Wer sind eigentlich die Hockeyaner, die man unbedingt kennen sollte? Abschliessend ist unsere Liste bestimmt nicht, das kann sie auch gar nicht sein. Denn für jede Rückennummer wird immer nur ein Spieler kurz vorgestellt. So kam es, dass es für manche Ziffer fast ein halbes Dutzend Kandidaten gab, während andere beinahe konkurrenzlos waren.
Einige Rückennummern stellten uns vor knifflige Aufgaben, was sowohl intern wie auch nach der Veröffentlichung kontrovers durch unsere User diskutiert wurde. Es war stets ein Entscheid für den Gewählten und nicht gegen Spieler, die man ebenfalls hätte auswählen können.
Letzter Teil unserer fünfteiligen Serie mit den Rückennummern 81 bis 135.
Kampfgeist und die Hingabe, nie aufzugeben, machten aus ihm einen Nationalspieler. Rüfenacht kam als 18-Jähriger zurück in die Schweiz, die seine Familie in Richtung USA verlassen hatte, als Thomas noch ein Baby war. In Nordamerika lehrte er Härte und den Trashtalk, Thomas Rüfenacht gilt als einer der grössten Provokateure auf Schweizer Eis. Nach vier Jahren in der NLB schaffte er es in die NLA, spielte in Zug, Lugano und seit 2014 beim SC Bern, mit dem er Meister wurde. Legendär ist Rüfenacht für die Schlägerei, die er als Lausanner gegen Biels Topskorer Thomas Nüssli provozierte – noch vor dem ersten Bully.
Bekannt wurde der Verteidiger, der mit Lausanne in die NLA aufgestiegen war, in der Deutschschweiz nicht als Eishockey-Spieler. Sondern als langjähriger Freund der Miss Schweiz 2005, Laurianne Gilliéron. Während diese Liaison nicht ewig hielt, so blieb Michael Ngoy immerhin den Hockey-Fans erhalten. Nach sechs Saisons in Lausanne verteidigte er über ein Jahrzehnt für Fribourg; seit dem Sommer 2016 spielt er für Ambri.
Der Emmentaler prägte zwei Jahrzehnte des Schweizer Eishockeys. Den HC Davos führte der Center zu sechs Meistertiteln, drei Mal wurde er als wertvollster NLA-Spieler der Saison ausgezeichnet. Beim HCD war Reto von Arx ein König, in der Nati war er es nicht. Er wurde 2002 wegen eines angeblichen Saufgelages von den Olympischen Spielen nach Hause geschickt und spielte nie mehr für die Schweiz. RvA war der erste Schweizer Torschütze in der NHL, aber nach 19 Spielen und der Rückversetzung ins Farmteam der Chicago Blackhawks kehrte er zurück nach Davos.
Wenn im Herbst 2017 die Eishockey-Welt nach Las Vegas und zum neuen NHL-Team blickt, dann macht das bestimmt auch der Freiburger Goalie. Denn Manzato spielte einst, als er in die NHL zu kommen versuchte, bei den Las Vegas Wranglers in der East Coast Hockey League. Nach der Rückkehr war er fünf Saisons lang Stammgoalie in Rapperswil-Jona und Lugano, wo er nun hinter Elvis Merzlikins nur noch die zweite Geige spielt.
Er war der erste Spieler, der die Schallmauer von 1000 NLA-Partien durchbrach. Als Montandon seine Karriere als 44-Jähriger beendete, stand die Zahl von 1070 Einsätzen in den Rekordbüchern. Am erfolgreichsten war die Zeit beim SC Bern, mit dem der Neuenburger drei Mal Schweizer Meister wurde. Insgesamt bestritt er zehn Saisons für den SCB, davor und danach stürmte er total 15 Jahre lang für Fribourg-Gottéron. Dort wird seine Rückennummer nie mehr vergeben.
Es ist gut vorstellbar, dass sich in Fribourg zu Montandons 85 irgendwann auch die 86 gesellt. Denn diese Rückennummer trägt Julien Sprunger, der seit Beginn seiner Karriere immer nur für den HC Fribourg-Gottéron stürmt. Mittlerweile ist der 97-fache Nationalspieler Captain der «Drachen», wo sein Vertrag noch bis mindestens 2020 gilt. Auch zwei schwere Verletzungen konnten Julien Sprunger nicht bremsen, er sagt: «Eishockey ist in meinem Blut, ich konnte nicht einfach aufhören.»
