Die Super League und die Premier League sind bereits in vollem Gange, nun startet auch das Spektakel in der höchsten deutschen Spielklasse endlich wieder. Und es gibt haufenweise Gründe, warum es sich lohnt, die Bundesliga dieses Jahr besonders intensiv mitzuverfolgen.
Mit Yann Sommer (Gladbach), Bürki (Dortmund), Hitz (Augsburg) und Benaglio (Wolfsburg) dürften gleich vier Keeper aus der Schweiz mit einem Stammplatz rechnen.
Bürki und Sommer gehören derzeit zu den besten Schlussmännern der Bundesliga. Aber auch Hitz und Benaglio liefern solides Handwerk ab. Marwin Hitz liess am 22. Spieltag der vergangenen Saison gegen Leverkusen sogar seine Torjäger-Fähigkeiten aufblitzen:
Mittlerweile spielen fast mehr Schweizer in der Bundesliga als in der Super League: 22 an der Zahl. Dabei haben nicht nur die Goalies eine wichtige Rolle, sondern auch die Feldspieler.
Akteure wie Ricardo Rodriguez (Wolfsburg), Xhaka (Gladbach), Schwegler (Hoffenheim), Seferovic (Frankfurt), Lustenberger (Berlin) und Djourou (Hamburg) sind mittlerweile wichtige Schlüsselspieler bei ihren Klubs.
Auch Valentin Stocker (Berlin), Admir Mehmedi (Leverkusen), Fabian Schär (Hoffenheim), Fabian Frei und Josip Drmic (Gladbach) gehören bei ihren Vereinen zu den Hoffnungsträgern.
Lucien Favre hat Borussia Mönchengladbach zu einem Topverein geformt. Seit der Schweizer den Verein 2011 übernommen hat, feiern die Fohlen plötzlich Erfolge, die man sich zuvor in Gladbach noch nicht gewohnt war. In der vergangenen Saison landete Favre mit seinem Team auf dem 3. Platz und qualifizierte sich somit für die Champions League. Es ist die erste Königsklasse-Teilnahme der Vereinsgeschichte.
Der zweite Schweizer Trainer in der Bundesliga ist Mainz-Coach Martin Schmidt. Nicht viele hatten ihn vor seinem Engagement beim Karnevalsverein auf dem Schirm. Doch er schaffte es in der vergangenen Saison, die Mainzer aus dem Abstiegskampf zurück ins Mittelfeld zu führen. Man darf gespannt sein, was Schmidt in der neuen Saison gelingt.
Die Liste aller Weltklassespieler bei Bayern München ist wohl länger als die Sorgenliste des FC Aarau. Mit Arturo Vidal und Douglas Costa haben die Bayern wiedermal ordentlich auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Das Monster-Kader der Münchner bereitet der Konkurrenz schlaflose Nächte. Man darf sich also auch in der kommenden Saison auf absoluten Spitzenfussball freuen.
Natürlich sind die Münchner auch in der kommenden Saison absoluter Titel-Favorit. Bayern wird mit diesem Kader das Triple anvisieren wollen. Viel spannender als die Überlegenheit der Bayern ist jedoch der Kampf um die sonstigen Champions-League-Plätze. Mit Leverkusen, Gladbach, Dortmund und Wolfsburg spielen zurzeit gleich vier Vereine auf Augenhöhe. Ob einer der Klubs den Bayern in der Meisterschaft gar Paroli bieten kann, bleibt jedoch fraglich.
Es ist kein Geheimnis, die «Sportschau» ist unseren Schweizer Sportsendungen meilenweit voraus. Was gibt es Schöneres, als an einem Samstag bei Grill und Bier die Spielzusammenfassungen der Bundesliga auf ARD zu geniessen?
Was wäre die Bundesliga ohne ihre berüchtigten Fankurven, die immer wieder mit kreativen Choreos begeistern. Die Südtribüne in Dortmund hat ein Fassungsvermögen von 25'000 Fans und ist somit die grösste Stehplatzkurve Deutschlands. Immer wieder sorgt sie für absolute Gänsehaut-Stimmung, auch vor dem TV.
Auch wenn die Sprüche von Jürgen Klopp in der neuen Saison sicher fehlen werden, so darf man sich sicher sein, dass es wieder genügend Gehässigkeiten, Lacher und schräge Momente an Pressekonferenzen oder in Interviews geben wird. Einen Vorgeschmack hat jüngst Pep Guardiola gegeben, aber auch Kloppo-Nachfolger Tuchel ist bekannt dafür, dass ihm schnell der Kragen platzen kann.
Alle guten Dinge sind drei: Bundesliga-Sorgenkind HSV rettete sich jüngst schon zweimal in die Relegation. Beide Male sah es kritisch für den Hamburger SV aus, doch immer wieder konnten die Hanseaten den Kopf aus der Schlinge ziehen. Spektakulär war vor allem das letzte Rückspiel der vergangenen Relegation gegen Karlsruhe, bei dem sich der Dino erst in der Verlängerung retten konnte.
Ob der HSV in diesem Jahr aus der Krise findet, bleibt höchst fraglich. Das Team von Labbadia hat zuletzt bei der Cup-Blamage gegen Viertligist Carl Zeiss Jena keinen stabilen Eindruck hinterlassen. Man kann also davon ausgehen, dass die Hamburger auch in diesem Jahr im Abstiegskampf involviert sind.
Grosse Trainer, grosse Worte: Die Bayern-Meisterrede im Jahre 2010 von Louis van Gaal ist heute noch berüchtigt. Die meisterliche Bierdusche an der BVB-Pressekonferenz ebenfalls unbezahlbar. Bilder für die Ewigkeit auf die wir uns auch in der neuen Saison freuen.
Viel ist über Darmstadt und Ingolstadt noch nicht bekannt. Der FC Ingolstadt 04 durfte bisher noch nie in der höchsten Spielklasse mitmischen, SV Darmstadt 98 dagegen spielte bereits vor 33 Jahren in der Bundesliga. Die beiden Teams starten als absolute Underdogs in die neue Saison. Man darf gespannt sein, wie sich die Aufsteiger präsentieren werden. Eins weiss man ja bereits – feiern, das können sie: