Wer hätte das gedacht? Nach einer lange ziemlich verkorksten Saison und einem Trainerwechsel im Februar steht der EHC Olten plötzlich mit einem Bein im Playoff-Final der Swiss League. Heute Abend (19.45 Uhr, My Sports überträgt live) können die Solothurner gegen Langenthal alles klar machen.
Die Wiederauferstehung der «Mäuse» hat verschiedene Gründe. Einerseits ist ein Derby gegen Langenthal natürlich die perfekte Motivation. Nach einer durchzogenen Qualifikation will man es dem Erzrivalen nun im Halbfinal erst recht zeigen.
Andererseits haben auch diverse Personen den Turnaround möglich gemacht. Coach Chris Bartolone hat es geschafft, seine Jungs innert kurzer Zeit wieder so richtig wach zu rütteln. Zudem bilden Evgeni Chiriayev, Silvan Wyss und Lukas Haas ein starkes Sturmtrio und mit Mathias Mischler haben sie einen Goalie in Topform als Rückhalt.
Nochmals: Wer hätte das gedacht? Wie in der Regular Season steht auch in den Playoff-Halbfinals ein Nyffeler zuoberst in der Torhüter-Wertung. Doch es ist nicht Melvin Nyffeler von den SCRJ Lakers, der die Qualifikation noch dominiert hat. Es ist sein Bruder Dominic, der bei Rappis Gegner Ajoie spielt und auch schon die ganze Saison überzeugt. Seine 94,55 Prozent Fangquote sind Playoff-Bestwert.
Drei von vier Halbfinal-Partien zwischen Olten und Langenthal gingen bisher in eine Verlängerung. Am Mittwoch gab es erstmals in diesem Derby eine zweite Overtime. Nach 87 Minuten und 34 Sekunden erlöste Evgeni Chiriayev die «Mäuse» mit dem 3:2. Überhaupt sind die Oltner Nerven erprobt: Bereits fünf Mal mussten die Solothurner in diesen Playoffs in die Verlängerung.
Die Rapperswil-Jona Lakers haben von allen Playoff-Teams in der Swiss League am meisten aufs gegnerische Tor geschossen (41,25 Schüsse aufs Tor pro Spiel). Doch den St.Gallern geht bislang die Effizienz noch ein wenig ab. «Nur» etwas mehr als acht Prozent ihrer Schüsse finden auch den Weg ins Tor – der tiefste Wert aller Halbfinalisten.
Auf der anderen Seite der Skala ist der HC Ajoie zu finden. Die Jurassier verfügen mit 11,15 Prozent die beste Schusseffizenz der Swiss-League-Playoffs.
Einer der Hauptgründe, weshalb Ajoie über eine derart gute Schusseffizienz verfügt ist Philip-Michael Devos. Beim Topskorer der Jurassier geht über die ganzen Playoffs gesehen (9 Spiele) jeder dritte Schuss rein. Mit 21 Schüssen hat der 27-Jährige bereits sieben Treffer erzielt. Der Kanadier skort 1,56 Punkte pro Spiel und ist damit auch der klare Topskorer der Swiss-League-Playoffs.
Auch in der Statistik der geblockten Schüsse schwingt der HC Ajoie obenaus, was wohl auch damit zusammenhängt, dass ihre Gegner aus Rapperswil oft grössere Spielanteile haben als die Jurassier. Mit durchschnittlich 16,44 Blocks pro Spiel stellen die «Ajoulots» den Playoff-Bestwert auf. Am wenigsten häufig setzen die Langenthaler ihren Körper ein. Sie kommen nur auf 9,3 geblockte Schüsse pro Spiel.
Diesen «Spitzenplatz» schnappt sich der EHC Olten. Mit 133 Strafminuten in zehn Spielen, davon 49 kleine Strafen, sind die Solothurner unangefochten auf dem ersten Rang zu finden. Langenthal (80 Strafminuten), Rapperswil (78) und Ajoie (76) gehen da deutlich disziplinierter ans Werk.