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YB, Moskau und wie unglaublich schnelllebig das Fussballgeschäft ist

The players enter the stadium prior to their Europa League Group I stage match between Switzerland's Young Boys Bern and Italy's SSC Napoli at the Stade de Suisse Stadium in Bern, Switzerlan ...
Die YB-Elf, welche 2014 Napoli schlug. Drei der Akteure sind heute noch da, dazu zwei damalige Ersatzspieler.Bild: KEYSTONE

Fast alles neu: So stark verändern sich die Kader von YB, FCB und Co. innert kurzer Zeit

Die Berner Young Boys können sich heute bei ZSKA Moskau für die Champions League qualifizieren. Schweizer Fussballer in Russlands Hauptstadt? Da werden Erinnerungen an den FC St.Gallen wach, der vor exakt vier Jahren Spartak ausschaltete. Heute ist nur noch ein einziger Spieler von damals beim FCSG.
23.08.2017, 14:0723.08.2017, 17:48
Ralf Meile
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«Wir streben Kontinuität an.» Ein Satz, tausendfach gehört von Sportchefs landauf landab. Dabei wissen sie bereits beim Stellenantritt, dass sie dieses Ziel kaum erreichen können. Schliesslich wechselt ein Spieler im Schnitt alle 2,2 Jahre seinen Klub. Jahr für Jahr wird gemäss dem International Centre for Sports Studies (CIES) beinahe die Hälfte des Kaders eines Teams ausgetauscht. Wie schnelllebig das Geschäft ist, zeigt sich beim Blick zurück auf sieben Europacup-Auftritte von Schweizer Klubs.

Vor vier Jahren schaltete der FC St.Gallen mit Spartak Moskau einen russischen Riesen aus; etwas, das YB heute beim Stadtrivalen ZSKA versucht. Von den 18 Spielern von Startelf und Ersatzbank ist heute noch genau ein einziger bei den Ostschweizern: Goalie Daniel Lopar. Einige Akteure haben seither mehr als einmal den Klub gewechselt.

FC St.Gallen 2013 / 2017

Immer noch dabei: Daniel Lopar.

Nicht mehr dabei: Ermir Lenjani (Rennes, Nantes, aktuell Sion), Stéphane Besle (Lens, Aarau), Mario Mutsch (Progrès Niederkorn), Dejan Janjatovic (Vaduz, vereinslos), Stéphane Nater (Club Africain Tunis, Etoile Sahel), Roberto Rodriguez (Novara, Greuther Fürth, Zürich), Marco Mathys (Vaduz), Matias Vitkieviez (YB, Servette), Goran Karanovic (Angers, Sochaux), Ivan Martic (Hellas Verona, La Spezia, HNK Rijeka), Marco Franin (Chiasso, Brühl), Sébastien Wüthrich (Sion, Montpellier, Aarau, Servette), Mario Schönenberger (Wohlen, Gossau, vereinslos), Alhassane Keita (Jacksonville Armada, Al-Watani). Zurückgetreten: Philippe Montandon, Marcel Herzog, Martin Stocklasa. Trainer: Jeff Saibene (Thun, Arminia Bielefeld).

St. Gallen's team players celebrate their goal against Spartak Moscow's team during their Europa League play-offs second leg match between Russia's Spartak Moscow and FC St. Gallen in M ...
Vor vier Jahren feierten sie, heute ist kein einziger dieser Spieler mehr beim FCSG.Bild: AP

YB 2014 / 2017

Im Oktober 2014 schlagen die Berner Young Boys in der Europa League zuhause Napoli mit 2:0.

Immer noch dabei: Steve von Bergen, Sékou Sanogo, Guillaume Hoarau, Marco Wölfli, Leonardo Bertone.

Nicht mehr dabei: Yvon Mvogo (RB Leipzig), Jan Lecjaks (Dinamo Zagreb), Milan Vilotic (GC), Scott Sutter (Orlando City), Milan Gajic (Vaduz), Yuya Kubo (KAA Gent), Raphael Nuzzolo (Xamax), Renato Steffen (Basel), Alain Rochat (Lausanne), Moreno Costanzo (Vaduz, vereinslos), Samuel Afum (Xamax, Wadi Degla/Ägypten), Adrian Nikci (Hannover, Nürnberg, Union Berlin, vereinslos), Gonzalo Zarate (Thun, Vaduz, Lausanne). Trainer: Uli Forte (Zürich).

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Nuzzolo wird von Inler bedrängt: Heute ist der YB-Akteur bei Xamax, sein Gegenspieler wurde Meister mit Leicester und Besiktas und ist jetzt bei Basaksehir.Bild: KEYSTONE

FC Zürich 2014 / 2017

Ende August 2014 qualifizierte sich der FCZ gegen Spartak Trnava für die Europa League, nach einem 3:1-Auswärtssieg reichte im Rückspiel ein 1:1.

Immer noch dabei: Gilles Yapi, Marco Schönbächler, Alain Nef.

