Sport
Fussball

Abstiegsangst in Sion: Der Rekordcupsieger spielt eine katastrophale Saison

Le joueur valaisan Pajtim Kasami montre sa deception apres avoir manque un action lors de la rencontre de football de Super League entre le FC Sion et FC Thun ce samedi 9 decembre 2017 au stade de Tou ...
Sion mit Pajtim Kasami – trotz hochkarätigem Kader in Abstiegsgefahr.Bild: KEYSTONE

Wegen fehlender Kontinuität im historischen Tief – in Sion geht das Abstiegsgespenst um

Die 2:3-Heimniederlage gegen Thun ist nochmals ein neuer Tiefpunkt: Nie seit dem Wiederaufstieg in die Super League auf die Saison 2006/07 hat der FC Sion eine derart schlechte Hinrunde gespielt. Im Wallis geht die Abstiegsangst um.
12.12.2017, 10:47
Mehr «Sport»

In den letzten beiden Runden hat sich die Lage drastisch verschlechtert. Während die Walliser ihre Saisonniederlagen Nummern 8 und 9 bezogen, kamen die Konkurrenten im hinteren Bereich fleissig vorwärts. Luzern und Thun holten je sechs Punkte, Lausanne und Lugano je drei. Lagen die fünf Mannschaften vorher noch dicht beieinander, ist Sion nunmehr mit zwei Punkten Rückstand Letzter. Lausanne auf dem 6. Rang ist um fünf Punkte davongezogen.

Das Tabellenende der Super League:

Bild
bild: srf

Während das Schloss Tourbillon Sitten nach wie vor als Trutzburg überragt, ist das Stade de Tourbillon in der Ebene heute eine Festung, die jeder Gegner jederzeit einnehmen kann. Aus den neun Heimspielen der Hinrunde behielten die Walliser nur acht Punkte zurück, den grossen Rest gaben sie den Gästen auf den Weg.

L'entraineur du FC Sion Gabriel Garcia "Gabri" pensif avant la rencontre de football de Super League entre le FC Sion et FC Thun ce samedi 9 decembre 2017 au stade de Tourbillon a Sion. ...
Sion-Trainer Gabri hat den Draht zu seiner Mannschaft noch nicht gefunden.Bild: KEYSTONE

Eine derart schlechte Heimbilanz zur Halbzeit der Meisterschaft mit nur gerade einem Sieg (3:0 gegen GC) wiesen sie in der Zeit der Super League nie vor. In vier weiteren Saisons seit dem Wiederaufstieg war die Ausbeute mit je 12 Punkten auch nicht überzeugend, aber immerhin 50 Prozent besser. Da Sion – im Unterschied zu Lausanne – diesen Herbst auch in den Auswärtsspielen eher selten gepunktet hat, ist die prekäre Lage am Tabellenende die logische Konsequenz.

Als Lausanne noch viel schwächer war

In zwei der bisherigen Super-League-Saisons schnitt Sion in den ersten 18 Runden ähnlich schwach ab. 2014/15 holten sie nur 15 Punkte, 12 davon im Tourbillon. Sie waren trotz dieser mageren Bilanz jedoch nicht Letzte. Mit einer ausgezeichneten Rückrunde (30 Punkte) konnten sie die Abstiegsgefahr früh vertreiben.

2013/14 brachten es die Walliser wie jetzt nur auf 17 Punkte (12 aus den Heimspielen). Die Gefahr eines Absturzes in die Challenge League bestand allerdings zu keinem Zeitpunkt, denn in jener Saison war Lausanne inferior. Die Waadtländer holten im Herbst nur sieben Punkte und stiegen zuletzt mit 18 Punkten Rückstand ab.

CAPTION CORRECTION - FC Sion soccer team president Christian Constantin speaks during a press conference the day after he physically attacked Rolf Fringer, in Martigny, Switzerland, Friday, September  ...
Christian Constantin ist seit seiner Ohrfeige gegen Rolf Fringer völlig abgetaucht.Bild: KEYSTONE

Noch vor der Winterpause wird am nächsten Wochenende die 19. Runde gespielt, die erste Runde des Rückrundenpensums. Noch schlechter wird die Heimbilanz des FC Sion vorderhand nicht werden, denn am Samstag steht das Auswärtsspiel gegen St.Gallen im Programm.

Steigt der FC Sion ab?

Die Kontinuität fehlt

Präsident Christian Constantin und sein Trainer Gabri, der den Spielern den mitgebrachten Barça-Fussball seit seinem Amtsantritt am 25. Oktober noch nicht einimpfen konnte, werden sich vor der Wiederaufnahme der Meisterschaft Anfang Februar etwas einfallen lassen müssen.

Die Erfolglosigkeit, zu der auch ein frühes und blamables Ausscheiden aus dem Cup und aus der Europa League gehörten, steht im Widerspruch zur respektablen Substanz, die im breiten Kader steckt. Vielleicht müssten die Spieler und der Trainer die Gelegenheit bekommen, während mehreren Monaten in einem ruhigen, konstanten Umfeld zu arbeiten. Aber keine andere Vereinsleitung in der Super League nimmt laufend derart viele Transfers vor.

Les joueurs valaisan Salih Ucan, gauche, et Pajtim Kasami, droite, montrent leur deception a la fin de la rencontre de football de Super League entre le FC Sion et FC Thun ce samedi 9 decembre 2017 au ...
Die grosse Leere beim FC Sion in einem Bild.Bild: KEYSTONE

Das Sittener Kader der Saison 2015/16 umfasste insgesamt 32 Spieler. Jetzt, zwei Jahre später, sind nur noch neun von ihnen im Wallis, so die Torhüter Anton Mitrjuschkin und Kevin Fickentscher. (pre/sda)

Bald wieder ohne Sion? Die Super-League im Zeitraffer

1 / 42
Die Super League im Zeitraffer – wie sich die Liga seit 1980 verändert hat
Meister: FC Zürich. Absteiger: CS Chênois.
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Betrinken und Beklagen mit Quentin

Video: watson/Quentin Aeberli, Emily Engkent
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Bei Diego Maradona staunen sogar die Gegner, wenn er sich aufwärmt
19. April 1989: Diego Armando Maradona ist in den 80er-Jahren der beste Fussballer der Welt. Deshalb sind auch alle TV-Kameras auf den Argentinier gerichtet – zu unserem grossen Glück sogar beim Warm-up.

Olympiastadion in München, 73'132 Zuschauer sind gekommen. Und die meisten sind schon lange vor dem Anpfiff da, denn es gibt etwas zu bestaunen. Nicht nur die eigenen, die Bayern, nein. Der beste Fussballer der Welt präsentiert sich: Diego Armando Maradona. Mit Napoli steht der argentinische Weltmeister im Halbfinal des UEFA-Cups.

Zur Story