Im Testspiel gegen Deutschland (4:2) hat Angel di Maria in dieser Woche mal wieder gezeigt, was für ein guter Fussballer er ist. Schnell, trickreich, fantastische Technik – so einen Di Maria hätte Argentinien auch im WM-Final gebrauchen können. Doch da sass der 26-Jährige nur auf der Bank. Grund war eine Muskelverletzung im Oberschenkel, die er sich im Viertelfinale zugezogen hatte.
Kein Grund war laut Di Maria aber der Brief, den ihm sein damaliger Verein nach Brasilien geschickt hatte und der eine klare Botschaft enthielt. Der Spieler, inzwischen von Real Madrid zu Manchester United gewechselt, erzählte nun in einem Interview mit dem Sender «Radio América», dass der spanische Klub ihn in dem Brief aufgefordert habe, im Finale nicht zu spielen. «Ich habe ihn zerrissen», sagte Di Maria. Ein Einsatz im Endspiel hätte bedeuten können, dass die Verletzung sich noch verschlimmert und Di Maria lange ausgefallen und an eventuelle Interessenten nicht mehr für so viel Geld zu verkaufen gewesen wäre.
Dass Di Maria im Finale nicht zum Einsatz kam, hat laut dem Argentinier aber nur mit seinem Gesundheitszustand zu tun gehabt. Auf der Bank zu sitzen während seine Mannschaft um den Titel spielte, sei «das Schlimmste gewesen, war mir im Leben passieren konnte».
Der Vorwurf an seinen Ex-Klub ist die neueste Episode in einem Streit zwischen Real Madrid und dem Spieler, der sich in über die vergangenen Wochen hinzog. Real-Präsident Florentino Pérez hatte jüngst berichtet, dass Madrid Di Maria ein sehr hoch dotiertes Angebot gemacht habe und damit den Argentinier für den Weggang von den «Königlichen» verantwortlich gemacht. «Ich habe nie gesagt, dass ich von Madrid weg wollte», sagte dagegen Di Maria, für den Manchester United rund 90 Millionen Franken gezahlt hat. (spon/luk/dpa)