Sport
Fussball

«Zusammenhalt hat gefehlt»: Der frischgebackene Absteiger Aarau hadert mit dem Team und den verpassten Punkten gegen Vaduz

1 / 11
Der FC Aarau nach dem Abstieg
Durchs Band weg bedrückte Gesichter auf Seiten der Aarauer nach der 1:5-Niederlage gegen St.Gallen und dem damit verbundenen definitiven Abstieg in die Challenge League.
quelle: keystone / walter bieri
Auf Facebook teilenAuf X teilen

«Zusammenhalt hat gefehlt»: Der frischgebackene Absteiger Aarau hadert mit dem Team und den verpassten Punkten gegen Vaduz

Die Aarau-Vertreter nehmen nach der bitteren Pleite gegen St.Gallen Stellung zum Abstieg und sind sich unerwartet uneins, während es dem Vollstrecker und gebürtigen Aargauer Goran Karanovic «sehr leid tut».
25.05.2015, 19:1527.05.2015, 10:17
Tobias Wüst
Tobias Wüst
Tobias Wüst
Folge mir
Mehr «Sport»

Nach 90 Minuten und vier Kisten von Goran Karanovic ist es Tatsache: Der FC Aarau steigt aus der Super League ab. Obwohl auch Vaduz gegen die Grasshoppers stolpert (0:1), ist nach der 1:5-Niederlage des FCA eine Runde vor Schluss der Mist geführt.

Aarau-Sportchef Urs Bachmann stellt sich nach der Pleite als erster den hungrigen Mikrophonen. «Es tut weh. Den Spielern, den Fans, mir», bringt Bachmann seine Gefühlswelt gegenüber «Teleclub» knapp auf den Punkt. Und wartet dann mit der Weisheit des Tages auf: «Wer die Punkte nicht holt, steigt ab.»

Qualität war da, Zusammenhalt nicht

Auf die Frage, woran es denn gelegen habe, dass diese Punkte nicht eingefahren wurden, findet der Sportchef klare Worte: «Es lag nicht an der Qualität der einzelnen Spieler, die ist vorhanden. Vielmehr hat in den letzten Wochen der Zusammenhalt im Team gefehlt.»

Enttäuschung pur bei den Aarau-Spielern: Nach der Pleite gegen St.Gallen wartet nächste Saison die Challenge League.
Enttäuschung pur bei den Aarau-Spielern: Nach der Pleite gegen St.Gallen wartet nächste Saison die Challenge League.Bild: KEYSTONE

Dem kann sich Mittelfeldmotor Sandro Burki nicht anschliessen: «Wir hatten in letzter Zeit wieder Hoffnung geschöpft. Leider ist es nicht aufgegangen.» Dem bald 30-Jährigen ist allerdings auch klar, dass es dafür «ein riesiges Wunder» benötigt hätte.

Auch Coach Raimondo Ponte nimmt noch kurz Stellung vor dem Reporter-Wald: «Wir haben alles versucht und müssen jetzt halt in den sauren Apfel beissen.» Für ihn sind die Abstiegsgründe beim direkten Konkurrenten Vaduz zu suchen: Die gewonnenen Punkte (nur 4 aus 4 Spielen, d. Red.) gegen die Liechtensteiner hätten den Unterschied gemacht.

«Ich weiss nicht, ob sie weiter auf mich setzen wollen.»
Raimondo Ponte über seine Situation beim FC Aarau

Gehen Ponte und der FCA bald getrennt Wege?

Der Plan für die Zukunft ist für alle klar. Bachmann: «Ziel ist es jetzt, so rasch wie möglich wieder aufzusteigen.» Mit Raimondo Ponte als Coach? «Ich weiss nicht, ob sie weiter auf mich setzen wollen. Das werden wir in den nächsten Tagen besprechen», meint der Betroffene selber. Bachmann will dazu noch keine Stellung nehmen.

Einsam auf der Bank: Raimondo Ponte nach dem Schlusspfiff.
Einsam auf der Bank: Raimondo Ponte nach dem Schlusspfiff.Bild: freshfocus

Der Vierfach-Torschütze und gebürtige Aargauer Goran Karanovic ist trotz seiner überragenden Leistung etwas bedrückt: «Es tut mir sehr leid für den FC Aarau. Ich habe Sympathien für diesen Verein und kenne viele der Spieler sehr gut. Diese sieht man natürlich nicht gerne absteigen.»

No Components found for watson.appWerbebox.
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
«Decken, decken, nicht Tischdecken» – als man(n) im TV noch über Frauenfussball lästerte
29. März 1970: Frauen haben in der Männer-Domäne Fussball auch heute noch einen schweren Stand. Doch das Schlimmste ist längst überstanden, wie ein Bericht über Frauenfussball im «Aktuellen Sportstudio» des ZDF vor 45 Jahren zeigt.

Ob ihr's glaubt oder nicht: Von 1955 bis 1970 ist Frauenfussball in Deutschland verboten. «Im Kampf um den Ball verschwindet die weibliche Anmut, Körper und Seele erleiden unweigerlich Schaden und das Zurschaustellen des Körpers verletzt Schicklichkeit und Anstand», lautete die offizielle Begründung des DFB.

Zur Story