Die Szene, welche die Gemüter beim 4:1-Sieg der Washington Capitals über die San Jose Sharks erhitzte, ereignete sich im Mitteldrittel. T.J. Oshie kniete nach einem Zweikampf an der Bande, als Sharks-Stürmer Joe Thornton heranbrauste. Er hätte einen Zusammenprall vielleicht noch verhindern können – machte das aber nicht. Stattdessen rammte «Big Joe» seinem Gegenspieler das Füdli ins Gesicht. Oshie prallte mit dem Hinterkopf an die Bande, blieb benommen liegen und konnte nicht mehr weiterspielen. Ob er länger ausfallen wird, ist noch nicht klar.
Thornton wurde nicht auf die Strafbank geschickt. Möglicherweise wird er nachträglich noch bestraft. Er bezeichnete den Zusammenprall als «unglücklich», besuchte Oshie in der Kabine und wünschte ihm gute Besserung.
Später in der Partie entschieden sich die Capitals, die Bestrafung sicherheitshalber in die eigenen Hände zu nehmen. Der 1,93 m grosse Tom Wilson knöpfte sich den gleich grossen Thornton vor:
Auf der «Fach-Seite» hockeyfights.com bestimmten 52 Prozent der User Wilson zum Sieger. Ein Drittel sah Thornton vorne, der Rest wertete den Kampf unentschieden.
Sharks-Coach Peter DeBoer kritisierte die Capitals dafür, Thornton nicht umgehend nach dem Foul gerächt zu haben. «Damit hätte ich kein Problem gehabt», sagte er. «Aber zuerst in die Garderobe gehen, sich einen Kampf zu überlegen und dann mit dem Vorsatz aufs Eis zu gehen, zu prügeln, ist einfach Mist.» Dass der 38-jährige Thornton den Kampf angenommen habe, schätze er. «Joe ist eben ein echter Kerl.» Zur Szene mit Oshie äusserte sich DeBoer nicht. «Dazu habe ich keine Meinung. Andere müssen darüber entscheiden.» (ram)