Nicht mehr dabei: David Da Costa (Novara, Lugano), Berat Djimsiti (Atalanta Bergamo, Avellino, Benevento), Ivan Kecojevic (Cadiz), Philippe Koch (Novara, St.Gallen), Oliver Buff (Saragossa), Avi Rikan (Maccabi Tel Aviv), Davide Chiumiento (vereinslos), Yassine Chikhaoui (Al-Gharafa, Al-Ahli), Amine Chermiti (Ajaccio, Al-Arabi, Etoile Sahel), Nico Elvedi (Mönchengladbach), Maurice Brunner (Biel, Vaduz), Franck Etoundi (Kasimpasa), Francisco Rodriguez (Wolfsburg, Bielefeld, Luzern), Patrick Rossini (Lugano, Aarau). Zurückgetreten: Anthony Favre. Trainer: Urs Meier (Rapperswil).

FC Basel 2016 / 2017

Vor elf Monaten startete der FC Basel mit einem 1:1 gegen Ludogorez Rasgrad in die Champions League.

Immer noch dabei: Tomas Vaclik, Eder Balanta, Marek Suchy, Michael Lang, Taulant Xhaka, Luca Zuffi, Renato Steffen, Germano Vailati, Omar Gaber, Davide Calla, Alexander Fransson, Geoffroy Serey Dié.

Nicht mehr dabei: Adama Traoré (Göztepe), Birkir Bjarnason (Aston Villa), Marc Janko (Sparta Prag), Daniel Höegh (Heerenveen), Seydou Doumbia (Sporting). Zurückgetreten: Matias Delgado. Trainer: Urs Fischer (vereinslos).

FC Basel 2014 / 2017

Im Herbst 2014 überstand der FCB die Gruppenphase der Champions League, auch dank eines 1:0-Heimsiegs gegen Liverpool am 1. Oktober.

Immer noch dabei: Tomas Vaclik, Marek Suchy, Taulant Xhaka, Geoffroy Serey Dié (zwischenzeitlich bei Stuttgart), Germano Vailati, Davide Calla, Luca Zuffi.

Nicht mehr dabei: Behrang Safari (Malmö), Fabian Schär (Hoffenheim, La Coruña), Fabian Frei (Mainz), Ahmed Hamoudi (Al-Batin/Saudiarabien, Al Ahly Kairo), Mohamed Elneny (Arsenal), Breel Embolo (Schalke), Shkelzen Gashi (Colorado Rapids), Derlis Gonzalez (Dynamo Kiew), Yoichiro Kakitani (Cerezo Osaka). Zurückgetreten: Marco Streller, Matias Delgado. Trainer: Paulo Sousa (Fiorentina, vereinslos).

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Aus der FCB-Startelf sind immerhin vier Spieler auch drei Jahre später noch dabei: Vaclik, Serey Dié, Suchy und Xhaka.Bild: KEYSTONE

FC Sion 2015 / 2017

Der Cupsieger kam in der Europa League in die K.o.-Phase, unter anderem dank eines 2:1-Heimsiegs über Rubin Kazan zum Auftakt im September 2015.

Immer noch dabei: Elsad Zverotic, Carlitos, Kevin Fickentscher (zwischenzeitlich bei Lausanne), Birama Ndoye.

Nicht mehr dabei: Andris Vanins (Zürich), Pa Modou (Zürich), Reto Ziegler (vereinslos), Léo Lacroix (Saint-Etienne), Vero Salatic (vereinslos), Xavier Kouassi (New England Revolution), Edimilson Fernandes (West Ham), Ebenezer Assifuah (Le Havre), Moussa Konaté (Amiens), Vincent Rüfli (Dijon), Vilmos Vanczak (Puskas), Martin Zeman (Viktoria Pilsen), Daniel Follonier (Luzern), Geoffrey Bia (Kayserispor). Trainer: Didier Tholot (vereinslos).

GC 2014 / 2017

Der Grasshopper Club versuchte, sich für die Champions League zu qualifizieren. OSC Lille war anfangs August 2014 aber zu stark für die Zürcher.

Immer noch dabei: Vaso Vasic.

Nicht mehr dabei: Daniel Pavlovic (Frosinone, Sampdoria), Sanel Jahic (Levadiakos, Zeljeznicar, vereinslos), Michael Lang (Basel), Vero Salatic (Sion, vereinslos), Amir Abrashi (Freiburg), Nathan Sinkala (Tout Puissant Mazembe), Yoric Ravet (YB), Mahmoud Kahraba (Enppi, Zamalek, Al-Ittihad), Munas Dabbur (Salzburg), Levent Gülen (Kayserispor), Timothy Dieng (Duisburg, Queens Park Rangers), Moritz Bauer (Rubin Kazan), Michael Dingsdag (Breda, Veensche Boys), Alexander Merkel (Udinese, Pisa, Bochum), Anatole Ngamukol (Red Star/Frankreich, Stade Reims), Shani Tarashaj (Frankfurt, Everton). Zurückgetreten: Stéphane Grichting. Trainer: Michael Skibbe (Eskisehirspor, Nationalmannschaft Griechenland).

(Mit Angaben von transfermarkt.ch)

Und der passende Film? Na klar: «Vom Winde verweht!»

Video: watson/Emily Engkent

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