Roberto Firmino war bei Bundesligist Hoffenheim der beste Spieler. Der 23-Jährige zeigte sich in der Offensive trickreich, kreativ, elegant und torgefährlich. Nach drei Jahren in Sinsheim wechselt der Brasilianer nun zu Liverpool in die Premier League – für kolportierte 41 Millionen Euro.
Noch nie wurde ein Spieler aus der Bundesliga für mehr Geld transferiert.
Ist Firmino diese happige Summe Wert? Werden seine Leistungen bei Liverpool diesen Betrag rechtfertigen? Dies steht in den Sternen.
Fakt ist: In drei Jahren bei der TSG Hoffenheim hat Firmino in allen Wettbewerben 152 Spiele bestritten und dabei 48 Tore erzielt. Ein starker Wert für einen Mittelfeldspieler, erst recht, wenn man die 36 Assists dazurechnet.
Auch der brasilianische Verband ist auf den Mittelfeldmann aufmerksam geworden, im November 2014 hat Roberto Firmino bei der Seleçao mit 23 Jahren verhältnismässig spät debütiert. Momentan gehört er an der Copa America zur Stammformation und steht mit Brasilien im Viertelfinal.
Für vier Millionen Euro wechselte der Jungstar 2011 vom brasilianischen Verein Figueirense nach Hoffenheim. Die «Rhein-Neckar-Zeitung» beurteilte den Transfer damals als Fehlgriff. Durch seine starken Leistungen wurden die Meinungen aber zügig revidiert.
Der Spiegel schreibt heute, dass die Sinsheimer zwar ihren besten Mann verlieren, «doch dem Klub kann nichts Besseres passieren». Die Begründung: Der Transfer Firminos entspreche exakt dem Hoffenheimer Geschäftsmodell. Dieses sieht den Klub als Ausbildungsverein auf hohem Niveau. Spieler werden günstig eingekauft und mit Gewinn transferiert. Sportdirektor Alexander Rosen sagt dazu im «Spiegel»: «Wir sind auf solche Transfers angewiesen, um Einnahmen zu generieren und die Wirtschaftlichkeit des Klubs zu sichern.»
Roberto Firmino macht in seiner bisher bemerkenswerten Karriere den nächsten Schritt. Nach einer durchschnittlichen Saison – Liverpool beendete die Spielzeit auf Rang 6 und ist nur für die Europa League qualifiziert – soll der Brasilianer an der Anfield Road die Offensive ankurbeln. Überraschend kommt der Wechsel für die TSG Hoffenheim nicht. Sportdirektor Rosen sagt im «Spiegel»: «Dass wir Roberto irgendwann einmal nicht mehr halten können, war angesichts seiner Qualität und der Entwicklung, die er gerade in den vergangenen 24 Monaten genommen hat, abzusehen.»