Sport
Eismeister Zaugg

Kossmann übernimmt beim ZSC – Fabrice Herzog: «Ich bin gewarnt»

ARCHIV --- HC Fribourg-Gotteron Trainer Hans Kossmann waehrend dem zweiten Playoff-Halbfinalspiel der National League A zwischen den Kloten Flyers und dem HC Fribourg-Gotteron, am Samstag, 29. Maerz 2 ...
Hans Kossmann soll beim ZSC das Feuer wieder entfachen.Bild: KEYSTONE
Eismeister Zaugg

Kossmann übernimmt beim ZSC – Fabrice Herzog: «Ich bin gewarnt»

Nun rockt es bei den ZSC Lions. Sportchef Sven Leuenberger hat Cheftrainer Hans Wallson gefeuert und per sofort durch Hans Kossmann ersetzt. Bob Hartley war leider zu teuer – aber das ändert wenig: Kossmann ist noch härter als der berühmte NHL-General und Meistertrainer.
29.12.2017, 14:1129.12.2017, 16:58
Folge mir
Mehr «Sport»

Heute Vormittag rappelte das Hosentelefon bei ZSC-Captain und Nationalmannschafts-Titan Patrick Geering. Am Apparat sein Sportchef. Er meldete gegen 10 Uhr nach Davos hinauf, dass der Trainerwechsel vollzogen ist. «Patrick hat mich dann kurz vor dem Training informiert, dass Hans Kossmann unser neuer Trainer ist», sagt Fabrice Herzog (23), der auch mit der Nationalmannschaft in Davos am Spengler Cup spielt.

Für den sanften Riesen (189 cm/92 kg) eine gute Nachricht. Er kann seine Erleichterung nur hinter seinem freundlichem Wesen verbergen. Es wäre ja unanständig, wenn sich ein Spieler über die Entlassung seines Chefs freut. Er sagt das, was ein Musterprofi in einer solchen Situation sagt: «Der Trainerwechsel ist für mich die Chance zum Neuanfang.»

Es sei für ihn unter Hans Wallson nicht einfach gewesen, ja die laufende Saison sei die schwierigste in seiner ganzen Karriere. Vorwürfe macht er keine und stellt ganz sachlich fest: «Er hat nicht auf mich gesetzt». So wirkte Fabrice Herzog die meiste Zeit unter dem schwedischen Kommando wie sich selbst überlassen. Er sagt: «Dieser Eindruck ist nicht ganz falsch.»

Westentaschen-Ausgabe von Bob Hartley

Der Trainerwechsel hat ihn nicht überrascht. Er mag nicht dementieren, dass es eigentlich schon Ende der letzten Saison (klägliches Scheitern im Playoff-Viertelfinal gegen Lugano) nicht mehr richtig funktioniert hat. «Aber wir sind alle mit besten Absichten in die neue Saison gestartet.» Im November habe sich dann aber die Stimmungslage verschlechtert. Nun freut er sich auf die Rückkehr zum nordamerikanischen Führungsstil. «Ich hatte es schon mit Marc Crawford gut. Ich mag eher Trainer, die Feuer machen.»

Für Feuer wird Hans Kossmann (55) sorgen. Er ist sozusagen eine Westentaschen-Ausgabe von Bob Hartley. Obwohl er mit Gottéron 2013 ins Finale stürmte, natürlich weniger berühmt als der NHL-General, Stanley-Cup-Sieger und Schweizer Meister mit den ZSC Lions (2012). Und nur halb so teuer – die Verhandlungen um eine Rückkehr mit Bob Hartley scheiterten ja am Geld.

Der Zuercher Fabrice Herzog, links, spielt um den Puck mit Servettes Henrik Toemmernes, rechts, waehrend dem Eishockey-Meisterschaftsspiel der National League zwischen den ZSC Lions und dem Geneve Ser ...
Fabrice Herzog kam bei den ZSC Lions zuletzt nicht mehr wie gewünscht zum Zug.Bild: KEYSTONE

Aber Hans Kossmann ist mindestens so rau im Umgang mit den Spielern. Fabrice Herzog sagt, er sei bereits gewarnt worden. «Yannick Rathgeb hat mir schon ein paar Episoden erzählt.» Der Gottéron-Verteidiger kennt viele Episoden aus der Zeit von Hans Kossmann als Cheftrainer bei Fribourg.

