Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!
- watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
- Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
- Blick: 3 von 5 Sternchen
- 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen
Du willst nur das Beste? Voilà:
Freitagabend auf der eindunkelnden Piazza Grande, Dreh- und Angelpunkt des 69. Festival del Film Locarno: Jeder einzelne der rund 8000 Stühle vor der Leinwand ist besetzt, Weingläser klirren, aufgeregte Vorfreude liegt in der Luft.
Die beiden Moderatoren sagen den Film an, Matt Damon gibt per Videobotschaft bekannt, dass er es leider nicht nach Locarno geschafft hat (Wahrscheinlich sitzt er gerade live bei Jimmy Kimmel. Oder findet seinen richtigen Pass nicht mehr, wir wissen es nicht.).
Der Leopard schleicht knurrend mit schwerem Schritt über die Leinwand, dann heisst es: Film ab!
10 Jahre ist es nun her, seit sich Amnesie-Agent Jason Bourne (Matt Damon, natürlich) nach Identitätssuche in drei erfolgreichen Filmen («The Bourne Identity», «The Bourne Supremacy» und «The Bourne Ultimatum») und einem weniger erfolgreichen Spinn-Off mit Jeremy Renner («The Bourne Legacy») in den osteuropäischen Untergrund verzogen hat, wo er sich mit anderen stahlharten Jungs prügelt.
Doch ganz ausgelutscht ist der Bourne-Hype immer noch nicht: Die ehemalige Kollegin Nicky Parsons (Julia Stiles) des verschollen geglaubten Super-Agenten stiehlt der CIA wichtige Daten, in die auch Bourne verwickelt ist. Sie bringt damit eine atemlose zweistündige Verfolgungsjagd wischen unserem Lieblingsagenten und der CIA ins Rollen – inklusive Polizei-Razzien, Kugelhagel und ganz viel Ortungstechnik der CIA.
An aufregend überraschender Action oder einem umwerfenden Plot fehlt es dem Film zwar, an bekannten Gesichtern dafür nicht. Oscar-Abräumerin Alicia Vikander mimt die emotionslose CIA-Agentin, der schaurig-gute Vincent Cassel ballert als Auftragskiller um sich.
Und sie alle kämpfen eiskalt, ohne mit der Wimper zu zucken, was zwar gespanntes und vor allem zu Beginn schier atemloses Actionkino liefert, den Streifen aber sehr düster und absolut humorlos zeichnet.
Die nervöse Handkamera von Regisseur Paul Greengrass, die den Vorgängerfilmen den ganz besonderen Kick gegeben hat, wirkt nun ebenfalls nicht mehr so erfrischend.
Und irgendwann fragen wir uns, wie lange Bourne denn eigentlich noch um sich schiessen muss, um mit seiner Identität zurechtzukommen.
Unser Fazit: «Jason Bourne» ist ein schnell geschnittener Actionthriller mit Starglanz, der an seine Vorgänger nicht ganz herankommt, aber allein durch Wiederbelebung der packenden Spionage-Franchise Aufmerksamkeit verdient.