Vater Toni Bürgler war eine Berühmtheit: 1981 gewann er die Lauberhorn-Abfahrt. Sein Sohn setzte mit Erfolg auf Schlittschuhe statt Ski, gewann mit der Schweiz WM-Silber 2013 und sorgte damit ebenfalls für einen prestigeträchtigen Triumph. Dario Bürgler wurde beim EV Zug gross und machte sich besonders als Davos-Stürmer einen Namen. Mit den Bündnern wurde er zwei Mal Schweizer Meister. Aktuell stürmt er für Lugano.
Gleich in seiner ersten Saison beim HC Lugano wurde der Stürmer 2006 Meister. Da war Romy bereits ein gestandener NLA-Spieler, der seine ersten Spiele in der höchsten Liga bei La Chaux-de-Fonds absolvierte und danach bei Servette spielte. Nach sieben Saisons in Lugano kehrte Kevin Romy 2012 auch nach Genf zurück, wo er immerhin zwei Mal den Spengler Cup gewann.
Seine Geschichte kann nur gemeinsam mit der des Vaters erzählt werden. Deshalb weiter zur Rückennummer 90. ⬇️
Die beiden Sowjetrussen zählten in den 80er-Jahren zu den besten Spielern der Welt. Sie waren Olympiasieger, mehrfache Weltmeister – und nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wollten sie in den Westen. Fribourg-Präsident Jean Martinet bekam Wind davon und überzeugte die Chefs von ZSKA Moskau, einem Transfer in die Schweiz zuzustimmen. Ein Glücksfall für Fribourg und die Schweizer Sportwelt. Denn was das Duo Bykow/Chomutow zeigte, hatte man hier noch nicht gesehen. Drei Mal in Folge schossen die beiden Russen Fribourg-Gottéron in den Playoff-Final – der allerdings jedes Mal verloren ging.
Titel holte Slawa Bykow dafür als Trainer in Russland: Er führte die Sbornaja zu WM-Gold 2008 und 2009. Salawat Julajew Ufa und SKA St.Petersburg coachte er beide zum Gewinn des KHL-Titels. Auch Chomutow versuchte sich als Trainer, war aber wesentlich erfolgloser.
Beide wohnen immer noch in der Region Freiburg und Bykows Sohn Andrei ist längst NLA-Spieler bei Gottéron. An die Klasse des Vaters reicht er zwar nicht heran, doch auch er hat es zum Nationalspieler geschafft – zum Schweizer, denn die Bykows sind Doppelbürger.
Der Center wechselt auf nächste Saison zum SC Bern, nachdem er seit der Juniorenzeit immer beim EHC Biel spielte. In der Hauptstadt hoffen sie, dass der 25-jährige Haas den langjährigen Schlüsselspieler Martin Plüss ersetzen kann und es dem Klub so gelingt, eine Dynastie aufzubauen.
Ungeheuerlich war dieser Transfer und heute nicht mehr vorstellbar. Mit Stanley-Cup-Sieger Doug Gilmour wechselte während des NHL-Lockouts im November 1994 ein Eishockey-Weltstar nach Rapperswil-Jona. Der Stürmer mit damals schon über 1000 NHL-Skorerpunkten sorgte für eine riesige Euphorie. Am Obersee erzählen sie sich heute noch die Geschichte vom ersten seiner am Ende bloss neun NLA-Einsätzen: Rappi lag gegen Zug schon früh mit 0:2 zurück, ehe es aufdrehte und dank drei Assists von Doug Gilmour 6:3 vorne lag. Am Ende hiess es 6:6.
Der Flügel galt besonders in jungen Jahren als äusserst schneller Schlittschuhläufer. Peter Guggisberg galt aber gleichzeitig als einer, der mit grossem Talent gesegnet wurde und zu wenig daraus machte – trotz vier Meistertiteln mit dem HC Davos, wo er den Grossteil seiner Karriere verbrachte. Neben dem Eis fiel Guggisberg einerseits wegen einer Blaufahrt mit 1,8 Promille auf, andererseits weil er zu fünf Tagen Gefängnis verurteilt worden war, weil er einem Teamkollegen per Post 40 Gramm Cannabis schickte. Aktuell stürmt er nach zwei Saisons in Kloten für Ambri.
