Die Liebe ist ein hartes Pflaster. Manchmal rumpelt man auf einer Schotterpiste dorthin, manchmal beginnt der Weg direkt vor einer Bar. Und manchmal, zumindest in wenigen Fällen, mitten in einer Casting-Show mit 22 Männern und einer Frau in Thailand am Strand.
Adela Smajic erzählt von der dritten Variante. Das Date mit der Bachelorette aus Basel – genauer: ursprünglich aus Allschwil – findet ganz oben in einer Liegenschaft an der Zürcher Langstrasse statt. Am Medientag wird die Wohnung zum Büro der Agentur Blofeld umfunktioniert. Von hier aus wird die ganze Sache und vor allem Adela Smajic vermarktet. Entsprechend gross ist der Andrang von Journalisten.
Da sitzt sie nun und erzählt davon, dass sie sich verliebt habe. Dass sie noch nie verliebt war und dass es in der Sendung passiert sei. Eine der Erwartungen, die sie an die Teilnahme gestellt habe, ist also eingetreten. Da ist Liebe, sagt sie. Das hatte sie vorher schon auf «Telebasel» gesagt und an diesem Tag noch ein paar weitere Male.
So weit, so erwartet. Dennoch: Die Frau ist kein Wesen aus einem Filmskript, nicht, wie sie sich hier und jetzt gibt. Höchstens stammt sie aus ihrem ganz eigenen, persönlichen Skript. Gegenüber «Telezüri» sagte sie am Morgen des gleichen Tages noch: Ja, ihre Brüste seien operiert, ihre Lippen aufgespritzt, die Zähne gebleacht. Womit auch zu diesem Kapitel schon alles gesagt ist, was zu sagen wäre.
Aber da ist auch Adela Smajic, die Produzentin und Moderatorin bei «Telebasel» und, wie man es beim Sender und darüber hinaus nennt: Wetterfee. Tochter des ehemaligen Fussballprofis Admir Smajic, 25 Jahre alt, und frisch von der «Schweizer Illustrierten» zu ihrem ersten Mal Sex befragt. Die neue Bachelorette ist charmant, sympathisch, unverstellt.
Nun ist die Liebe wie gesagt ein hartes Pflaster, besonders für Castingshow-Teilnehmer. Man schnödet gerne darüber, unterstellt Naivität, schaut zu und labt sich daran, dass sich die Menschen eine Blösse nach der anderen geben und das in aller Öffentlichkeit. Schadenfreude nennt man das Phänomen, ein perfektes Konzept, um Menschen an den Bildschirm zu fesseln.
Wie kann man nur? Doch die Frau weiss, was sie tut. Indem sie es tut. Denn die ganze Sache ist vor allem eines: perfektes Entertainment. Wenn dabei noch etwas herausschaut, ein Engagement oder zwei, bestenfalls eine bezaubernde Begegnung, aus der mehr wird: Das macht es umso spannender. So läuft das Unterhaltungsgeschäft. Selten kommen sich Arbeit und Vergnügen so nah.
Also eben, die Liebe. Nach ein paar Schlenkern über die Gemeinsamkeit einer produzierenden Tätigkeit bei «Telebasel», über Basel an sich – sie liebt Nachos –, die Frage: «Aber Du bist schon happy mit dem Ergebnis der Sendung?» «Mega», sagt sie, und sie strahlt. «Wirklich, mega. Weisst Du, es gibt ja diesen Unterschied zwischen Kollegialität, man versteht sich einfach gut, aber mehr ist es nicht. Und dann gibt es diese Verliebtheit …». Sie sieht ziemlich glücklich aus und ist es ganz offensichtlich auch.
Was will man denn mehr? Eine wirklich gute Zeit, trotz vieler Kameras ein erster gemeinsamer Urlaub in Thailand, ein Zurückkommen mit ebener Bräune und einer frischen Beziehung, die gerade umso prickelnder ist, weil davon noch keiner etwas wissen darf. Kein Wort sonst und schon gar keine Öffentlichkeit. Nicht, bevor das Finale der Sendung Bachelorette ausgestrahlt wird, deren erste Folge überhaupt erst am 16. April auf dem Programm des Schweizer Privatsenders 3+ steht. Sonst wäre ja die ganze Spannung weg. Wir bleiben dran.