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Am 9. Oktober stellte der Eishockeyverband den Kanadier Glen Hanlon frei und präsentierte mit Felix Hollenstein einen interimistischen Nachfolger. Seither verritten sich die Funktionäre in Komödien um Arno Del Curto und Kevin Schläpfer. Mit unbedachten Äusserungen («Wir wollen mehr Swissness») setzten sie sich unnötig unter Druck. Am Ende coachte Hollenstein Anfang November am Deutschland Cup doch nicht, stattdessen stand Juniorentrainer John Fust an der Bande. Die Klubs legten fest, dass ein vollamtlicher Nationaltrainer angestellt werden muss. Und der Verband kommentierte zuletzt gar nichts mehr.
Erst in den nächsten Tagen (und wohl noch diese Woche) will sich der Schweizer Eishockeyverband wieder zu Wort melden – und den neuen Nationalcoach vorstellen. Aber wer wird es sein? Patrick Fischer (40) wurde gemäss eigenen Angaben vom Verband angefragt. Er könnte sich auch vorstellen, als Assistent mitzumachen.
Der 50-jährige Felix Hollenstein feierte während seiner Trainerkarriere als Assistent (von Anders Eldebrink) grössere Erfolge als in der Chefrolle. Fischer sowie Hollenstein fehlt es noch an Erfahrung: Beide, Fischer in Lugano und Hollenstein in Kloten, waren noch keine drei Saisons in der NLA als Headcoach tätig. Hollenstein sagte am Samstag im «Teleclub», er erwarte den Verbandsentscheid in den nächsten Tagen.
In der engsten Auswahl befindet sich auch Larry Huras (60) – wie schon im Frühling 2014, als die Wahl schliesslich auf Glen Hanlon gefallen ist. Huras erklärte gegenüber der Agentur Sportinformation, dass er Anfang Woche für weitere Gespräche aus Schweden, wo er im Herbst in Örnsköldsvik entlassen worden ist, in die Schweiz fliege und dass er die Nationalmannschaft gerne übernehmen würde.
«Ich könnte so dem Schweizer Eishockey etwas zurückgeben. Denn das Schweizer Hockey hat mir sehr viel gegeben.» Mit den ZSC Lions, dem HC Lugano und dem SC Bern wurde Huras Meister; Ambri-Piotta führte er zu den erfolgreichsten Saisons der Klubgeschichte (Qualifikationssieg, Playoff-Final, Continentalcup-Sieg).
Wenn der Verband weiterhin eine Schweizer Lösung sucht, wird er das Duo Hollenstein/Fischer ins Rennen schicken. Die logische Wahl wäre Larry Huras. Denn der Trainer muss an allen Fronten, also in den Gesprächen mit Spielern und Klubs, aber auch als Repräsentant an Sponsorenanlässen, die Nationalmannschaft primär «verkaufen» können. Ralph Krueger machte dies von 1997 bis 2010 perfekt vor. Larry Huras, ein grossartiger Kommunikator, könnte diesen Part ebenfalls blendend spielen.
Natürlich befinden sich noch weitere Kandidaten mit Aussenseiterchancen im Rennen. Wegen des Informationsstopps des Verbandes wurde in den letzten Tagen teils wild spekuliert. Klar ist, dass beim Verband etliche Bewerbungen eingegangen sind. Serge Pelletier, zuletzt bei Ambri-Piotta entlassen, befinde sich noch in der Auswahl, verkündete letzte Woche das Tessiner Radio.
Bengt-Ake Gustafsson, dessen Vertrag in Langnau nach dem Wiederaufstieg in die NLA nicht mehr verlängert worden ist, wäre vom Leistungsausweis her (langjähriger Assistent von Ralph Krueger, gewann als Headcoach mit Schweden WM- und Olympiagold) ein äusserst interessanter Kandidat. Auf Anfrage erklärte Gustafsson aber, dass er vom Schweizer Verband nichts mehr gehört habe. (ram/si)