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«Teleclub»-Chefin Claudia Lässer hat für den Donnerstag zu einer Medienkonferenz geladen, um eine schöne Bescherung zu verkünden. Ihr ist es gelungen, TV-Kultmann Marcel Reif (66) zu verpflichten.
Reif kann Fernsehen. Seit 1984 kommentiert und analysiert der Deutsche laufende Farbbilder, vor allem solche, die Fussballspiele zeigen. 1994 wurde er Chefkommentator bei RTL, sodann wechselte er zu «Premiere» (heute «Sky»), wo im Frühjahr sein Vertrag nicht mehr verlängert worden ist. Reif ist mehrfach zum besten TV-Kommentator in Deutschland ausgezeichnet worden – da kann er Kritik, er sei eitel und arrogant, getrost ignorieren.
Legendär wurde Marcel Reif durch den «Torfall von Madrid». Am 1. April 1998 fiel das Tor vor dem Champions League-Spiel Real Madrid gegen Borussia Dortmund um. Der Spielbeginn verzögerte sich um sage und schreibe 76 Minuten. Zusammen mit Günther Jauch überbrückte Reif die Wartezeit mit Anekdoten. Berühmtester Spruch: «Noch nie hätte ein Tor einem Spiel so gut getan wie heute».
Wir können sagen: Noch nie hat Marcel Reif dem Teleclub so gut getan wie heute. Denn der Bezahlsender verliert ja auf nächste Saison die Übertragungsreche unserer Hockey-Nationalliga und damit die halbe Sport-Kundschaft. Also muss im Fussball ordentlich nachgerüstet werden.
Reif lebt seit Jahren in der Nähe von Zürich und war mit einer Schweizerin verheiratet. Er kann als Kommentator, Analyst und Moderater eingesetzt werden. Er ist der teuerste Mann, den sich Claudia Lässer je für ihren Sender geleistet hat: Reif verdiente in seinen besten Zeiten in Deutschland eine gute Million Franken. So viel wird es beim «Teleclub» zwar bei weitem nicht sein. Aber ein wenig mehr als der Star im Eishockey-Ressort bekommt er schon. Kultmoderator Morgan Samuelsson, die Schweizer Antwort auf Don Cherry, erhält 2500 Franken im Monat.
Was Lässer voraussichtlich nicht verkünden wird, ist ein schwerwiegender Abgang. Alex Burkhalter, der Chef der französischsprachigen Abteilung (die für den Fussball mindestens so wichtig ist wie fürs Eishockey) hat am Montag ausgerechnet bei Roger Feiners «My Sport» unterschrieben. Also bei der Konkurrenz, die ab nächster Saison die Rechte an der Schweizer Eishockey-Liga hält.