Heirassa, das war ein Spektakel! Der Schwede Linus Omark wechselte für die Saison 2012/13 zum EV Zug, weil er in der NHL bei den Edmonton Oilers nur eine Nebenrolle hatte. In der Innerschweiz wurde er zum NLA-Topskorer, der in 60 Spielen (Qualifikation und Playoff) auf 75 Punkte kam. Einen Namen hatte sich Omark in der Schweiz schon einige Jahre vorher gemacht, als er in einem Länderspiel im Penaltyschiessen mit einem frechen Lupfer Goalie Marco Bührer düpierte.
Als 21-Jähriger wechselte der Kanadier in die Schweiz – und blieb gleich da. Christian Dubé spielte zunächst für den HC Lugano, mit dem er im Playoff-Final zwei Mal an den ZSC Lions scheiterte. Dank seinem anschliessenden Transfer zum SC Bern wurde er nicht nur zum bestverdienenden Eishockey-Spieler im Land, sondern auch Meister: 2004 und 2010. Dubé, der mit Kanadas U20-Nati zwei Mal WM-Gold gewann, liess seine Karriere in Fribourg ausklingen. Seither arbeitet er dort Sportdirektor.
Wer mit diesem Nachnamen gesegnet ist, muss nicht lange auf Schmähgesänge der gegnerischen Fans warten. Adrian Wichser revanchierte sich mit guten Leistungen. Der Stürmer, der in Kloten seinen Durchbruch hatte, wurde Meister mit Lugano (2003) und den ZSC Lions (2008), mit den Zürchern holte er 2009 auch die Champions League und dabei tat er sich als bester Vorlagengeber hervor. Zum Ende der Karriere ist sich der Mitbesitzer von Rennpferden nicht zu schade, dort zu spielen, wo einst alles angefangen hatte: beim EHC Winterthur.
Diese kuriose Rückennummer trug Dan Hodgson tatsächlich. Während seiner Zeit beim HC Davos stand sie für die Frequenz von Klubsponsor Radio Grischa: 97,2 MHz. Der Stürmer kämpfte lange um einen Platz in der NHL, konnte sich aber trotz immerhin 114 Einsätzen nirgends etablieren. Weil er eine Schweizerin heiratete, belastete er das Ausländerkontingent nicht und war entsprechend begehrt. Hodgson spielte bei sieben Schweizer Klubs und wurde 2000 und 2001 Meister mit den ZSC Lions.
Vergöttert von den einen, gehasst von den anderen: Damien Brunner lässt keinen Hockey-Fan kalt. In Kloten fiel er einst durch, wurde im Tausch für Thomas Walser an den EV Zug abgegeben. Der kam so günstig zu einem Knipser, der 2011/12 als erster Schweizer seit 30 Jahren NLA-Topskorer wurde. Brunner versuchte sich in der NHL, schaffte dort einmal vier Punkte in einem Spiel. Aber nach etwas mehr als zwei Saisons und 135 Einsätzen kehrte er zurück, seither stürmt er für viel Geld in Lugano.
Das Bild zeigt den ZSC-Angreifer mit der Rückennummer, die er in der NLA trägt. Es ist eine Referenz an das Geburtsjahr seiner Mutter. Niemand getraut sich, die «heilige» Nummer 99 von Wayne Gretzky zu tragen, obwohl sie in der NLA im Gegensatz zur NHL nicht geschützt ist. Mike Künzle trug sie als Junior bei einem Turnier in Kanada und musste sich so viele Sprüche dazu anhören, dass er die Nummer danach wechselte.
Dieses Unikat stammt vom Spengler Cup 1994, an dem Traktor Tscheljabinsk teilnahm. Im Kader der Russen: Sergej Gomoljako mit einem Lebendgewicht von 135 Kilogramm. Dass er mit der Wasserverdrängung etwas anfangen zu wusste, bewies der Stürmer einige Jahre später, als er in Russland Playoff-Topskorer wurde. Gomoljako holte zudem mehrere Titel mit Metallurg Magnitogorsk.
… unsere Liste wird fortgeführt! Eure vielen Reaktionen haben uns ermuntert, unsere Idee einer Erweiterung in die Tat umzusetzen. Bald folgen also noch mehr legendäre Hockeyspieler!