Sport
Eishockey

Nach gutem Start abgebaut: Die Schweiz verliert gegen Finnland nach Verlängerung

Eishockey-WM, Vorrunde
Gruppe A:
Slowakei – USA 1:6 (0:1,1:3,0:2)
Dänemark – Schweden 2:4 (0:1,0:2,2:1)
Gruppe B:
Frankreich – Tschechien 2:5 (0:1,1:2,1:2)
Schweiz – Finnland 2:3nV (2:1,0:0,0:2,0:1)
Switzerland’s goaltender Leonardo Genoni reaacts after the third goal during their Ice Hockey World Championship group B preliminary round match between Switzerland and Finland in Paris, France on Sun ...
Genoni war heute einmal mehr der sichere Rückhalt, musste sich aber dennoch drei Mal bezwingen lassen.Bild: KEYSTONE

«Es ist sehr bitter» – die Schweiz verliert gegen Finnland nach Verlängerung

Das Schweizer Nationalteam hat an der WM in Paris das Spiel gegen Finnland nach einer 2:0-Führung noch mit 2:3 nach Verlängerung verloren. Dank dem Punktgewinn stehen die Schweizer aber dennoch vor dem Einzug in die Viertelfinals.
14.05.2017, 22:4315.05.2017, 07:13
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» Hier gibt's den Liveticker der Partie zum Nachlesen

1988 hatten die Schweizer die Finnen letztmals in einem Pflichtspiel bezwungen. 29 Jahre nach dem 2:1-Sensationssieg an den Olympischen Spielen in Calgary sah es lange danach aus, als könne das Team von Trainer Patrick Fischer den Fluch brechen. Am Ende aber mussten die Schweizer nach dem Treffer von Valtteri Filppula in der 63. Minute erneut als Verlierer vom Eis.

Herzog kann nicht anders: Wieder trifft er voll unter die Latte.Video: streamable
«Bei fünf gegen fünf Feldspielern standen wir solid. Die Special Teams haben den Unterschied ausgemacht. Wir müssen nun schauen, dass wir gegen Tschechien frische Beine haben.»
Thomas Rüfenacht

Nachdem sie auch im sechsten Spiel gepunktet hatten, dürfte sich der Ärger im Schweizer Lager über die zweite Niederlage an diesem Turnier aber in Grenzen gehalten haben. Denn der eine Zähler könnte Gold wert sein. Gewinnen die Kanadier am Montag gegen Norwegen, dann ist der Schweizer Einzug in die Viertelfinals perfekt

Genazzi erhöht auf 2:0. Danach wechseln die Finnen den Torhüter.Video: streamable
«Es ist sehr bitter. Ich kann nicht erklären, warum wir manchmal aufhören zu spielen. Wir müssen das anschauen.»
Vincent Praplan

Die Partie war praktisch eine Kopie von jener zwischen den Schweizern und den Kanadiern 24 Stunden davor – aus Schweizer Sicht einfach mit umgekehrten Vorzeichen. Die Schweizer gingen durch Fabrice Herzog (5.) und Joël Genazzi (11.) früh 2:0 in Führung. Danach griff der finnische Trainer Lauri Marjamäki zum selben Trick wie am Vortag Patrick Fischer; er wechselte den Torhüter aus.

Finnlands Hietanen kann verkürzen.Video: streamable
 «Die Finnen setzten uns im zweiten Drittel unter Druck. Wir konnten zu wenig dagegenhalten.»
Fabrice Herzog

Harri Säteri, der Joonas Korpisalo ersetzte, hielt in der Folge dicht. Gleichzeitig wurden die Finnen in ihrem Spiel immer mutiger und selbstbewusster. Sie glichen die Partie bis in die 48. Minute aus und setzten sich am Ende verdient durch. Dank den beiden Punkten können auch sie weiter auf die Viertelfinals hoffen.

Die Finnen kommen im Powerplay zum Ausgleich.Video: streamable

Gestartet waren die Schweizer ausgezeichnet. Denn Fischers Auswahl begann so, wie sie gegen Kanada aufgehört hatte: defensiv stabil und druckvoll im Spiel nach vorne. In den ersten 20 Minuten dominierten sie die Finnen praktisch nach Belieben (13:4 Torschüsse). Die Anstrengungen wurden belohnt mit der Zweitore-Führung.

Valtteri Filppula entscheidet die Partie in der Verlängerung.Video: streamable

Bis dahin hatte wenig auf ein Aufbäumen der Finnen hingedeutet. Aber der Anschlusstreffer 59 Sekunden vor der ersten Pause, der zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht zum Spielgeschehen passte, verlieh ihnen Aufschwung, der am Ende belohnt wurde.

Das Telegramm

Schweiz - Finnland 2:3 (2:1, 0:0, 0:1, 0:1) n.V.
Paris. - 10'860 Zuschauer. - SR Gofman/Öhlund (RUS/SWE), Dedjulja/Suchanek (BLR/CZE)
Tore: 5. Herzog (Richard, Untersander) 1:0. 11. Genazzi (Loeffel) 2:0. 20. (19:01) Hietanen (Savinainen, Aho/Ausschluss Ambühl) 2:1. 48. Rantanen (Ville Lajunen, Aho/Ausschluss Diaz) 2:2. 63. Filppula (Savinainen, Hietanen) 2:3.
Strafen: 5mal 2 plus 10 Minuten (Ambühl) gegen die Schweiz, 6mal 2 Minuten gegen Finnland.
Schweiz: Genoni; Diaz, Furrer; Untersander, Kukan; Loeffel, Genazzi; Marti; Praplan, Haas, Hollenstein; Rüfenacht, Almond, Schäppi; Ambühl, Malgin, Suter; Herzog, Richard, Bodenmann; Suri.
Finnland: Korpisalo/Säteri (ab 11.); Honka, Ohtamaa; Jaakola, Ville Lajunen; Hietanen, Lehtonen; Kukkonen, Järvinen; Hännikäinen, Jani Lajunen, Osala; Aho, Filppula, Rantanen; Pyörälä, Kemppainen, Aaltonen; Pihlström, Sallinen, Savinainen.
Bemerkungen: Schweiz ohne Hiller (angeschlagen) Schlumpf, Brunner (beide überzählig) und Schlegel (Ersatzgoalie). - Furrer zu Beginn des zweiten Drittels ausgeschieden. - 62. Pfostenschuss Rantanen.
Schüsse: Schweiz 27 (13-8-6-0); Finnland 27 (4-13-9-1). -
Powerplay-Ausbeute: Schweiz 0/4; Finnland 2/4. (abu/sda)

Die Tabelle

Gruppe B:

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Alle Eishockey-Weltmeister

1 / 11
Diese Nationen wurden schon Eishockey-Weltmeister
Kanada: 28 × Gold, 15 × Silber, 9 × Bronze; zuletzt Weltmeister: 2023.
quelle: keystone / pavel golovkin
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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Sloping
14.05.2017 23:18registriert Oktober 2014
Sich im ersten sehr starken Drittel leider nicht mit dem Tor in doppelter Überzahl zum 3:0 belohnt. Das war wohl die entscheidende Situation im Spiel. Bei 3:0 wären die Finnen wohl kaum zurück gekommen. Statt dessen kassiert man das unglückliche Tor zum 2:1. Da nach dem ersten Drittel wohl auch aufgrund der Parforceleistung gegen Kanada energiemässig und spielerisch abgebaut wurde, war der Punkt nach 60 Minuten auch dank Genoni ein guter Lohn. Wenn es die Mannschaft gegen Tschechien schafft, während 60 Minuten durchzuziehen, ist auch ein Sieg dort möglich.
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