Mehr als die Hälfte der Saison ist vorbei: Um im nächsten Sommer mehr Zeit für die WM-Vorbereitung zu haben, wurde die erste Runde der Rückrunde noch vor Weihnachten ausgetragen. Der Wintermeister heisst YB:
YB siegte gestern mit 4:2 in Luzern, während Verfolger Basel mit 2:0 bei den Grasshoppers gewann. Im Frühling läuft alles auf einen Zweikampf im Titelrennen hin, denn das breite Mittelfeld der Liga liegt schon zwölf und mehr Punkte hinter Platz 1 zurück.
Für YB, das auf den ersten Meistertitel seit Menschengedenken seit 1986 wartet, ist es psychologisch wichtig, als Leader zu überwintern. Es nährt den Glauben, die Zuversicht, die Hoffnung, dass es endlich, endlich wieder klappen kann.
Trainer Adi Hütter tritt naturgemäss auf die Bremse. Der Österreicher weiss, wie lang die Saison noch ist. Im SRF-Interview sagt er: «Wenn wir im Sommer gesagt hätten, dass wir nach 19 Runden vor Basel liegen, dann wären alle zufrieden gewesen. Aber ich habe schon im Oktober gesagt, dass die Meisterschaft kein 100-Meter-Sprint ist. Sie wird erst im Frühling entschieden.»
Nicht weniger als 33 Spiele hat YB in Meisterschaft, Cup und Europacup bereits bestritten in dieser Saison. Die Festtage werden deshalb primär dazu benötigt, die Batterien wieder aufzuladen.
Als «sehr schön» bezeichnet YB-Captain Steve von Bergen im «Teleclub» die Tatsache, als Leader in die Weihnachtsferien zu gehen. «Wir haben das auch verdient.» Es sei in Luzern nicht alles perfekt gewesen. «Aber wir haben gewonnen und sind Erster. Das zählt.» Es ist eine Eigenschaft eines erfolgreichen Teams: auch dann in der Lage sein zu gewinnen, wenn nicht alles optimal läuft.
Darin hat der FC Basel natürlich grosse Erfahrung. Auch wenn Trainer Raphael Wicky erst seit dem Sommer im Amt ist: als vormaliger Juniorentrainer beim FCB hat er die vielen Erfolge der letzten Jahre aus der Nähe miterlebt. Mit dem Selbstverständnis des Serienmeisters betont Wicky: «Wir werden uns gut erholen und dann werden wir sie jagen. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass am Ende wir oben stehen werden.»