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Der «Exorzist»: Langnaus Chris DiDomenico

DiDomenico hat der Ilfis den Rappi-Fluch ausgetrieben.
DiDomenico hat der Ilfis den Rappi-Fluch ausgetrieben.Bild: Sandro Stutz/freshfocus
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Der «Exorzist»: Langnaus Chris DiDomenico

Die SCL Tigers werden diese Ligaqualifikation gegen die Lakers mit ziemlicher Sicherheit nicht ungeschoren 4:0 gewinnen. Gut für die Langnauer, dass der kanadische Stürmer Chris DiDomenico wenigstens den «Lakers-Fluch» gebannt hat.
06.04.2015, 12:2406.04.2015, 14:01
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Auf gewissen Mannschaften oder Klubs scheint ein Fluch zu liegen.

Die Engländer haben bei EM und WM sechs von sieben Penaltyschiessen verloren.

Deutschland kann an einer EM oder WM gegen Italien nicht gewinnen – die Deutschen haben die letzten acht Partien verloren.

Benfica Lissabon kann keinen europäischen Klubwettbewerb mehr gewinnen. 1961 forderte Trainer Béla Guttmann nach zwei Europacup-Siegen mehr Lohn. Das wurde ihm verweigert und er sagte: «In den nächsten 100 Jahren wird Benfica keinen Europa Cup mehr gewinnen.» Seither haben die Portugiesen ihre acht Endspiele verloren.

Über zwei Jahre ist es nun her ...

Für die SCL Tigers gab es das «Rappi-Trauma». Am 30. März 2013 brauchen sie im Play-out-Finale gegen die Lakers nur noch einen einzigen Sieg. Sie sind fast gerettet. In der Schlussminute dürfen sie gar Powerplay spielen. Aber 54 Sekunden vor Schluss kassieren sie in Überzahl das 3:3 und verlieren in der Verlängerung 3:4. Die Lakers erzwingen so ein 7. Spiel, gewinnen es, retten sich und Langnau steigt anschliessend in der Ligaqualifikation am 16. März nach einer 2:3- Niederlage ab – am gleichen Tag, an dem der SCB gegen Fribourg-Gottéron den Titel gewinnt. Mehr Schmach geht nicht.

Am 30. März 2013 hätte sich Langnau retten können, doch ...
Am 30. März 2013 hätte sich Langnau retten können, doch ...Bild: KEYSTONE

Kein Wunder, kamen bei den SCL Tigers am letzten Samstag böse Erinnerungen auf, als die Lakers 8,8 Sekunden vor Schluss das 3:3 erzielten und sich in die Verlängerung retteten.

Aber nun ist dieses Lakers-Trauma überwunden. «Exorzist» Chris DiDomenico hat mit seinem Penaltytreffer zum 4:3 in der Verlängerung die bösen Rappi-Geister vertrieben.

Trainerwechsel als schlechtes Omen?

Aber es bleibt für die Langnauer doch ein ungutes Gefühl. Wegen des Trainerwechsels in Rappi. 2009 lag der EHC Biel in der Ligaqualifikation gegen NLB-Meister Lausanne nach einem 4:5 n. V. zu Hause und einem 2:4 auswärts auch 0:2 zurück. Trainer Heinz Ehlers (heute Trainer von Lausanne) wurde gefeuert und Sportchef Kevin Schläpfer übernahm vorübergehend bis Saisonende die Mannschaft. Er schaffte die Rettung im 7. Spiel (6:3, 4:1, 3:1, 1:6, 5:1).

Nun haben auch die Lakers ihren Trainer gewechselt. Der bisherige Assistent Michel Zeiter ersetzt Cheftrainer Anders Eldebrink. Er hat das erste Spiel als NLA-Cheftrainer in Langnau am Samstag zwar verloren (3:4 n. V).

Michel Zeiter: Der sanfte Melancholiker.
Michel Zeiter: Der sanfte Melancholiker.Bild: Sandro Stutz/freshfocus

Aber die Lakers spielten unter dem sanften Melancholiker ruhiger, präziser, kreativer und weniger verkrampft als unter dem «Taktikdiktator» Anders Eldebrink bei der 2:4-Startniederlage. Was noch zu einem Drama führen könnte: Die Langnauer können mit ziemlicher Sicherheit nicht noch besser spielen. Die Lakers hingegen schon. Die SCL Tigers werden diese Ligaqualifikation wahrscheinlich nicht 4:0 gewinnen wie 2008 NLB-Meister Biel gegen den NLA-Letzten Basel.

Gut für Langnau, hat Chris DiDomenico wenigstens den «Rappi-Fluch» gebannt.

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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sste87
06.04.2015 13:22registriert Februar 2014
Wenn Rappi heute nicht siegen kann, wird es für die Seebuben sehr schwierig. Ein Sieg bringt sie jedoch zurück in die Serie ...
Fazit: in spätestens 5 Spielen wissen wir es ganz genau und Klaus wird uns erläutern, warum dies so geschehen ist ...
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