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Die SCL Tigers suchen einen Nachfolger für Sportchef Jörg Reber

Joerg Reber, Sportchef SCL Tigers, waehrend der Vorsaison-Pressekonferenz, am Sonntag, 6. September 2015, in der Ilfishalle in Langnau. (KEYSTONE/Marcel Bieri)
Jörg Reber war seit Sommer 2015 Sportchef der SCL Tigers.Bild: KEYSTONE
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Endlich! Die SCL Tigers suchen einen Nachfolger für Sportchef Jörg Reber

Wird Pascal Müller Langnaus neuer Sportchef? Nach der Wegbeförderung Jörg Reber ist er Kandidat Nummer 1.
25.03.2018, 05:4225.03.2018, 11:39
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Jörg Reber war seit Sommer 2015 Sportchef der SCL Tigers. Er ist nun zum neuen «strategischen Leiter» der Sportabteilung der SCL Tigers wegbefördert worden. Pascal Müller, als Verteidiger im NLA-Aufstiegsteam von 1998, später Sportchef in Kloten, könnte Rebers Nachfolger werden.

Ein starker Sportchef als Gegengewicht zur immer grösseren Machtfülle von Trainer Heinz Ehlers ist inzwischen dringend erforderlich. Zuletzt hatte der tüchtige Trainer Langnaus Transferpolitik bestimmt. Was zu schlimmen Fehltransfers (Emanuel Peter, Eric Himelfarb) geführt hat. Peter, der nebst miserablen Leistungen auch noch den eigenen Talenten im Weg steht, hat einen weiterlaufenden Vertrag. Aber es wird wahrscheinlich nicht einmal in der Swiss League einen Abnehmer geben.

Ein starker Sportchef als Gegengewicht zur immer grösseren Machtfülle von Trainer Heinz Ehlers ist inzwischen dringend erforderlich.

Heinz Ehlers hat inzwischen auch die Verpflichtung von Lausannes Harri Pesonen durchgesetzt. Der finnische Nationalstürmer gehörte in den letzten vier Jahren in Lausanne zu den Leitwölfen, spielte also bereits unter Heinz Ehlers. Er soll nun nächste Saison zusammen mit dem Rückkehrer Chris DiDomenico das Team führen. Der Transfer von Pesonen ist gemacht. Er kommt definitiv. Mit DiDomenico gibt es erst eine mündliche Einigung.

Tigers Head Coach Heinz Ehlers, links, gibt Anweisungen an Yannick-Lennart Albrecht, rechts, im ersten Eishockey Spiel der Platzierungsrunde der National League zwischen den SCL Tigers und dem Lausann ...
Tigers-Coach Heinz Ehlers.Bild: KEYSTONE

Reber ist kein «Verkäufer»

Jörg Reber hat als ehemaliger Spieler der SCL Tigers ein sehr gutes Gespür für die eigene Mannschaft und daher wird er auf dem Posten eines strategischen Leiters der Sportabteilung bessere Dienste leisten als zuvor als Sportchef. Aber er war und ist kein «Verkäufer» seines Unternehmens. Ihm fehlen Überzeugungskraft und das Charisma um Spieler zu halten oder nach Langnau zu holen. Es ist ihm nicht gelungen, auch nur einen einzigen «Kaisertransfer» einzufädeln und auf dem Transferwühltisch hat er nur eine Rolex gefunden (Dostoinov).

Eigene Spieler, die von der Konkurrenz ein Angebot bekommen haben (wie zuletzt Zryd und Albrecht) konnte Jörg Reber nicht zum Bleiben überreden. Und transferiert hat er weitgehend nur «Desperados» und Talente, die kaum noch andere Optionen für eine NLA-Karriere (Neukom, Kuonen, Gustafsson, Diem, Glauser, Dostoinov) oder eine tragende Rolle in einem anderen Team (Pascal Berger) hatten bzw. haben. Und in der Trainerfrage hat er Scott Beattie zu verantworten. Gegen dessen Entlassung (und die Verpflichtung von Heinz Ehlers) hatte er sich gegenüber dem Verwaltungsrat zum Glück letztlich vergeblich gesträubt.

