Sport
Fussball

Clever oder unfair? Dieses Tor in Jena sorgt für einen Riesenwirbel

Jenas Günther-Schmidt liegt am Boden, Meppen will das Spiel stoppen – doch das kümmert Eismann (am Ball) nicht.
Jenas Günther-Schmidt liegt am Boden, Meppen will das Spiel stoppen – doch das kümmert Eismann (am Ball) nicht.bild: mdr

Clever oder unfair? Dieses Tor in Jena sorgt für Riesenwirbel

In Deutschlands 3. Liga trennen sich Carl Zeiss Jena und der SV Meppen 2:2. Ein Unentschieden, das über die Grenzen hinaus Gesprächsstoff liefert. Wegen einer Aktion, die je nach Sichtweise Sauerei oder Schlauheit war.
16.09.2017, 23:2417.09.2017, 10:53
Ralf Meile
Folge mir
Mehr «Sport»

«Eismann eiskalt». So wie die Redaktoren der Website von Carl Zeiss Jena, dem Schlusslicht der 3. Liga, titeln, kann man das natürlich sehen. Denn ihr Stürmer Sören Eismann wurde seinem Namen tatsächlich gerecht. In der 57. Minute verkürzte er gegen den SV Meppen auf 1:2, mit einem Treffer, der viel zu reden gibt.

Jenas Julian Günther-Schmidt liegt, anscheinend verletzt, am Boden, als der Ball zum Meppener Nico Granatowski kommt. Der zeigt auf den Verletzten, stoppt das Spiel, wartet auf den Schiedsrichterpfiff. Doch der Pfiff kommt nicht. Dafür kommt Eismann. Er schnappt sich die Kugel, lässt die verdutzten Verteidiger stehen, trifft und jubelt.

Rudelbildung auf dem Feld, es wird geschubst und geflucht. Für die Spieler des SV Meppen ist klar: Was dieser Eismann da abgezogen hat, ist komplett unfair.

«Da soll sich jeder selbst Gedanken machen, ob man darauf stolz sein kann», meinte Meppen-Coach Christian Neidhart nach der Partie. «Mir fehlen die Worte. Wenn jemand in dieser Situation sagt, er hätte nichts gehört oder gesehen, muss er komplett blind sein oder seine Augen geschlossen haben.»

Jenas Coach Mark Zimmermann gab freimütig zu: «Ich kann verstehen, dass alle Meppener sauer sind.» Ihm habe gefallen, wie sein Team nach diesem Anschlusstreffer Oberwasser bekam und schliesslich den Ausgleich schaffte. Der Torschütze zum 2:2 in der 82. Minute? Sören Eismann. Eiskalt, der Mann.

Wie beurteilst du das Verhalten von Torschütze Sören Eismann?

Der Doppeltorschütze äusserte sich nach der Partie ebenfalls. In der «Welt» erklärte sich Eismann so: «Natürlich kann ich den Ärger verstehen. Ich habe nicht richtig gesehen, dass einer lag.» (ram)

Video: watson/Emily Engkent

David gegen Goliath: Die grössten Cup-Sensationen

1 / 27
Das sind die grössten Sensationen im Schweizer Cup
November 2023: Promotion-League-Klub SR Delémont wirft im Achtelfinal den FC Luzern raus, nachdem in der Runde zuvor schon der FC St.Gallen geschlagen wurde.
quelle: fxp-fr-sda-rtp / jean-christophe bott
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
23 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
ujay
17.09.2017 04:32registriert Mai 2016
Ist hoechstens amateurhaftes Verhalten des Verteidigers: Entweder er spielt weiter, oder haut den Ball raus. Der Schiri entscheidet, nicht ein Spieler, wenn die Partie unterbrochen wird.
8411
Melden
Zum Kommentar
avatar
Roro Hobbyrocker
17.09.2017 05:57registriert August 2016
Fair war das nicht. Die Regeln sind jedoch klar. Wenn der Schiri pfeift ist spielt man nicht mehr. Das nächste Mal den Ball einfach in aus befördern und es gibt keine Diskussionen.
Übrigens das gleiche mitdem Offside. Offside ist wenn der Schiri pfeift und nicht wann die Spieler die Hand heben.
796
Melden
Zum Kommentar
avatar
Army Neilstrong
17.09.2017 11:29registriert April 2017
Das ist nicht schlau oder eiskalt sondern einfach nur traurig!
537
Melden
Zum Kommentar
23
Ist das Problem wirklich Nati-Ausrüster Puma oder schlicht des Menschen Freude am Motzen?
Nach der Präsentation der Trikots für die EM 2024 war der Ärger bei einigen Schweizer Fussballfans gross, doch damit sind sie nicht alleine. Auch Deutsche, Engländerinnen oder Italiener sind ob der Leibchen ihrer Nationalteams alles andere als erfreut.

Man könnte sich schon fast die Uhr danach stellen: Sobald die neuen Trikots für die Nati vorgestellt werden, herrscht helle Aufregung. So auch am heutigen Donnerstag, als der Schweizer Fussball-Verband die Leibchen präsentiert hat, in denen das Nationalteam unter anderem die Europameisterschaft bestreiten wird.

Zur Story