Die Hardcorefans der «Szene Aarau».zvg
So weit ist es gekommen: Anstatt am letzten Spieltag «ihrem» FC Aarau nochmals die bedingungslose Unterstützung zukommen zu lassen, wenden sich die treusten Fans ab.
01.06.2017, 04:3701.06.2017, 06:30
Sebastian Wendel / az
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Als wäre die schlimmste Resultatkrise der jüngeren Klubgeschichte nicht genug: Nun setzt es für die Spieler des FC Aarau, für die Klubleitung und den Trainerstab zusätzlich eine schallende Ohrfeige von den eigenen Fans. Die «Szene Aarau», die treusten der treuen Unterstützer, werden beim letzten Saisonspiel am Samstag gegen Xamax nicht im Brügglifeld sein. Stattdessen reisen sie nach Worb, wo die Aarauer Frauenmannschaft mit einem Sieg den Aufstieg in die Nationalliga A klar machen kann. Dies gaben die Fans auf ihrer Homepage bekannt.
Der primäre Grund dafür, dass sich die Hardcore-Fans an diesem Wochenende von der Herrenmannschaft abwenden, liegt auf der Hand: Die ‹Szene Aarau› ist in den vergangenen acht Spielen als Hauptsponsor aufgetreten, nachdem in einer Sammelaktion über 90‘000 Franken zusammenkamen. Doch statt Leidenschaft und bedingungslosen Einsatz für die FCA-Farben boten die Spieler nur blutleere Auftritte und Niederlagen en masse. Die Quittung gibt’s nun in der härtesten aller Formen: Die treusten Fans kehren den Profis den Rücken zu. Das muss den Spielern, dem Trainerteam und dem FCA-Vorstand zu denken geben.
Die Begründung der Szene Aarau im Wortlaut
«Wir, die Mitglieder der Szene Aarau, waren während den letzten 8 Saisonspielen als Hauptsponsor des FC Aarau auf den Trikots bei den Heim- und Auswärtsspielen präsent. Mit diesem Engagement haben wir uns einen Traum erfüllt. Einen Traum, in welchen wir unzählige Arbeitsstunden und viel Geld investiert haben. Geld, welches wir mittels Crowd Funding und der Unterstützung vieler Fans gesammelt haben und von dessen Erfolg wir bis heute beeindruckt sind. All das machen wir aus Liebe zum Verein, aus Liebe zu unserer Stadt Aarau.
Vom sportlichen Erfolg konnten wir in den letzten Jahren wahrlich nur träumen. Dies soll und tut unserer Liebe zum Verein mit Sicherheit aber keinen Abbruch. Im Gegenteil, wir schätzen und bewundern, wie die Führungsriege mit Bodenständigkeit, Vernunft und Engagement Jahr für Jahr den Verein wirtschaftlich in den sicheren Hafen manövriert. Wir erwarten vom Verein auch keinen alljährlichen Meisterpokal. Was wir aber von jedem einzelnen Spieler und Mitarbeitenden des Vereins erwarten, ist bedingungsloser Einsatz, Kampf und eine Identifikation mit unseren Farben, mit unserem Verein und mit unserer Stadt. Diesen Einsatz und diese Identifikation haben wir in dieser Saison, vor allem in der Rückrunde, vermisst. Das schmerzt.
Umso mehr schmerzt es, wenn Spieler mit unserem Logo auf der Brust nicht dieselben Werte leben, wie wir es tun. Diesem unehrenhaften und unmotivierten Auftreten einiger Akteure auf und neben dem Platz wollen wir nicht länger zusehen. Aus diesem Grund haben wir als Szene Aarau geschlossen entschieden, am nächsten Samstag lautstark und zahlreich die FC Aarau Frauen im letzten und entscheidenden Kampf um den Aufstieg in die Nationalliga A zu unterstützen. Wir erweisen damit einem Team die Ehre, welches sich für unseren Verein und unsere Stadt zerreisst und mit Stolz den Aarauer Adler auf dem Trikot trägt.»
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