Le gardien lausannois Cristobal Huet, gauche, lutte pour le puck avec le Top scorer bernois Aaron Gagnon, droite, lors de la derniere rencontre du tour de placement du championnat suisse de hockey sur ...
Langnau sucht für die kommende Saison einen neuen Sportchef. Bild: KEYSTONE

Jörg Rebers wichtigster und bester Transfer ist und bleibt Torhüter Ivars Punnenovs. Aber den hätte auch der Materialwart während einer Kaffeepause machen können: nach dem Abstieg mit den Lakers hatte Punnenovs seinen Agenten beauftragt, eine Stelle in der NLA zu finden, das Salär spiele keine Rolle.

Alle können das Gesicht wahren

Die Neubesetzung einer so wichtigen Position wie jener des Sportchefs ist bei den SCL Tigers seit langem fällig. Spät, aber noch nicht zu spät ist es nun gelungen, Jörg Reber wegzubefördern. Eine kluge, wohl durchdachte Lösung, die für das grosse diplomatische Geschick von Erfolgs-Präsident Peter Jakob steht. So gibt es keine Polemik im Dorf und alle können das Gesicht wahren.

Die SCL Tigers brauchen, wenn sie sich sportlich weiterentwickeln wollen, dringend einen neuen Sportchef mit guten Beziehungen in der Hockeyszene und Durchsetzungsvermögen gegenüber Heinz Ehlers.

In den letzten zwei Jahren haben die Langnauer mit viel Glück und einem tüchtigen Trainer ein Maximum aus ihrer limitierten Mannschaft herausgeholt. Sie werden zum vierten Mal in Serie schwarze Zahlen schreiben. Aber die exzellente Arbeit neben dem Eis, in der Gastronomie, und der Ausbau der Infrastruktur (zweites Eisfeld) haben dazu geführt, dass die Sportabteilung in den letzten zwei Jahren vernachlässig worden ist. Die SCL Tigers sind nach wie vor ein Sport- und kein Gastrounternehmen und kein Baugeschäft.

Die SCL Tigers brauchen, wenn sie sich sportlich weiterentwickeln wollen, dringend einen neuen Sportchef mit guten Beziehungen in der Hockeyszene und Durchsetzungsvermögen gegenüber Heinz Ehlers. Und die Langnauer werden nicht um höhere Investitionen in die Sportabteilung herumkommen. Sonst sind sie in zwei Jahren Abstiegskandidat.

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27 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ominöser
25.03.2018 09:23registriert Oktober 2016
Kleine Korrektur: Andrea Glauser hatte sehr wohl andere Optionen in der NLA. Beispielsweise hätte er in Fribourg bleiben können, wo ihn Dube unbedingt halten wollte. Er hat sich gut entwickelt ubd wäre in den nächsten 2 Jahren zum Top4 Verteidiger geworden.
Wenn er weiter an seinem Schuss arbeitet, wird er diese Rolle in Langnau bereits nächste Saison übernehmen können und sich als "Rolex" herausstellen!
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manolo
25.03.2018 14:17registriert Februar 2014
mein Vorschlag für den neuen Sportchef : Klaus Zaugg!
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eye love two hockey
25.03.2018 13:41registriert Januar 2018
Langnaus zukünftige Transferpolitik solle die gleiche Richtung einnehmen, wie die Ambris. Junge, hungrige Spieler statt ausgediente Altmeister, welche nicht mehr NLA-Niveau haben. Dann könnten vielleicht auch mal solche steals, wie Zwerger oder Kubalik entdeckt werden. Zudem sollte man auch vermehrt im B wildern.

Rebers Transferpolitik war zu wenig proaktiv. Bei seinen Transfer bekam man immer das Gefühl, dass die Agenten wussten, dass ihre Klienten nirgends mehr einen Vertrag erhalten, also schickt man sie nach Langnau, denn dort nimmt man jeden.
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