumpe und eine Karosserie aus viel, viel schwererem Stahl als das Original. Letzteres war aber nicht so schwer wie die Lenkung, die sich nur vom sowjetischen olympischen Kugelstoss-Team bedienen liess.
Yeah! Der Stolz der mächtigsten Militärmacht der Welt! Nun, der Militärjeep M998 Humvee, auf dem der H1 basiert, mag im Kontext des US-Militärapparats durchaus Sinn machen, doch nur und wirklich ausschliesslich darin. Ausserhalb des militärischen Anforderungsprofils erweist er sich als ein Graus.
Die gigantische Spurbreite (darin begründet, dass das Gefährt bequem in Panzerspuren fahren kann) macht jegliche Spritztour auf zivilen Strassen zur Zitterpartie. Der Wendekreis ist grösser als der eines Ozeandampfers und dank einem Gewicht, das ebenfalls dem eines Ozeandampfers entspricht, ist die Leistung mehr als nur schwach.
«Mir egal», sagt sich aber der Möchtegern-Schwarzenegger, «dafür hat man ordentlich Platz und im Gelände kommt man überall durch!» Fehlanzeige: Ganze vier Personen zwängen sich mehr schlecht als recht um die riesige Motorabdeckung herum im Innenraum ein, sofern sie nicht allzu gross gewachsen sind. Und wegen des langen Radstandes ist im Gelände beim Hummer bald mal Schluss, während die Defenders und Wranglers locker weiterfahren.
British Leyland – zwei Worte, die für ziemlich alles stehen, was an britischen Fahrzeugen der Siebzigerjahre schlecht war. Da wurden einst grossartige, innovative Qualitätsmarken wider Willen zu einem ungeliebten Zwangskonsortium zusammengeführt. Das resultierte dann in Autos wie der Princess: Eine vermeintliche schicke Limousine der oberen Mittelklasse, die mit fragwürdigem Styling, miserabler Verarbeitung und veralteter Technik glänzte. Oder, wie es Jeremy Clarkson einst sagte, «ein Stück Käse, das man fahren kann».
Und wenn wir schon bei Jeremy Clarkson sind, hier noch das von «Top Gear» offiziell gekürte schlechteste Auto der Welt: Der Lexus SC 430. Wirklich? Das Ding hat doch einen V8-Motor, 282 PS und ... ein Fahrverhalten aus der geriatrischen Abteilung. Und ein dazu passendes Styling ebenso. Und das automatische Cabrio-Dach macht das Ding so schwer, das die Leistung sich halb so stark anfühlt. Wenn man mit offenem Dach fährt, hat man keinen Kofferraum mehr. Und die Rücksitze? Die taugen nur was für Oberschenkelamputierte. Wer kaufte damals, im 2002, so ein Ding? Amis, vermutlich.
So. Und nun moniert ihr garantiert, das eine oder andere Auto fehle hier auf der Liste. Go ahead – dazu steht die Kommentarfunktion offen! Und ausserdem verspreche ich, eine weitere Auflistung nachzuschieben: Grauenhafte Autos, die aber irgendwie schon noch geil sind. Darin findet ihr dann all' die AMC Pacers, Triumph TR7s und Konsorten 😉.