Neben Philippe Coutinho ist Yerry Mina der zweite Barça-Neuzugang dieses Winters. Für 11.8 Millionen Euro holten die Katalanen den 23-jährigen Innenverteidiger vom brasilianischen Erstligisten Palmeiras. Am Samstag wurde der Kolumbianer im Camp Nou offiziell vorgestellt – und zog gleich verwunderte Blicke der 8552 Fans auf sich.
Nicht etwa, weil Mina sich wie Ousmane Dembélé im Sommer beim Jonglieren blamierte, sondern weil er vor dem erstmaligen Betreten des Platzes seine Schuhe und Stülpen auszog und barfuss auf den Rasen schritt. Die Hände hielt er dabei nach oben, die Handflächen nach vorne gerichtet.
Aber was hat es zu bedeuten? Bei der anschliessenden Pressekonferenz erklärte Mina, dass ein Bibel-Vers aus dem 5. Buch Mose der Grund dafür ist. Dort heisst es: «Mit den Fusssohlen berührst du den Boden, den du erobern willst. Von der Wüste und dem Libanon und vom Euphrat an, bis an das westliche Meer wird euer Gebiet sein.»
Der Kolumbianer erklärte: «Ich möchte hier Geschichte schreiben, deshalb habe ich es auch diesmal gemacht. Ich werde mit den Füssen am Boden bleiben und meine Augen zum Himmel richten. Ich hoffe, dass ich auch hier Erfolg habe.»
Bereits bei Palmeiras vollzog der 1,95-Meter-Mann dieses Ritual, seinen Ursprung hat es aber in Minas erstem Profiklub Independiente Santa Fe. Die Geistliche Sandra Merino führte es gemäss der Marca 2012 ein. Ein Fluch soll damals auf dem Klub gelastet haben, seit 37 Jahren hatte Independiente die Meisterschaft nicht mehr gewonnen. Dank Merinos Barfuss-Ritual wurde der Fluch – nach ihrer Aussage freilich – besiegt und sieh da: Independiente gewann 2012, 2014 und 2016 den Titel, 2015 auch noch die Copa Sudamericana.
Die Spieler, die bei diesen Titeln dabei waren, tragen das Ritual nun in die Welt hinaus. Vor dem Warmmachen betritt beispielsweise auch Daniel Torres von Alaves den Platz stets barfuss. (pre)