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Der SCB hat in der Neuzeit nie Verträge von Trainern frühzeitig verlängert. Nur beim Kulttrainer Bill Gilligan hätten die Berner gerne frühzeitig und um mehrere Jahre prolongiert – doch der Amerikaner pokerte cool mit Einjahresverträge, die er erst im Mai zu unterzeichnen pflegte. In vier Jahren wurde er dreimal Meister (1989, 1991 und 1992) und im vierten und letzten Jahr (1991/92) kostete er den SCB brutto etwas mehr als 700 000 Franken. Schweizer- und Europarekord.
Beim SCB hat die vorzeitige Beendigung des Arbeitsverhältnisses eine schöne Tradition. Nicht die vorzeitige Verlängerung. Ueli Schwarz warf das Handtuch, Alan Haworth, Pekka Rautakallio, Alpo Suhonen, John van Boxmeer, Larry Huras, Antti Törmänen und Guy Boucher wurden alle gefeuert – und Lars Leuenberger erfuhr noch vor Ablauf seines Vertrags im Frühjahr 2016, dass er nicht mehr gebraucht wird. Meister wurde er trotzdem.
Im Sommer 2016 hat Kari Jalonen in Bern seine Arbeit aufgenommen und dem SCB die ruhigste Saison seit Menschengedenken und die erste Titelverteidigung in unserem Hockey seit 2001 beschert. Nie Polemik, nie Zweifel.
Kein Wunder, geniesst der finnische Bandengeneral mit seinen beiden Assistenten Ville Peltonen und Samuel Tilkanen in Bern eine Autorität wie einst Adrian von Bubenberg, der heldenhafte Verteidiger von Murten. Aber sein Vertrag läuft im Frühjahr. Gewährsleute aus Finnland melden, sein Agent sortiere schon die Angebote.
SCB-Sportchef Alex Chatelain will nichts überstürzen. Einerseits. Er sagt: «Wir wollen doch erst einmal mit der neuen Saison beginnen, bevor wir schon über den Trainer reden.» Andererseits räumt er ein: «Es liegt auf der Hand, dass es Sinn macht, eine erfreuliche Zusammenarbeit fortzusetzen …»
SCB-General Marc Lüthi bezeichnet Kari Jalonen als «einen der renommiertesten und besten Trainer Europas». Er ist mit seiner Einschätzung nicht alleine. Also erstaunt es nicht, dass der Name des SCB-Trainers schon in den Notizbüchern der Sportmanager der grossen europäischen Klubs steht, bevor die Saison auch nur begonnen hat. Und was, wenn sich die schwedische Trainerherrlichkeit bei den ZSC Lions in Rauch auflösen sollte? Sportchef Sven Leuenberger kennt Kari Jalonen gut. Und es kann sein, dass auch Lugano im nächsten Frühjahr wieder einmal einen neuen Trainer sucht.
Kari Jalonen ist ein Chef, der gerne klare Verhältnisse hat. Er fühlt sich in der europäischen Eishockey-Hauptstadt Bern sehr wohl. Und so wie Alex Chatelain sagt, es mache doch Sinn, eine erfreuliche Zusammenarbeit fortzusetzen, so macht es auch für Kari Jalonen Sinn, weiterhin mit einer Mannschaft zu arbeiten, mit der er soeben einen Titel gewonnen hat und die das Potenzial für zwei oder drei weitere Meisterschaften hat.
Wenn alles seinen gewohnten Gang nimmt – also der Zytgloggeturm in Bern nicht noch auf die McDonalds-Filiale kippt – dann wird der SCB mit Kari Jalonen und seinen beiden finnischen Assistenten um zwei Jahre bis 2020 verlängern noch bevor der erste Schnee fällt.