Die Bieler präsentieren sich in der Ligaqualifikation bislang wie ein Chamäleon. So wie das Reptil je nach Stimmung seine Farbe ändern kann, präsentiert sich das Team von Kevin Schläpfer von Spiel zu Spiel mit einem neuen Gesicht. Am Samstag im Wallis wirkten die Bieler saft- und kraftlos wie Absteiger. Drei Tage später setzten sie zum Sturmlauf an. Nicht einmal ein früher Rückstand fiel diesmal ins Gewicht.
Wie bereits in der ersten Partie im Bieler Eisstadion ging Visp schon mit dem ersten Torschuss (durch Sandro Wiedmer) früh in Führung. Letzte Woche vermochten die Visper den Vorsprung 13 Minuten lang zu halten – diesmal steckten die Bieler den Gegentreffer nach 94 Sekunden problemloser weg.
Schon nach 13 Minuten führten sie 2:1. Die Sturmlinie mit dem Schweden Dragan Umicevic (2 Tore, 1 Assist), Oliver Kamber (2 Assists) und dem Österreicher Raphael Herburger (1 Tor, 2 Assists), die das frühe Gegentor kassiert hatte, erzielte als beeindruckende Reaktion die drei Tore bei ausgeglichenem Spielerbestand zum 1:1 (8.), 3:1 (18.) und 5:1 (36.).
Visp blieb völlig chancenlos, weil Biel diesmal stark spielte. Die Seeländer beeindruckten die Gäste mit physischer Präsenz, leisteten sich mit Ausnahme des Puckverlusts von Back Matthias Joggi, der zum 0:1 führte, kaum individuelle Fehler, gerieten bloss dreimal in numerische Unterzahl. Selbst skorten sie hingegen aus den ersten drei Powerplay-Chancen die wegweisenden Goals zum 2:1 (durch Steve Kellenberger/14.) und 4:1 (Martin Ulmer/28.).
Am Donnerstag unternehmen die Bieler den nächsten Anlauf, mit einem Auswärtssieg in Visp die existenzielle Serie gegen den NLB-Meister in ruhiges Gewässer zu führen. Dem Vernehmen nach hätte sich Coach Kevin Schläpfer heute keine Niederlage mehr leisten können. Am Dienstag gaben zwei Akteure ihren Einstand in der Serie: Biels Söldner Ahren Spylo spielte erstmals nach abgesessener Sperre; Visps russischer Altstar Alexej Kowaljew lief nach zweiwöchiger Verletzungspause erstmals wieder auf. (dux/si)