Sport
Challenge League

Schiri-Boss Bertolini lässt durchblicken: Bald wird auch in der Schweiz gespritzt

Freistoss Spray
Die Einführung des Freistoss-Sprays in der Schweiz: Nur eine Frage der Zeit.Bild:
Freistoss-Spray

Schiri-Boss Bertolini lässt durchblicken: Bald wird auch in der Schweiz gespritzt

Der Schweizer Testbetrieb mit dem Freistoss-Spray läuft bereits – aber noch lässt die UEFA auf sich warten. Wenn es nach Schiedsrichter-Boss Bertolini geht, kommen sie in der Challenge-League-Vorrunde aber bereits zum Einsatz.
08.07.2014, 19:3424.01.2024, 13:16
Mehr «Sport»

Sie sind der heimliche Star der Weltmeisterschaften – und sollen bald auch in der Schweiz zum Einsatz kommen: Die Schaum-Sprays, mit welchen die Schiedsrichter in Brasilien die Freistoss-Mauern in die Schranken weisen.

«Die Einführung der Sprays ist definitiv ein Thema», sagt Carlo Bertolini, Chef der Schweizer Spitzenschiedsrichter auf Nachfrage von watson. «Wir warten derzeit allerdings noch auf den abschliessenden Entscheid. Aber man hat die Sprays bei der U-17-EM in Malta getestet und für die UEFA ist eigentlich klar, dass sie in der Europa League und Champions League zum Einsatz kommen.»

«Die Einführung der Sprays ist definitiv ein Thema.»
Carlo Bertolini
Freistoss-Spray WM
Schaumsprays in der Schweiz: Das freut auch gewisse Passivsportler.

«Was machen wir bei schneebedecktem Rasen?»

Während die Mühlen der UEFA gemächlich mahlen, bleibt man in der hiesigen Schiedsrichterkommission nicht untätig. «Auch wir experimentieren schon mit dem Spray», sagt Bertolini. Die Erfahrungen seien durchwegs positiv. «Aber», mahnt Bertolini, «es gibt noch einige offene Punkte». Zum Beispiel: «Das Freistoss-Spray gibt es nur in Weiss. Was also machen wir im Winter bei schneebedecktem Rasen?»

Was ist eigentlich drin in den Sprays?
Der Schaum besteht zu rund 80 Prozent aus Wasser. Der Rest: Butangas (ca. 20 Prozent) und Tenside. Das Butan ist dafür verantwortlich, dass der Schaum beim Sprühen expandiert. Ist der Wasseranteil verdunstet, löst sich der umweltverträgliche Schaum rückstandslos wieder auf – das ist nach ungefähr 20 Sekunden der Fall.
wikipedia

Persönlich befürwortet Bertolini die Hilfestellung für den Schiedsrichter. «Etwa, weil man dem Schiedsrichter so auch Druck wegnehmen kann. Auf die Mauer bräuchte er sich zukünftig bei Ballfreigabe nicht mehr zu konzentrieren. Er könnte sich noch stärker dem Geschehen im Strafraum widmen.»

«Wir wollen mit dem Einsatz schon kommende Saison in der Challenge League beginnen.»
Carlo Bertolini

Mehrkosten: 4000 Franken pro Jahr

Auch die Resonanz der Vereine auf die angestrebte Innovation ist ausnahmslos positiv. Bei den jüngsten Treffen mit Trainern und Spielern habe er eine positive Haltung dem Spray gegenüber festgestellt. Desgleichen bei der Swiss Football League.

Die Einführung des Sprays stellt der Tessiner sich wie folgt vor: «Wir beginnen schon kommende Saison in der Challenge League, möglichst bereits in der Vorrunde, mit ihrem Einsatz und sammeln weitere Erfahrungen.». Seien die Erfahrungen positiv, und davon ist auszugehen, würden die Sprays zeitnah auch in der Super League eingesetzt.

Und die Mehrkosten? Bertolini: «Wir bräuchten zwei Dosen pro Spiel. Kostenpunkt pro Dose: 11 Franken.» Macht, grob gerechnet, rund 4000 Franken pro Jahr für die Spiele der Super League. Das dürfte man bei der Liga knapp noch berappen können.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Leverkusen auf Rekordjagd – darum geht es für Xhaka und Co. jetzt noch
Es ist geschafft. Am vergangenen Wochenende schoss sich Bayer Leverkusen mit Granit Xhaka zum ersten Meistertitel der Klubgeschichte – ein Erfolg, den sich das Team um Xabi Alonso in den kommenden Wochen noch zusätzlich vergolden könnte.

Fünf Runden vor Saisonende hat Bayer Leverkusen den Meistertitel in der Bundesliga bereits auf sicher. Elf Saisons brauchte es, bis es einem Team gelang, die schier unüberwindbare Dominanz des FC Bayern München zu durchbrechen. Und im Gegensatz zur vergangenen Saison, in der Dortmund auf den letzten Metern vor dem Ziel noch strauchelte und der Meister trotz engem Rennen am Schluss doch wieder Bayern München hiess, entthront Leverkusen den Rekordmeister nun mit einer Dominanz, die man sich sonst eigentlich eben nur vom «Stern des Südens» gewohnt ist.

Zur Story