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– Die grandiose Kulisse in der PostFinance-Arena scheint die Lions zu beflügeln, jedenfalls feierten sie den sechsten Sieg in den letzten sieben Partien in Bern. Und zum ersten Mal in dieser Serie gewann jenes Team, welches das erste Tor schoss. Den Siegtreffer für den ZSC erzielte Pius Suter 54,6 Sekunden vor Schluss nach einem Konter und Abpraller. Zuvor hatten die Berner zweimal einen Rückstand aufgeholt. Beim 2:2 traf Simon Moser (54.) im fünften Powerplay des Schweizer Meisters.
– Der Sieg der Lions war nicht unverdient. Die Gäste verteidigten sehr diszipliniert und leidenschaftlich, hatten allerdings auch Glück, dass Marc Kämpf (4.) und Thomas Rüfenacht (30.) an der Torumrandung scheiterten. Dass es nach 20 Minuten wie bereits zwei Tage zuvor im Hallenstadion unentschieden stand, dafür zeichnete erneut SCB-Verteidiger Ramon Untersander verantwortlich. Hatte der Olympia-Teilnehmer am Donnerstag 38 Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels das 2:2 erzielt, schoss er diesmal 27 Sekunden vor der Sirene das 1:1. Zuvor hatte der ZSC, der in der 10. Minute durch Mike Künzle in Führung gegangen war, dem 2:0 näher gestanden.
– Allerdings hätten sich die Lions nicht beklagen können, wenn sie nach acht Minuten in Rückstand gelegen hätten. Die Berner vergaben im ersten Powerplay der Stadtzürcher durch Marc Arcobello, Simon Moser und Gaëtan Haas gleich drei hochkarätige Chancen zum 1:0. Zu Beginn des zweiten Drittels kam der SCB der Führung erneut mehrmals sehr nahe. Arcobello vergab in der 21. Minute eine hundertprozentige Chance, als er vor dem leeren Tor den Puck nicht richtig traf. Die vergebenen Möglichkeiten rächten sich mit dem späten Gegentreffer.
– Lugano gelang in der Halbfinalserie gegen Biel ein eindrückliches Comeback. Die Tessiner drehten im dritten Duell einen 0:3-Rückstand in einen 6:3-Sieg und verkürzten in der Best-of-7-Serie auf 1:2. Bis zur 26. Minute deutete in der mit 6521 Zuschauern erneut ausverkauften Bieler Arena nichts darauf hin, dass das Heimteam die Partie noch aus der Hand geben könnte. Das Team von Trainer Antti Törmänen strotzte nur so von Selbstvertrauen und lag dank Doppeltorschütze Fabian Lüthi und dem Überzahltreffer des Kanadiers Marc-Antoine Pouliot verdient mit 3:0 in Führung.
– Nichts hatte zu diesem Zeitpunkt auf eine Auferstehung Luganos hingedeutet, ehe Routinier Sébastien Reuille in Unterzahl auf 1:3 verkürzte und damit die Tessiner Wende einleitete. Danach leisteten sich die Bieler einige Undiszipliniertheiten, die von den Gästen eiskalt ausgenutzt wurden. Nach einem Beinstellen von Marco Maurer traf Verteidiger Bobby Sanguinetti in Überzahl zum 2:3. Weil danach Robbie Earl für einen Bandencheck gegen Thomas Wellinger eine Fünfminutenstrafe kassierte, und mit Beat Forster ein zweiter Bieler auf die Strafbank wanderte, konnte Lugano mit zwei Mann mehr agieren. Gregory Hoffman mit seinem siebenten Playoff-Treffer und Luca Fazzini schossen die Luganesi mit einem Doppelschlag innerhalb von 60 Sekunden kurz vor der zweiten Pause erstmals in Führung.
– Im Schlussabschnitt liess Lugano nichts mehr anbrennen und erzielte durch Maxim Lapierre und Jani Lajunen noch das 5:3 und 6:3 ins verlassene Bieler Tor. Für Lajunen war es das erste Spiel in dieser Serie. Der Finne, der mit einer Schraube im gebrochenen Daumen agierte, ersetzte im Sturm Linus Klasen. Der Poker von Luganos Trainer Greg Ireland ging auf, auch wenn Lajunen spielerisch nicht an seine überragende Leistungen in den Viertelfinals anknüpfen konnte. Das Momentum liegt nun auf Seiten von Lugano, das am Ostermontag vor heimischer Kulisse den 2:2-Ausgleich in der Serie anstrebt.
– Ambri-Piotta kann im Playout der National League gegen Kloten wieder vorlegen. Die Leventiner gewannen das dritte Spiel zuhause mit 4:2 und gehen in der Best-of-7-Serie 2:1 in Führung.
– Der Sieg für das Team von Luca Cereda ging aufgrund der Spielanteile bei nummerischer Gleichzahl in Ordnung. Ambri rannte früh einem Rückstand hinterher, liess sich dadurch aber nicht aus dem Konzept bringen. Matchwinner war Cory Emmerton, der zur Spielhälfte zum 3:2 traf. Der Kanadier erwischte Klotens Goalie aus spitzem Winkel.
– Nach dem 4:2 durch Ambris Topskorer Matt D'Agostini 47 Sekunden vor Schluss läuteten die Teams mit einigen Scharmützel bereits das vierte Spiel am Ostermontag in Kloten ein.Kloten nutzte die ersten drei Strafen gegen Ambri zum 1:0 und 2:2. Die Überzahltore 3 und 4 in dieser Serie für das Team von Kevin Schläpfer erzielten mit Tommi Santala und Tomi Sallinen zwei Finnen. (ram/sda)
Bern - ZSC Lions 2:3 (1:1, 0:1, 1:1)
17'031 Zuschauer (ausverkauft). - SR Massy/Wehrli, Castelli/Fluri.
