Der 31-Jährige Center war in der Nacht auf Dienstag während der Partie seiner Dallas Stars gegen die Columbus Blue Jackets wegen Herzproblemen auf der Spielerbank zusammengebrochen und musste reanimiert werden. Mittlerweile ist sein Zustand stabil. «Wie lange geht das Drittel noch – darf ich weiterspielen?» Bei der Fangemeinde im Internet hat es Peverley mit dieser Frage zum Heldenstatus gebracht.
Auch für die Schweizer Hockeyaner müssen Teamärzte immer wieder Grosseinsätze leisten. Nicht alle Vorfälle gingen in der Vergangenheit glimpflich aus. Wir erinnern uns.
Neun Minuten vor der Schlusssirene wird Luganos Verteidiger Pat Schafhauser am 5. Dezember im Spiel gegen Davos in den fatalsten Zweikampf seines Lebens verwickelt. Nach einem Zusammenprall mit Oliver Roth kommt der Amerika-Schweizer ins Stolpern und knallt mit dem Kopf gegen die Bande. Schafhauser bleibt regungslos liegen. Die schlimme Ahnung von Teamarzt Daniel Jucker bestätigt sich: Schafhauser ist seit dem Unfall auf den Rollstuhl angewiesen. Dem Eishockey bleibt er trotzdem treu. Schafhauser hat nach dem Unfall damit begonnen, Junioren zu trainieren.
Beim Spiel gegen den SC Bern fliegt 90-Kilo-Mann Felix Hollenstein wie ein Crash-Test-Dummy durch die Luft. An der blauen Linie wartet der Kloten-Captain auf einen Pass als er vom heranstürmenden Roberto Triulzi mit voller Wucht getroffen wird. Hollenstein geht bewusstlos zu Boden und weiss später nichts mehr vom Unfallhergang. Teamarzt Beni Sorg erinnert sich: «Ich bin seit 20 Jahren Mannschaftsarzt bei Kloten. Doch einen so schlimmen Zusammenstoss habe ich noch nie erlebt.» Pechvogel Hollenstein leidet anschliessend an chronischen Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit. Er muss drei Monate auf sein Comeback warten.
Am 15. November erschüttert Michel Zeiters Horror-Unfall die Schweiz. Churs Johan Witehall stolpert bei seinem Tor zum 2:2 gegen den ZSC und trifft Zeiter unabsichtlich mit der rasiermesserscharfen Schlittschuhkufe am Hals. Der Center bleibt blutüberströmt liegen. Seine Luftröhre ist verletzt, diverse Muskeln komplett durchtrennt. Nur dank viel Glück bleibt die Halsschlagader intakt. Mit Blaulicht wird Zeiter in die Zürcher Uniklinik transportiert, wo ihn die Ärzte in einer mehrstündigen Notoperation zusammenflicken. Zeiter bleibt eine Frohnatur. Im Blick sagt er: «Da brauchts wohl einen Schönheits-Chirurgen und Schmirgel- papier. Schliesslich will ich wieder so schön werden wie vorher!» 91 Tage später gibt er sein Comeback.
Die Schweiz gewinnt den Skoda-Cup, aber Servette-Verteidiger Goran Bezina muss teuer dafür bezahlen. Beim 2:1-Sieg gegen die Slowakei prallt er nach einem Zweikampf in den Pfosten der Plexiglasumrandung bei der Spielerbank und schneidet sich dabei ein Stück seiner Nase ab. Sofort verschwindet er mit schmerzverzerrtem Gesicht in der Kabine. In der Drittelpause sucht und findet Teamarzt Anton Sebesta die vermisste Nasenspitze auf dem Eis. Noch während des Spiels wird sie Bezina im Spital wieder angenäht.
Nach zwölf Minuten wird die NLB-Partie Lausanne gegen Olten beim Stand von 0:1 abgebrochen. Der Grund: Zarley Zalapski hat Lausannes Jérôme Bonnet mit der Kufe den Nacken aufgeschlitzt. Der Stürmer liegt nach einem Check von Patrick Block wehrlos auf dem Eis, als ihn der Schweiz-Kanadier Zalapaski unglücklich mit dem Schlittschuh erwischt. Das Eis in der Patinoire de Malley färbt sich Rot von Bonnets Blut – die Schnittwunde ist zehn Zentimeter breit. Trotzdem hat der 21-Jährige Glück im Unglück. Nach zwei Tagen kann er das Spital bereits wieder verlassen.
Im WM-Spiel gegen die USA stockt den Schweizer Fans der Atem. Nach einem unfairen Check von David Backes donnert Julien Sprunger mit dem Hinterkopf in die Bande und muss mit der Bahre vom Eis getragen werden. Sprunger, der zu diesem Zeitpunkt bereits sechs Hirnerschütterungen erlitten hatte, muss sich nun auch noch den vierten und fünften Halswirbel mit einer Metallplatte fixieren lassen. Sprunger muss seine NHL-Pläne wegen der Verletzung beerdigen und bleibt in Fribourg. Übeltäter Backes hat sich nie entschuldigt.
In Russlands Topliga KHL schrammt Martin Gerber haarscharf an einer Tragödie vorbei. Im zweiten Drittel gegen Witjas Tschechow wird der Goalie von Atlant Mytischtschi vom gegnerischen Stürmer einfach über den Haufen gefahren. Gerber windet sich vor Schmerzen auf dem Eis – die Teamärzte befürchten einen Bruch der Wirbelsäule. Nach Untersuchungen in einer Moskauer Spezialklinik folgt dann die Entwarnung. Nach einer Woche wird Gerber von den Ärzten entlassen.
Einer der tragischsten Unfälle auf Schweizer Eisfeldern ereignet sich in der Verlängerung des zweiten NLB-Playoff-Halbfinals zwischen Olten und Langenthal. Nach einem harten Check von Stefan Schnyder stürzt Ronny Keller kopfvoran mit voller Wucht in die Bande. Der 33-Jährige spürt seine Beine nicht mehr und wird von der Rega abtransportiert. Noch in der selben Nacht operieren ihn die Ärzte im Paraplegikerzentrum Nottwil. Die Bemühungen sind vergebens, Ronny Keller bleibt querschnittgelähmt.