Sport
Eismeister Zaugg

Eishockey Spengler Cup: HC Davos nach Niederlage gegen Canada

Head coach Arno del Curto of HC Davos is pictured during a training session at the 90th Spengler Cup ice hockey tournament in Davos, Switzerland, Monday, December 26, 2016. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)
Arno Del Curto musste gestern mit seinem HCD eine knappe Niederlage einstecken.Bild: SPENGLER CUP
Eismeister Zaugg

Sollte der HC Davos spielen wie Langnau? Del Curto: «Nein, Nein, Nein» 

Der HCD spielt immer noch so, als stehe Leonardo Genoni im Tor und Reto von Arx im Sturm. Die spektakuläre Niederlage gegen Team Canada (3:4) ist die logische Folge.
28.12.2016, 07:4428.12.2016, 08:13
Folge mir
Mehr «Sport»

Daniel Rahimi ist der bisher erstaunlichste Torschütze beim Spengler Cup 2016 – und wird es bleiben. Der schwedische Defensiv-Verteidiger mit iranischen Wurzeln (sein Vater floh 1989 aus dem Iran nach Schweden) ist die «Antithese zum Showturnier» (so nannte ihn kürzlich die NZZ). HCD-Trainer Arno Del Curto hat ihn verpflichtet, um die Abwehr zu stabilisieren, die Torhüter zu beschützen und dafür zu sorgen, dass die Davoser in der eigenen Zone nicht herumgeschubst werden.

Davos Daniel Rahimi (48) celebrates after scoring 2-2 with the team during the game between Switzerlands HC Davos and Team Canada at the 90th Spengler Cup ice hockey tournament in Davos, Switzerland,  ...
Daniel Rahimi (mitte) feiert sein Tor mit den Teamkollegen.Bild: SPENGLER CUP

Und nun hat Daniel Rahimi ausgerechnet beim Spengler Cup gegen das Team Canada sein erstes Saisontor, sein erstes Tor für den HCD erzielt (zum 2:2). Am Ende nützt auch dieser spezielle Treffer nichts – der HCD verliert eine hochstehende, intensive, schnelle und dramatische Partie gegen Team Canada 3:4 (1:1, 0:1 2:2).

Ein Spiel, eine Niederlage, die zum HC Davos Ausgabe 2016/17 passt. Ein Spiel, das gleich in einem Panorama die Mängel der ganzen Saison zusammengefasst aufzeigt: eine hockeytechnisch gute, ja, eine erstaunliche Leistung. Aber wie so oft reicht es nicht ganz.

Davos' Robert Kousal, Gregory Sciaroni, Dario Simion and Tino Kessler, from left, look on after loosing the game between HC Davos and Team Canada, at the 90th Spengler Cup ice hockey tournament i ...
Enttäuschung bei den HCD-Spielern nach der Niederlage gegen das Team Canada.Bild: SPENGLER CUP

Der HCD spielt ein hochentwickeltes Tempo-Hockey, vielleicht zu hoch entwickelt. Es sind nicht gravierende Mängel, die den Weg in die Niederlage weisen – es ist die Summe kleiner Fehler, oft provoziert durch das hohe Tempo, die dem HCD zum Verhängnis werden. Die zu Gegentreffern führen und, noch schwerwiegender, das Toreschiessen erschweren.

«So eine Niederlage haut uns nicht um. Aber es stimmt schon: irgendwann müssen wir auch gewinnen.»
Arno Del Curto

Die Mannschaft mit der Offensive in der DNA ist auch in der Liga offensiv nur die Nummer 7. Im Tor steht eben nicht mehr Leonardo Genoni, der beste Goalie der Liga und die offensive Kavallerie lenkt schon viel länger nicht mehr Reto von Arx.

«So weiterspielen wie bisher»

Was die Frage provoziert: Spielt der HCD zu schönes Hockey? Müsste der HCD nicht so einfach, so defensiv, so auf Konter ausgerichtet spielen wie ein verhältnismässig untalentiertes, langsames Team. Wie beispielsweise die SCL Tigers unter Heinz Ehlers?

Cheftrainer Arno Del Curto von Davos, beim Eishockey-Qualifikationsspiel der National League A zwischen dem HC Davos und EHC Biel, am Donnerstag, 22. Dezember 2016, in der Vaillant Arena in Davos. (KE ...
Arno Del Curto hält an seiner Idee fest.Bild: KEYSTONE

Die Emmentaler haben mit halb so viel Talent wie Davos in der Meisterschaft bisher nur fünf Punkte weniger erarbeitet. «Das ist eine harte Frage» sagt Arno Del Curto. «Es ist richtig, dass wir optisch ein schönes Hockey spielen, dass es Spass macht, uns zuzuschauen und dass uns kleine Fehler zum Verhängnis werden. Aber spielen wie Langnau? Nein! Nein! Nein! Wenn wir uns weiterentwickeln wollen, dann müssen wir so weiterspielen wie bisher. Die Mängel in unserem Spiel können wir beheben. So eine Niederlage haut uns nicht um.» Hält inne und sagt dann: «Aber es stimmt schon: irgendwann müssen wir auch gewinnen.»

Wer gewinnt den Spengler Cup 2016?

Die nächste Gelegenheit, ein Spiel zu gewinnen, folgt schon heute Abend gegen Dynamo Minsk. Verloren ist für den HCD noch nichts – auch im Falle einer zweiten Niederlage bleibt die Möglichkeit, das Halbfinale noch zu erreichen.

Die Spengler-Cup-Sieger im neuen Jahrtausend

1 / 23
Die Spengler-Cup-Sieger im neuen Jahrtausend
2022: Nach zwei Jahren Corona-Pause gewinnt der HC Ambri-Piotta den Spengler Cup mit einem 3:2 nach Penaltyschiessen gegen Sparta Prag.
quelle: keystone / melanie duchene
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Unvergessene Eishockey-Geschichten

Alle Storys anzeigen

Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!

  • watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
  • Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
  • Blick: 3 von 5 Sternchen
  • 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen

Du willst nur das Beste? Voilà:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Sapere Aude
28.12.2016 08:12registriert April 2015
Erwischt :D
Sollte der HC Davos spielen wie Langnau? Del Curto: «Nein, Nein, Nein» 
Erwischt :D
1153
Melden
Zum Kommentar
4
Lausannes Captain hat kaum gespielt – aber er kann austeilen und einstecken
Michael Raffl ist Captain des Playoff-Finalisten Lausanne, ein Österreicher, der kaum Französisch spricht. Doch der NHL-Veteran ist ein Leader der Taten, nicht der Worte.

Es dauert lange, bis Michael Raffl am Dienstagabend aus der Gästegarderobe in der Eishockey-Arena in Zürich-Altstetten kommt. Er soll kein guter Gesprächspartner sein, wenn er verloren hat, heisst es. Doch dann steht der Österreicher da, und er sagt einen Satz, der ihn charakterisiert wie kein anderer.

Zur Story