Tore: 10. Künzle (Prassl) 0:1. 20. Untersander (Ebbett, Rüfenacht) 1:1. 31. Geering (Pettersson, Korpikoski) 1:2. 54. Moser (Arcobello, Ebbett/Ausschluss Vey) 2:2. 60. (59:06) Suter (Kenins, Wick) 2:3.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Bern, 6mal 2 Minuten gegen ZSC Lions.
Bern: Genoni; Untersander, Blum; Noreau, Gerber; Andersson, Krueger; Kamerzin; Rüfenacht, Arcobello, Moser; Kämpf, Haas, Scherwey; Bodenmann, Ebbett, Pyörälä; Berger, Hischier, Randegger.
ZSC Lions: Flüeler; Klein, Phil Baltisberger; Sutter, Geering; Berni, Marti; Guerra, Seger; Chris Baltisberger, Schäppi, Herzog; Wick, Suter, Kenins; Pettersson, Vey, Korpikoski; Künzle, Prassl, Miranda.Bemerkungen: Bern ohne Raymond und Aaltonen. ZSC Lions ohne Shore, Pelletier (überzählige Ausländer), Blindenbacher, Nilsson und Sjögren (alle verletzt). - Pfosten-Lattenschüsse: 4. Kämpf, 30. Rüfenacht. - Bern ab 59:25 ohne Goalie.
Biel - Lugano 3:6 (2:0, 1:4, 0:2)
6521 Zuschauer (ausverkauft). - SR Eichmann/Hebeisen, Obwegeser/Kovacs.
Tore: 5. Fabian Lüthi (Dufner, Diem) 1:0. 15. Pouliot (Neuenschwander, Tschantré/Ausschluss Reuille) 2:0. 26. Fabian Lüthi (Jecker) 3:0. 27. Reuille (Wellinger/Ausschluss Johnston!) 3:1. 36. Sanguinetti (Cunti/Ausschluss Maurer) 3:2. 39. (38:18) Hofmann (Johnston, Vauclair/Ausschlüsse Earl, Forster) 3:3. 40. (39:18). Fazzini (Furrer/Ausschluss Earl) 3:4. 59. Lapierre 3:5 (ins leere Tor). 60. (59:57) Lajunen 3:6 (ins leere Tor).
Strafen: 4mal 2 plus 5 Minuten (Earl) plus Spieldauer (Earl) gegen Biel, 7mal 2 plus 10 Minuten (Walker) gegen Lugano.
Biel: Hiller; Jecker, Forster; Fey, Kreis; Maurer, Dufner; Steiner; Tschantré, Pouliot, Rajala; Micflikier, Fuchs, Earl; Neuenschwander, Diem, Fabian Lüthi; Schmutz, Sutter, Wetzel; Joggi.
Lugano: Merzlikins; Furrer, Johnson; Vauclair, Sanguinetti; Ulmer, Wellinger; Riva; Hofmann, Lajunen, Lapierre; Fazzini, Cunti, Romanenghi; Walker, Sannitz, Reuille; Sorin, Morini, Bertaggia; Vedova.
Bemerkungen: Biel ohne Pedretti (verletzt) und Lofquist, Lugano ohne Etem und Klasen (alle überzählige Ausländer) sowie Brunner, Bürgler und Chiesa (alle verletzt). - Timeout Lugano (5./Coaches Challenge). Pfostenschuss Joggi (15.). Biel von 58:11 bis 58:16 und 58:33 bis 59:57 ohne Torhüter.
Ambri-Piotta - Kloten 4:2 (2:2, 1:0, 1:0)
5855 Zuschauer. - SR Stricker/Koch, Borga/Kaderli.
Tore: 5. Santala (Kellenberger, Praplan/Ausschluss Berthon) 0:1. 8. Berthon (Kubalik, Lhotak) 1:1. 15. Bianchi (Trisconi, Collenberg) 2:1. 18. Sallinen (Bozon, Abbott)/Ausschluss Lauper) 2:2. 30. Emmerton (D'Agostini, Zgraggen) 3:2. 60. (59:13) D'Agostini 4:2 (ins leere Tor).
Strafen: 8mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta, 4mal 2 Minuten gegen Kloten.
Ambri-Piotta: Conz; Plastino, Zgraggen; Ngoy, Pinana; Gautschi, Dotti; Collenberg; Trisconi, Kostner, Bianchi; Lhotak, Berthon, Kubalik; D'Agostini, Emmerton, Zwerger; Incir, Goi, Lauper; Mazzolini.
Kloten: Boltshauser; Egli, Bäckman; Kellenberger, Back; Stoop, Ramholt; Kparghai; Bozon, Sallinen, Abbott; Praplan, Santala, Bieber; Hollenstein, Schlagenhauf, Marchon; Bader, Trachsler, Lemm; Derungs.
Bemerkungen: Ambri-Piotta ohne Müller, Fora, Stucki (alle verletzt), Taffe, Karhunen, Hazen, Monnet, Guggisberg und Jelovac (alle überzählig), Kloten ohne Grassi, Weber und Spiller (alle verletzt), Poulin, Leone, Bircher, Harlacher und Obrist (alle überzählig), sowie Staiger (gesperrt). - Pfostenschüsse Collenberg (39.); Praplan (4.). Timeout Kloten (58:12). Kloten von 58:12 bis 58:29 und 59:04 bis 59:13 ohne Torhüter. (sda)