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Rekord: So lange lebte ein Huhn ohne Kopf

mike the headless chicken das huhn der hahn der 19 monate ohne kopf weiterlebte https://www.vozpopuli.com/marabilias/cultura/Historia-Curiosidades-estados_unidos_0_707329263.html
Sorry, gell, aber ein paar Solche Bilder gibt es unweigerlich in einem Artikel zu diesem Thema.Bild: vozpopuli.com

Wie lange kann ein Huhn weiterleben, nachdem man ihm den Kopf abhackt? (Spoiler: O! M! G!)

05.04.2018, 17:1220.12.2018, 14:57
Oliver Baroni
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DU WIRST NICHT GLAUBEN, WIE LANGE EIN HUHN OHNE KOPF WEITERLEBEN KANN ... hey, diesmal wäre der Clickbait-Titel gerechtfertigt. Aber erst mal von vorne. Eine Frage:

Wie lange kann ein Huhn weiterleben, nachdem man ihm den Kopf abgehackt hat?

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Die richtige Antwort lautet: 

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... (ja, wir machen's spannend, aber es lohnt sich) ...

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1 Jahr, 6 Monate und 7 Tage!


Jap. Und hier ist er! Gestatten, ...

... Mike the Headless Chicken!

Geboren: 20. April 1945
Geköpft: 10. September 1945
Gestorben: 17. März 1947

Wie das, denn? Nun, die Story geht wie folgt:

Lloyd Olsen, Farmer aus Fruita, Colorado, enthauptete am 10. September 1945 den fünfeinhalb Monate alten Hahn Mike, da er am Wochenende seine Schwiegermutter zum Essen erwartete. Der Kopf war ab, doch das Huhn lief weiterhin herum – etwas ungeschickt, zwar, aber immerhin. Es konnte gar auf einer Stange balancieren, versuchte sich zu putzen und zu krähen – wenn auch mit begrenztem Erfolg; sein «Krähen» bestand aus einem glucksenden Geräusch in seiner Kehle.

Okay, was passiert gewöhnlich, wenn man einem Huhn den Kopf abhackt?
Die Enthauptung trennt das Gehirn vom Rest des Körpers. Aber für kurze Zeit haben die Rückenmarkskreise noch Restsauerstoff. Ohne Input aus dem Gehirn feuern diese Schaltkreise willkürlich. Die Neuronen werden aktiv, die Beine bewegen sich. In seltenen Fällen feuern Neuronen ein motorisches Laufprogramm ab. Dabei kann ein Huhn tatsächlich eine Weile laufen – einige Minuten, vielleicht, nicht aber 18 Monate ...

Da das Tier auch nach einer Woche weiterhin lebte, brachte Olsen den Hahn zur rund 400 Kilometer weit entfernten University of Utah in Salt Lake City. Die dort durchgeführte Untersuchung konnte erklären, weshalb das Tier noch lebte: Ja, der Kopf war ab, da aber die für die Enthauptung verwendete Axt zu klein war, war die Halsschlagader weitgehend intakt geblieben. Ein Ohr und der Grossteil des Stammhirns, das die lebenswichtigen Funktionen des Organismus steuert, blieben ebenfalls unbeschadet. 

Olsen fütterte den Hahn fortan mit einer Mischung aus Milch und Wasser, die er mit einer Pipette direkt in die Speiseröhre tropfte. Drohte er an seinem eigenen Schleim zu ersticken, wurde der Hals mit einer kleinen Spritze gereinigt. In den eineinhalb Jahren, in denen Mike ohne Kopf lebte, nahm er über ein Kilogramm zu. Zuletzt wog der Hahn beinahe vier Kilogramm.

mike the headless chicken huhn ohne kopf usa 1947 https://www.youtube.com/watch?v=LqDjRCHyjTY
Bild: youtube

Ausserdem hatte «Miracle Mike», wie er fortan genannt wurde, eine ansehnliche Karriere als Zirkusattraktion. Für 25 Cent konnte man ihn besichtigen, was in Spitzenzeiten den Olsens monatlich Einkünfte von bis zu 4'500 Dollar bescherte (heute inflationsbereinigt 50'000 Dollar).

In der Nacht zum 17. März 1947, in einem Motel in Phoenix, Arizona, begann Mike plötzlich zu würgen und starb kurze Zeit später. Die Olsens hatten offenbar vergessen, den Schleim aus Mikes Hals zu entfernen, sodass der Hahn erstickte. Nach seinem Tod wurde Mike nochmals untersucht, wobei festgestellt wurde, dass die Axt die Halsschlagader verfehlt hatte und ein Blutgerinnsel ihn vor dem Verbluten bewahrt hatte.

In Fruita, Colorado, feiert man seit 1999 den jährlichen «Mike the Headless Chicken Day». Zu den Veranstaltungen gehören unter anderem der «5K Run Like a Headless Chicken Race», Eierwerfen, oder «Chicken Bingo», bei dem Hühnerkot auf einem nummerierten Gitterfeld die Zahlen wählt.

Und dann gibt es noch diesen Tribute-Song der Punkband The Radioactive Chicken Heads:

Derweil, in England ...

Video: srf

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35 Kommentare
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Bababobo
05.04.2018 17:43registriert September 2015
Der Tod wäre gnadiger gewesen...
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Margherita Turdo
05.04.2018 17:41registriert Juli 2016
das isch ja truurig das arme huhen
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Pana
05.04.2018 19:59registriert Juni 2015
"Olsen fütterte den Hahn fortan mit einer Mischung aus Milch und Wasser, die er mit einer Pipette direkt in die Speiseröhre tropfte."

Und was ist mit der Schwiegermutter?
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