Wir präsentieren dir einen Ratgeber für folgende Situation:
Das Ehrenmitglied der Hall-of-Fame der Scheiss-Situationen. Der Lehrbuch-Klassiker, der Doktor-Sommer-Dauergast. Von aussen pipifax, von innen supercalifragilisticexpialigetisch. Und nein, das «Geh doch einfach hin und sag was» deines Freundes hilft genau gar nichts. Dafür aber die folgenden 10 Strategien. Vielleicht.
Unglaublich forsche Strategie. Erfordert ein gewisses Mass an Ausstrahlung. High Risk, High Reward.
So geht's: Kreiere eine Win-Win-Situation für dich und aktiviere gleichzeitig das menschliche Wettbewerbsgen deines Gegenübers. Steh auf, geh hin und sag den magischen Satz.
Sollte es wider Erwarten nicht hinhauen, kannst du dir dann getrost sagen: «Wer diese Challenge nicht annimmt, ist's eh nicht wert.» Pha.
Von den Griechen entwickelt. Traditionsreiche Strategie, die etwas Vorbereitung erfordert.
So geht's: Überleg dir vorweg eine unglaublich tiefgründige Frage, welche im Idealfall die Existenz menschlichen Lebens hinterfragt und so. Modus auf nachdenklich stellen, kurz und geschickt einleiten und drauf los philosophieren.
Natürlich ist dein fremdes Gegenüber hin und weg von deiner kritischen Denke und diskutiert mit dir bis zum Morgengrauen, ehe ihr gemeinsam in den Sonnenaufgang reitet. Falls nicht, so kannst du dir getrost sagen, dass ein solch unkritisches Gemüt nichts für einen Geist wie der deine ist. Pha.
Unheimlich aufwändige Strategie. Dafür mehr oder weniger mega subtil.
So geht's: Also. Deine Fotos auf dem Handy so arrangieren, dass deine interessantesten, spektakulärsten, unglaublichsten, schönsten Bilder allesamt geordnet zuvorderst in deinem Fotoalbum sind. Anschliessend einen Grund haben, um Fotos zeigen zu müssen. Und dann einfach die Magie wirken lassen.
Es tauchen Fotos wie zum Beispiel die unten aufgeführten auf und dein neuer bester Freund/deine neue beste Freundin wird den Drang, dich kennen lernen zu wollen, nie im Leben unterdrücken können.
Und falls doch nicht: Jemand, der sich nicht für dich interessiert, hat dich nicht verdient. Pha.
Tiefe Hemmschwelle unabdingbar. Erste Erfahrungen im Freestyle-Rappen oder Slam Poetry von Vorteil. Eloquenz wünschenswert.
So geht's: Die Person, die du ansprechen willst, genug lange studieren, deine Lebenserfahrung in dieses Studium einfliessen lassen, scharf analysieren und dann einfach ins Blaue schiessen.
Eins ist klar: Du wirst daneben liegen. Hoffentlich. Sonst bist du der Ultra-Creep. Durch die blanke Falschheit deiner Behauptung triggerst du den menschlichen Richtigstellungs-Drang und schon bist du im Gespräch über die fehlende Vaterfigur in ihrem Leben dies und das. Wer sich deswegen angegriffen fühlt, beweist seine Dünnhäutigkeit und disqualifiziert sich ohnehin als möglicher neuer bester Freund. Pha.
Selbstsicheres Auftreten ist ein Muss bei dieser Strategie. Das Stichwort hier ist verbale Entwaffnung, während gleichzeitig Interesse generiert wird.
So geht's: Schnellen Schrittes auf die Zielperson zumarschieren, bezaubernd lächeln und einfach mal unverfroren drauflos reden, als würdest du dein Gegenüber bestens kennen. Gib dabei Spannendes über dich preis. Einfach wie cool du bist «in a nutshell», quasi.
Wenn du deinen Satz abgespult hast, verlegen lächeln, dich entschuldigen und drauf warten bis der von Neugierde platzende Mensch vor dir beginnt Fragen zu stellen. Wer das nicht tut, der soll schnell vergessen sein. Pha.
Nicht die feine Art. Ursprünglich bekannt unter dem Titel «Die Drohung im Charme-Pelz».
So geht's: In eine Bibliothek/Videothek/Buchladen/Kino gehen und Drohungen aussprechen. Wichtig dabei ist, die Drohung direkt an ein Kompliment zu knüpfen.
Völlig klar, dass ihr nach diesem Gesprächsstart sofort gemeinsam loszieht und Pferde stehlt. Versuche dabei einfach ein wenig zu lächeln, sonst wirkt es etwas gruselig. Ahja, und sollte dein Gegenüber die Augen verdrehen, dann lebst du fortan mit der Gewissheit, dass deine hochqualitativen Komplimente just der Zeit voraus sind. Pha.
Frecher Schachzug. Fantasie und Talent fürs Geschichten-Erzählen von Vorteil. Schlitzohrigkeit vorausgesetzt.
So geht's: Der Mensch will, was er nicht haben kann. Nutze dies eiskalt aus. Bereite im Kopf eine flotte Story vor, setz dein Smartface auf und falle eiskalt mit der Tür ins Haus.
Die Bahn ist frei für deine geistreiche Räubergeschichte, das Gespräch in den Startlöchern, die Hochzeit in Griffweite. Und also sorry, aber wer den Grund hinter so einem Schwachsinn nicht wissen will, ist nichts für dich. Pha.
Voraussetzungen: Bereitschaft, dein Getränk bewusst zu vergiessen und eine Hammer-Anekdote, die sich in einem Satz zusammenfassen lässt.
So geht's: Wein aufs Shirt, dann die Entschuldigung mit der Anekdote verknüpfen. Und der Ball rollt.
Der Clou daran: Als Wiedergutmachung kann ein Drink spendiert werden, wobei während dem Drink-Konsum genauer auf die Anekdote eingegangen werden kann. Sollte dein Gegenüber nicht davon angetan sein, ist es bestimmt ein Wutbürger. Und einen Wutbürger willst du nicht. Pha.
Kontrovers. Basiert auf dem Prinzip der symmetrischen Kommunikation.
So geht's: Versetz dich in die Lage deines Gegenübers und nimm dies als Gesprächsgrundlage.
Wenn die Antwort ein Ja ist, habt ihr bereits eine Gesprächsgrundlage, die dem Fundament eurer neuen Freundschaft gleichkommt. Falls die Antwort ein Nein ist, verpflichtet dich der/die Fremde sozusagen für ein Gespräch mit dir. Pha. Katsching!
Du hast Angst, dass sich keine ausufernde Diskussion ergeben wird? Pff.
So geht's: