Schneller als erwartet einigten sich die Mitglieder des FIFA-Exekutivkomitees heute in Zürich auf ein Turnier im November und Dezember 2022 in Katar – mit dem Final am 18. Dezember, am Nationalfeiertag im Emirat am Golf. Laut FIFA-Mediendirektor Walter De Gregorio soll die WM 28 anstatt wie bislang üblich 30 Tage dauern. Ein mögliches Eröffnungsspiel am 20. November ist noch abhängig von den Verhandlungen über den internationalen Spielkalender mit den Profiligen, die die Winter-WM in Katar ablehnen.
Wir sind froh, dass ein Entscheid getroffen wurde und die Planungen nun konkret vorangehen können», sagte De Gregorio. «Alle können ihre Weihnachtseinkäufe machen und kommen rechtzeitig für das Fest nach Hause», sagte der Schweizer mit Bezug auf Kritik an einem Turnier in der Adventszeit. Der Medienchef wurde spontan vor die Weltpresse geschickt.
Englische Medien hatten zuvor übereinstimmend über die Turnierdaten berichtet – mit Bezug auf eine FIFA-Quelle. Das zwang den Weltverband zum Handeln. Eigentlich hatte FIFA-Boss Joseph Blatter die historische Nachricht am Freitag persönlich verkünden wollen.
Das FIFA-Exekutivkomitee hatte am Donnerstag seine Tagungen zur Terminfindung für das übernächste WM-Turnier begonnen. Der 18. Dezember galt schon lange als Wunschtermin für den Final von Blatter. Das Datum beruhigt auch ein wenig die Kritiker in England, wo die Premier League nun womöglich ihren traditionellen Spieltag am 26. Dezember aufrechterhalten kann.
Laut De Gregorio gab es keine langen Diskussionen im Exekutivkomitee. Der für die Turnierorganisation bei der FIFA zuständige Scheich Salam bin Ebrahim al Khalifa aus Bahrain trug den Vorschlag vor. Gegenargumente seien nicht geäussert worden. Dies überrascht, da UEFA-Boss und FIFA-Vizepräsident Michel Platini ein Final am 23. Dezember vorgezogen hätte, um den Terminplan der Champions League nicht zu sehr durcheinanderzubringen.
Die Termin-Task-Force der FIFA hatte im Februar ein Turnier von Ende November bis Ende Dezember vorgeschlagen. Erstmals in der WM-Geschichte seit 1930 wird ein Turnier nicht im europäischen Sommer stattfinden. Der ursprünglich auch für 2022 vorgesehene Sommertermin ist in Katar wegen der grossen Hitze mit Temperaturen bis zu 50 Grad Celsius unmöglich. (pre/si)