Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!
- watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
- Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
- Blick: 3 von 5 Sternchen
- 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen
Du willst nur das Beste? Voilà:
Daniel Rahimi ist der bisher erstaunlichste Torschütze beim Spengler Cup 2016 – und wird es bleiben. Der schwedische Defensiv-Verteidiger mit iranischen Wurzeln (sein Vater floh 1989 aus dem Iran nach Schweden) ist die «Antithese zum Showturnier» (so nannte ihn kürzlich die NZZ). HCD-Trainer Arno Del Curto hat ihn verpflichtet, um die Abwehr zu stabilisieren, die Torhüter zu beschützen und dafür zu sorgen, dass die Davoser in der eigenen Zone nicht herumgeschubst werden.
Und nun hat Daniel Rahimi ausgerechnet beim Spengler Cup gegen das Team Canada sein erstes Saisontor, sein erstes Tor für den HCD erzielt (zum 2:2). Am Ende nützt auch dieser spezielle Treffer nichts – der HCD verliert eine hochstehende, intensive, schnelle und dramatische Partie gegen Team Canada 3:4 (1:1, 0:1 2:2).
Ein Spiel, eine Niederlage, die zum HC Davos Ausgabe 2016/17 passt. Ein Spiel, das gleich in einem Panorama die Mängel der ganzen Saison zusammengefasst aufzeigt: eine hockeytechnisch gute, ja, eine erstaunliche Leistung. Aber wie so oft reicht es nicht ganz.
Der HCD spielt ein hochentwickeltes Tempo-Hockey, vielleicht zu hoch entwickelt. Es sind nicht gravierende Mängel, die den Weg in die Niederlage weisen – es ist die Summe kleiner Fehler, oft provoziert durch das hohe Tempo, die dem HCD zum Verhängnis werden. Die zu Gegentreffern führen und, noch schwerwiegender, das Toreschiessen erschweren.
Die Mannschaft mit der Offensive in der DNA ist auch in der Liga offensiv nur die Nummer 7. Im Tor steht eben nicht mehr Leonardo Genoni, der beste Goalie der Liga und die offensive Kavallerie lenkt schon viel länger nicht mehr Reto von Arx.
Was die Frage provoziert: Spielt der HCD zu schönes Hockey? Müsste der HCD nicht so einfach, so defensiv, so auf Konter ausgerichtet spielen wie ein verhältnismässig untalentiertes, langsames Team. Wie beispielsweise die SCL Tigers unter Heinz Ehlers?
Die Emmentaler haben mit halb so viel Talent wie Davos in der Meisterschaft bisher nur fünf Punkte weniger erarbeitet. «Das ist eine harte Frage» sagt Arno Del Curto. «Es ist richtig, dass wir optisch ein schönes Hockey spielen, dass es Spass macht, uns zuzuschauen und dass uns kleine Fehler zum Verhängnis werden. Aber spielen wie Langnau? Nein! Nein! Nein! Wenn wir uns weiterentwickeln wollen, dann müssen wir so weiterspielen wie bisher. Die Mängel in unserem Spiel können wir beheben. So eine Niederlage haut uns nicht um.» Hält inne und sagt dann: «Aber es stimmt schon: irgendwann müssen wir auch gewinnen.»
Die nächste Gelegenheit, ein Spiel zu gewinnen, folgt schon heute Abend gegen Dynamo Minsk. Verloren ist für den HCD noch nichts – auch im Falle einer zweiten Niederlage bleibt die Möglichkeit, das Halbfinale noch zu erreichen.