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«Schock, Mitleid, Tiefpunkt» – Der Schweizer «Gähn»-Tatort spaltet die Fernsehgemüter

Die Luzerner Tatort-Kommissare Liz Richard und Reto Flückiger im Einsatz
Die Luzerner Tatort-Kommissare Liz Richard und Reto Flückiger im Einsatzsrf/dani winkler

«Schock, Mitleid, Tiefpunkt» – Der Schweizer «Gähn»-Tatort spaltet die TV-Gemüter

18.09.2017, 04:0318.09.2017, 06:12
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Der neuste «Luzerner»-Tatort behandelt mit dem Schienensuizid ein äusserst heikles Thema. Dieses sorgte bereits im Vorfeld für Schlagzeilen: 

Der Plot

Im zwölften Einsatz der Luzerner «Tatort»-Kommissare Liz Richard und  Reto Flückiger schlägt ein Unbekannter auf der Frontscheibe eines Fernbusses auf. Der vermeintliche Selbstmord weckt beim Buschauffeur – einem früheren Lokführer – traumatische Erinnerungen an Schienensuizide und lässt ihn total ausrasten. Als sich der Fall als Mord herausstellt, beginnen die Luzerner Kommissare zu ermitteln.

Die Kritiken

Der Schweizer Tatort sorgt wie immer für viele Diskussionen.

«Zentralplus»

Fangen wir zuerst mit der Filmkritik des innerschweizer Onlineportals Zentralplus an: «Dieser Sonntagabend-Krimi hatte fast alles, was ich mir für einen Tatort wünsche: Schock, Ekel, Mitleid, Ärger und ein Ermittlerteam mit sympathischen Figuren. Das passt. Richtige Begeisterung ist dann aber doch etwas anderes. Denn Spannung pur ist dieser Tatort nicht. Und dass die Psychiaterin den grössten Knacks hat – sowas von erwartbar», schreibt die Autorin. 

«Spiegel»

Der deutsche «Spiegel» gibt dem Luzerner Tatort 7 von 10 Punkten. «Hier werden kompromisslos die Lebenden mit den Toten konfrontiert. Ein Tatort, der kein Wohlfühlende verspricht», so das deutsche Online-Portal. Kritisiert wird insbesondere Kommissar Flückiger: «‹Flück›, wie der Kommissar von seinem alten Kumpel genannt wird, sieht in diesem nachtschwarzen Tatort besonders blass aus. Einmal sagt er: ‹Vielleicht würde mir eine Therapie auch mal gut tun›.»

NZZ

Die «alte Tante» findet ebenfalls positive Worte: «Der zwölfte gemeinsame Fall  ist ganz bemerkenswert, selbst wenn auch hier der Mörder irgendeine Rolle spielt, wenngleich nicht die wichtigste. Keine Spur also von der Behäbigkeit so mancher Fälle aus der Schweiz.»

«Tages-Anzeiger»

«Ein Sprung ins Verderben» ist für den «Tages-Anzeiger» die neuste Folge der Luzerner Kommissare. «Der Schweizer Tatort erreicht mit der Folge ‹Zwei Leben› einen Tiefpunkt – und das nicht, weil einer zu Beginn von der Brücke stürzt.»

Die Twitter-Reaktionen

Für manche Tatort-Zuschauer ist der Twitter-Feed spannender als der Film selbst. Hier einige ausgewählte Rückmeldungen zum Luzerner Tatort: 

(amü)

«Tatort» aus der Schweiz: Versehrte Seelen, eiskalte Killer

1 / 10
«Tatort» aus der Schweiz: Versehrte Seelen, eiskalte Killer
Ganz schön verständnisvoll: Die Luzerner Ermittler Liz Ritschard (Delia Mayer) und Reto Flückiger (Stefan Gubser). Bild: ARD
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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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sch'wärmer
18.09.2017 06:55registriert Oktober 2014
Mit Verlaub - aus meiner Sicht einer der besseren Tatorte seit Langem.
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Fredu
18.09.2017 09:26registriert Februar 2016
Klar, wenn's nicht ständig chlepft und tätscht ist es ein schlechter Film. Ist halt nicht RTL, SAT1 Niveau.... zum Glück! Unter meinen Freunden ist ein Lokführer, er kann einiges erzählen, auch wenn es der SBB nicht passt, die Realität ist noch schlimmer.
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dorfne
18.09.2017 08:02registriert Februar 2017
Die Reaktionen: wieder typisch schweizerisch, dieses Wanken zw. masochistischem Selbst-Bashing und Grössenwahn (Ihr werdet Euch noch die Zähne ausbeissen an unserem Bankgeheimnis usw.). Es gehört wohl zum "guten" Ton in der CH den eigenen Tatort als "gähn" und schlecht zu bashen. Ich fands gut, spannender als mancher Tatort aus dem grossen Kanton. Und der tobsüchtige Oesi-Kommissar ist mir auch schon etwas verleidet. Hätte mir nur ein bisschen mehr Luzerner Lokalkolorit gewünscht.
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24 Maskottchen aus der Hölle

Eigentlich sollten diese Maskottchen und verkleideten Personen ja dazu dienen, die Leute zu animieren, ihnen ein gutes Gefühl zu geben und Freude zu verbreiten.

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