Sport
Fussball

Scheissmillionäre? So viel (oder wenig) verdienen Fussballer

Wohlens Muhamed Seferi, Mitte, im Duell mit Chiassos Andrea Padula, rechts, im Fussball Meisterschaftsspiel der Challenge League zwischen dem FC Chiasso und dem FC Wohlen, am Samstag, 29. Oktober 2016 ...
Szene aus der Partie Wohlen – Chiasso: Das grosse Geld ist hier nicht zu holen.Bild: KEYSTONE/TI-PRESS

Scheiss-Millionäre? So viel (oder wenig) verdienen Fussballer wirklich

Den Fussballprofi quält am Morgen nur eine Frage: Fahre ich heute mit dem Ferrari oder mit dem Maserati ins Training? So weit das Klischee. Die Realität ist weit davon entfernt.
30.11.2016, 13:5701.12.2016, 07:50
Ralf Meile
Folge mir
Mehr «Sport»

Die weltweit tätige Fussballergewerkschaft FIFPro hat einen umfassenden Bericht zu Einkünften und Sorgen von Profis rund um den Globus erstellt. Das Werk räumt mit dem Vorurteil auf, dass ein Fussballer automatisch Millionär ist. In Tat und Wahrheit verdienen weltweit nur zwei Prozent 730'000 Franken und mehr im Jahr (was einem Monatslohn von 60'000 Franken und mehr entspricht). Diese Profis sind es, weswegen Fussballer bei schlechten Leistungen von vielen Fans pauschal als «Scheiss-Millionäre» abgekanzelt werden.

Wer zu den Top 2 gehört, verdient auch sehr viel: Cristiano Ronaldo kassiert geschätzte 25 Millionen Euro im Jahr.
Wer zu den Top 2 gehört, verdient auch sehr viel: Cristiano Ronaldo kassiert geschätzte 25 Millionen Euro im Jahr.bild: instagram/cristiano

Das Gehalt von beinahe der Hälfte aller Fussballprofis beträgt zwischen 1000 und 2000 Franken Monat. Wobei natürlich anzumerken ist, dass es sich mit diesem Betrag in Asien oder in Afrika besser leben lässt als in der Schweiz.

Ausgesorgt haben die wenigsten

Doch auch hierzulande sind die Spieler nicht automatisch Grossverdiener, nur weil sie bei einem der zehn Klubs der Super League unter Vertrag stehen. 143 Profis der beiden höchsten Schweizer Ligen haben den Fragebogen der FIFPro beantwortet. Heraus kam, dass rund 60 Prozent der Antwortenden zwischen 4000 und 8000 Franken (31,5 Prozent) bzw. zwischen 8000 und 15'000 Franken (28 Prozent) monatlich erhält.

Das sind keine exorbitanten Saläre, sondern Löhne, die auch in der Privatwirtschaft erreicht werden. Ausgesorgt haben diese Profis nach Abschluss ihrer Karriere jedenfalls nicht. 

Fussballer-Löhne in der Schweiz

Die Angaben beruhen auf Auskünften von 143 Profis der Super und Challenge League.
Die Angaben beruhen auf Auskünften von 143 Profis der Super und Challenge League.bild: fifpro

Jeder vierte Fussballer in der Schweiz kann von seinem Beruf mehr schlecht als recht leben: Er verdient weniger als 4000 Franken im Monat. Anzunehmen ist, dass die Mehrzahl dieser Profis in der Challenge League kickt.

Der Report enthüllt auch, dass in den letzten beiden Saison elf Prozent der Antwortenden ihr Gehalt zu spät erhalten haben. Brisant ist eine weitere Zahl: Fünf Prozent geben an, schon einmal von Wettbetrügern kontaktiert worden zu sein.

Sie verdienen mehr als der Durchschnitt: Die 30 teuersten Transfers des Sommers 2016

Der Fussball schreibt oft die schönsten Geschichten

Alle Storys anzeigen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
10 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Citation Needed
30.11.2016 15:06registriert März 2014
Die CH hat halt keine Spitzenliga. So gesehen überrascht es mich eher, dass sogar Spieler der 1. Liga vom Sport leben können..

Wenn man bedenkt, dass sogar Nationalspielerinnen wie Fabienne Humm Teilzeit schaffen nebenher, dann relativiert sich dieser 'Skandal' ('nur' jeder vierte kann von seinem Sport leben!) ein wenig. Es kommt auf das Geld der Liga an, nicht auf individuelle Leistung. Im Ausland gibt's den Profistatus für Frauen, FR und DE und SW.. hier nicht.
Das heisst: die Frauen hier tschutten wirklich mit Herz und nicht wegen des Geldes.. :-)
6315
Melden
Zum Kommentar
avatar
romam
30.11.2016 19:37registriert Dezember 2014
Ich frage mich welcher Spieler über 100'000 monatlich verdient, 0.7% von 143 Befragten ist nämlich genau einer. Was denkt ihr?
380
Melden
Zum Kommentar
avatar
Kstyle
30.11.2016 18:31registriert Dezember 2015
Sind da die autos und alles was sie kriegen mit eingerechnet?
274
Melden
Zum Kommentar
10
«Hoch werd mas nimma gwinnen» – der legendäre Ösi-Galgenhumor beim 0:9 gegen Spanien
27. März 1999: Österreich kassiert in der Qualifikation für die EM 2000 in Belgien und Holland gegen Spanien die höchste Niederlage seit 91 Jahren. 0:9 lautet am Ende das Verdikt. Galgenhumor zeigen die Ösis bereits beim Stand von 0:5 zur Pause.

Mit breiter Brust reist die ÖFB-Auswahl von Teamchef Herbert Prohaska im Frühling 1999 nach Valencia. Schliesslich sind die Österreicher seit fünf Spielen ungeschlagen und führen nach einem Remis gegen Israel sowie zwei klaren Siegen gegen Zypern und San Marino die Tabelle der Gruppe 6 nach drei Spieltagen an. Selbstvertrauen gibt ausserdem ein 2:2-Unentschieden gegen den frischgebackenen Weltmeister Frankreich im August und ein 4:2-Auswärtssieg in St.Gallen gegen die Schweiz.

Zur Story