Nach den missglückten Olympischen Spielen in Pyeongchang stand Patrick Fischer vor dieser WM unter grossem Druck. Nur drei Monate später holte der oft kritisierte Trainer mit seiner Mannschaft in Dänemark beinahe den ersten Weltmeister-Titel für die Schweiz.
Nach der 2:3-Niederlage im Penaltyschiessen gegen Schweden kämpfte Fischer verständlicherweise mit den Emotionen, als er Bilanz zog.
«Es ist wirklich mühsam, so zu verlieren. So nah, so nah waren wir dran. Wieder einmal hat uns Schweden die Party versaut, sie sind Spezialisten in dem. Aber ein Kompliment an sie, sie haben ein super Turnier gespielt, Kompliment an sie. Wir waren nahe dran, wir haben alles gegeben. Letztlich hat es nicht ganz gereicht. So ist der Sport, man kann ihn nicht planen.»
«Ich bin wahnsinnig stolz auf diese Mannschaft, wir haben zweieinhalb Wochen zusammen hart und super gearbeitet und hatten gleichzeitig Spass miteinander. Man muss sagen, dass es diese Woche oft auch für uns gelaufen ist. Wir hatten das Glück, das es braucht, dass solche Resultate herauskommen. Wir als Schweizer dürfen stolz sein, dass wir nun zum zweiten Mal innerhalb von fünf Jahren in einem Final gestanden sind. Ich hoffe, dass dies auch goutiert wird und die Schweizer Bevölkerung stolz ist auf diese Spieler.»
«Gegen Deutschland verloren wir in Pyeongchang in der Verlängerung, dann waren wir die Deppen. Jetzt wird die Mannschaft hochgejubelt, weil sie in den Final vorgestossen ist. Wir sind aber weder Deppen noch Helden, sondern ehrliche Arbeiter mit einem grossen Sportlerherz. Manchmal läuft es, manchmal läuft es nicht. Wir konnten uns im Vergleich zum Februar sicher besser und länger auf das Turnier vorbereiten. Zudem hatten wir ganz klar eine sensationell gute Mannschaft.»
«Hinter dieser Medaille stecken wahnsinnig viele schöne Momente und Emotionen. Das ist, was im Leben zählt und was man mitnimmt. Ob man Weltmeister oder Vize-Weltmeister wird, das ist das eine, der ganze Weg dahin das andere. Es war eine ganz spezielle Mannschaft. Ich habe noch selten so viel Spass gehabt in einer Eishockey-Mannschaft, und eine Eishockey-Mannschaft hat es grundsätzlich immer lustig.»
«Ich habe immer gesagt, dass die Schweiz irgendwann Weltmeister wird. Vielleicht erlebe ich es noch als Trainer, vielleicht als Fan, aber irgendwann werde ich es erleben. Als ich dies vor drei Jahren erstmals gesagt habe, haben viele geschmunzelt. Jetzt waren wir einen Penalty davon entfernt. So daneben lag ich also nicht.»
«Du siehst in all die traurigen Gesichter, hast selbst nicht die beste Laune und musst etwas erzählen. Du kannst dich in so einem Moment einfach nur bedanken, für die Leistung, das Vertrauen, den Einsatz, das Bekenntnis zur Mannschaft.»
«Die Jungs gaben alles für die Schweiz. Mit dieser Einstellung inspirieren sie, so hoffe ich zumindest, die Kinder in unserem Land. Diese Generation von Spielern macht aus, dass sie an sich glaubt. Meine Generation konnte das noch nicht, wir hinkten immer hinterher. Heute können wir mit den Besten mithalten, das ist schön und macht Spass.» (pre/sda)