Fabrice Herzog ist zwar gewarnt, aber keineswegs eingeschüchtert. Vielmehr freut sich auf eine neue Ära des nordamerikanischen Rock’n’Rolls. Diese wird im Sommer nach Kossmanns Abgang dann von Serge Aubin fortgeführt, der letzte Saison mit den Vienna Capitals Meister geworden war.

Die Strafenkönige in der NLA seit 2001

1 / 23
Die Strafenkönige in der NLA seit 2001
Todd Elik war während seiner Zeit in der Schweiz nicht nur für seine Tore bekannt, er machte auch mit vielen Strafen und seinem Mittelfinger auf sich aufmerksam. In dieser Diashow der Strafenkönige hält er mit 193 Minuten während der Regular Season (Saison 2002/03) den Bestwert. Er kommt allerdings weniger oft vor als Rolf Ziegler, Shawn Heins oder Timo Helbling.
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Unvergessene Eishockey-Geschichten

Alle Storys anzeigen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
12 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Sloping
29.12.2017 16:06registriert Oktober 2014
Herzog im Tagi: «Wir sind vielleicht eine Mannschaft, die Feuer unter dem Hintern braucht. Ich selber gehöre zumindest sicher dazu.»

Höchst bedenklich, dass ein Spieler mit dem Gehalt eines KMU Topmanagers solche Phrasen von sich gibt. Der kann seine Passion ausleben, ein höchst privilegiertes Leben führen und braucht zur Motivation einen, der dauernd mit der Peitsche hinter ihm her läuft? Merkt der eigentlich nicht, dass eine solche Aussage nur auf ihn selbst zurückfällt? Kein Wunder, dass hier ein auf Selbstverantwortung basierender schwedischer Führungsstil nicht funktionieren kann.
11724
Melden
Zum Kommentar
avatar
Tikkanen
29.12.2017 14:31registriert November 2014
...nicht überraschend, mir allerdings wäre der Hans in Biel lieber gewesen. Jetzt beim Z siehts anders aus🤔Der Hans wird die kuschligen Schönwetterpussy‘s aus Hipsterville so richtig nach vorne treiben, das Saisonziel Ausscheiden im QF dürfte deutlich übertroffen werden😳Wenn Hans mit genügend Rückendeckung aus der Teppichetage versehen wird und so phlegmatische Typen wie den dicken Inti richtig in der Ars** treten kann, ja dann könnte der ZSC sogar zum ernsthaften Herausforderer der magistralen Hockeymaschine🐻 mutieren...😱🤭🍻
11851
Melden
Zum Kommentar
avatar
Zanzibar
29.12.2017 14:44registriert Dezember 2015
Ich schätze dass der ZSC dadurch sehr gefährlich für die Bärlis werden könnte. Auf alle Fälle verspricht es immerhin ein wenig Spannung für die Play-Offs.
6219
Melden
Zum Kommentar
12
Bald wieder «grande»? Dank einem Umdenken und Goalie Schlegel ist Lugano wiedererstarkt
Der HC Lugano kann sich am Donnerstag (20 Uhr) im Showdown gegen den Qualifikations-Zweiten Fribourg-Gottéron erstmals seit 2018 für die Playoff-Halbfinals qualifizieren. Das ist auch einem Umdenken zu verdanken.

In den ersten fünf Saison nach der Einführung der Playoffs, die 1986 erstmals ausgetragen wurden, holte der HCL viermal den Schweizer Meistertitel. «Grande Lugano» war geboren. Bis 2006 kamen immerhin drei weitere Titel dazu. Seither aber waren die Final-Qualifikationen 2016 und 2018 das höchste der Gefühle. Zweimal verpassten die Bianconeri gar die Playoffs (2008, 2011).

Zur Story