Ein statistischer Sonderfall bringt den FC Sion derzeit in ernsthafte Bedrängnis. Nie seit der Einführung der Super League in der Saison 2003/04 war nach 20 Runden ein Tabellenletzter mit 17 Punkten derart klar distanziert wie derzeit die Walliser. Ihr Rückstand auf den Vorletzten Luzern beträgt sechs Punkte.
Ein einziges Mal hatte ein Letzter nach dem 20. Spieltag mehr Punkte vorgewiesen als derzeit Sion. Dies war Lugano mit 19 Punkten in der Saison 2015/16. Damit waren die Tessiner jedoch punktgleich mit dem neuntplatzierten Vaduz. Am Schluss stieg dann der FC Zürich ab.
Sions missliche Lage rührt von der allgemeinen Ausgeglichenheit in der Liga her. Klammert man die überlegenen YB und Basel aus, liegen die Mannschaften im Leistungsvermögen dicht beieinander. Gerade in den letzten paar Runden verschafften sich Sions Konkurrenten immer wieder Punkte, manchmal auch unverhoffte wie Thun beim Heimsieg gegen YB oder der jüngste Auswärtssieg von Lugano in Basel.
Sitten-GC 1:3. Kulturschock beim #FCSion: Im Militärcamp krochen die Spieler noch durch Dreck und schwammen halbnackt durch eiskalte Seen, um der #Komfortzone zu entkommen.
— FC Sitten / FC Sion (@FCSitten) 5. Februar 2018
Kein Wunder kamen sie mit dem gepflegten, gut bespielbaren und auch noch beheizten Rasen nicht zurecht. ☝ pic.twitter.com/hSA7XtkWcJ
So hat das neuntplatzierte Luzern bereits 23 Punkte geholt – mehr als jeder andere Vorletzte in den letzten 14 Saisons. Sion muss durch die Statistik gewarnt sein: Bislang konnte sich keine Mannschaft retten, die nach 20 Runden um vier oder mehr Punkte abgeschlagen war. (ram/sda)