Arsenal verliert in der Premier League die Champions-League-Plätze immer weiter aus den Augen. Die «Gunners» kassierten am Montagabend beim Stadtrivalen Crystal Palace mit 0:3 ihre höchste Saisonniederlage. In der Tabelle liegt das Team von Trainer Arsène Wenger nur noch auf Rang 6. Auf einen Champions-League-Platz beträgt der Rückstand bereits sieben Punkte.
Arsenal hat in 20 Premier-League-Jahren unter Wenger immer mindestens Platz vier belegt. Jetzt könnte der Dauergast in der Champions League aber erstmals seit 2000 die Qualifikation für die Königsklasse verpassen. Und für die Fans fast noch schlimmer: Erstmals seit 1995 wird der Klub am Saisonende wohl hinter dem Erzrivalen Tottenham Hotspur landen, der aktuell Zweiter ist.
Der Absturz erfolgte vor allem aufgrund einer katastrophalen Rückrunde:
Insgesamt zeigten die «Gunners» gegen Crystal Palace trotz 72,4 Prozent Ballbesitz und 523:147 Pässen erneut einen ziemlich leblosen Auftritt. Von Superstar Alexis Sanchez war nicht viel zu sehen, Theo Walcott ein Schatten seiner selbst und Mesut Özil tauchte mal wieder komplett ab. Das Resultat hätte durch einige Konterchancen in der Schlussphase sogar noch höher ausfallen können.
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Ziemlich unschön verlief auch der Abend von Granit Xhaka. Der Schweizer Nati-Spieler gehörte zwar zu den aktivsten Spielern im Arsenal-Dress. Doch alles, was von ihm an diesem Abend in Erinnerung bleiben wird, sind zwölf fatale Sekunden. In der ersten Halbzeit spielte der 24-jährige Spielmacher in der Vorwärtsbewegung einen miserablen Fehlpass und rutschte dann beim Zurückeilen auch noch aus.
Ein Steilpass für die Fans, die mit dem 45-Millionen-Euro-Mann hart ins Gericht gingen. Gnadenlos wurden Xhaka und seine Teamkollegen auf dem Weg von der Garderobe zum Teambus ausgebuht.
Auf Twitter teilten unzählige User das Video von Xhakas Faux-Pas mit ihrer ganz persönlichen Kritik am Ex-Basler. Den Vogel schoss allerdings ein Anhänger auf Arsenals FanTV ab. Dieser liess seinem Ärger in unvergleichlicher Weise freien Lauf und sagte, Xhaka sei ja nicht mal besser als Charlie Adam.
Zur Erinnerung: Charlie Adam ist bei Stoke City Teamkollege von Xherdan Shaqiri und vor allem für eine Szene berühmt. Vor gut einer Woche trat der nicht gerade als Filigran-Techniker bekannte Schotte den wohl schlechtesten Eckball aller Zeiten.
Im Zentrum der Kritik steht aber nach wie vor Trainer Arsène Wenger, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft. Schon während der Partie sangen die «Gunners»-Fans lautstark «Arsène Wenger, we want you to leave» («Arsène Wenger, wir wollen, dass du gehst.»). Höhnisch stimmten die Palace-Fans mit ein und skandierten ihrerseits: «Arsène Wenger, we want you to stay» («Arsène Wenger, wir wollen, dass du bleibst.»).
Der Franzose analysierte die Situation hingegen gewohnt sachlich. «Ich habe Arsenal mehr als 1100 Spiele lang gecoacht und wir sind uns nicht gewohnt, so zu verlieren. Wir müssen jetzt schnell reagieren.» Die Reaktion der Fans kann Wenger nachvollziehen. «Ich wünsche mir zwar, dass sie das Team unterstützen. Aber ich kann verstehen, dass sie extrem frustriert sind. Das sind wir alle.»