>>> Hier gibt es die Highlights der Partie zum Nachlesen im Liveticker
Die lahme Auftaktphase zum dritten Spiel der Playoff-Final-Serie zwischen den ZSC Lions und dem HC Davos ist geprägt von viel taktischem Geplänkel. Nach neun Minuten trifft der Lion Patrick Geering erstmals gefährlich die Latte, worauf es zu dieser kleineren Rauferei kommt:
Dieser kurze Aufreger mit je einer Strafe auf beiden Seiten wird zur Initialzündung: Mit der Qualität nimmt laufend auch die Härte zu. Insgesamt fünfmal muss ein Spieler in die Kühlbox, allerdings wird noch keine dieser Einladungen angenommen.
Im Mitteldrittel lässt sich «SRF»-Kommentator Stefan Bürer zur Aussage hinreissen: «Das ist bislang die wohl schwächste Partie der bisherigen Final-Serie». Und hat damit nicht Unrecht: Auch im zweiten Umgang harzen sich die beiden Teams von Halbchance zu Viertelchance. Nach 35 Minuten schlägt die Stunde von Andres Ambühl: Im eigenen Drittel nimmt der Davoser Fahrt auf, umkurvt Gegner um Gegner, tunnelt den bemitleidenswerten Henrik Tallinder und vernascht am Ende auch noch Goalie Lukas Flüeler.
«Für einmal ist alles gut aufgegangen», kommentiert der wirblige Stürmer sein Tor gegenüber «SRF». Ob er denn noch nach einem Mitspieler Ausschau gehalten habe? «Nein, ich glaube, in diesem Moment war es okay, dass ich selber geschossen habe.»
Sekunden später macht Enzo Corvi den Davoser Doppelschlag nach einem Puckverlust von Roman Wick in der eigenen Zone perfekt: Sein Hammer aus zentraler Position zappelt unhaltbar für Flüeler im Netz. Eiskalte Effizienz bei den Bündner.
Im Schlussabschnitt ist es an den Zürchern, mit einem Doppelschlag die Partie auf den Kopf zu stellen: Erst kann Ryan Shannon einen Abpraller verwerten, ...
... dann lupft Patrick Geering den Puck nach einer langgezogenen Kurve unter die Latte.
Die Lions sind über weite Strecken das bessere Team, und so ist HCD-Goalie Leonardo Genoni auch in der Verlängerung der meistbeschäftigte Mann auf dem Eis. Angriff um Angriff rollt auf sein Tor zu, doch Zauberer Genoni macht jede einzelne Chance zunichte. Insgesamt pariert der Bündner Schlussmann 52 Schüsse, gefühlt sind es über 100. So bewahrt er seinem HCD die Chance, im Penaltyschiessen doch noch den Exploit zu schaffen.
Und tatsächlich: Nachdem Samuel Walser und Felicien Du Bois Flüeler bezwingen, hält Genoni sinnbildlich alle auf seinen Kasten abgeschossenen Penaltys.
HCD-Stürmer Samuel Walser ist sich nach dem Spiel sicher: «Wir können sehr froh sein über diesen Sieg. Wir wussten zwar, dass sie im Hallenstadion kommen werden, haben aber in gewissen Momenten einfach dumme Sachen gemacht.» Diese wolle man bis am Donnerstag unbedingt abstellen.
Auf der Gegenseite ist der Frust natürlich gross. «Vorwürfe müssen wir uns vor allem wegen unserer mangelnden Chancenauswertung machen», meint Luca Cunti. Auch er plant schon für die nächste Partie: «Wir werden am Donnerstag noch besser spielen.»
Enzo Corvi weiss wie Teamkollege Walser ebenfalls um den Stellenwert seines Schlussmannes: «Er ist ein Weltklasse-Goalie und hat das heute wieder eindrücklich unter Beweis gestellt. Er war unser bester Mann.» Im Schlussdrittel sei sein Team regelrecht überrollt worden, meint der Davoser Center weiter und zieht das treffende Fazit: «Am Ende haben wir glücklich gewonnen.»